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Wolken über der Wüste

Wolken über der Wüste

Titel: Wolken über der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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dazu.“
    „Spielverderber!“ brummelte sie, nahm aber den Becher und trank. Er öffnete die Zellophanhülle, und gehorsam nahm sie das Brötchen heraus und kaute darauf herum. Die Flugbegleiterin brachte noch einen zweiten und einen dritten Becher Kaffee, und allmählich schien Brianne wieder nüchtern zu werden. Sie spürte selbst, wie ihr Kopf klarer wurde, war darüber jedoch nicht unbedingt glücklich. Was hatte sie getan! Sie warf Pierce einen flüchtigen Blick zu. Er sah bedrückt und sehr nüchtern aus. Hoffentlich hatte sie nichts gesagt, was ihre sowieso schwierige Beziehung noch mehr belastete.
    Pierce vergrub sich hinter einer Zeitung und sah erst wieder hoch, als sie in Freeport landeten. Wortlos nahm er Brianne beim Arm und führte sie in die Ankunftshalle. Er sah sich unter den Fahrern um, die verschiedene Fluggäste abholen wollten. Kein Schild trug seinen Namen. Schließlich entdeckte er am Ende der Halle jemanden, der ein Blatt Papier hochhielt, auf dem „Brianne“ stand. Der Mann, klein, hager und dunkel, sah nicht aus wie ein richtiger Chauffeur.
    Brianne, der nichts verdächtig vorkam, winkte dem schmächtigen Mann zu. „Brianne Martin, das bin ich!“ Dabei vergaß sie vollkommen, dass sie ja verheiratet war und ihr Mann direkt hinter ihr stand.
    „Miss Martin?“ fragte der Kleine mit einem sehr starken ausländischen Akzent, „kommen Sie, bitte.“ Er lächelte und packte sie beim Arm.
    „Einen Moment noch, warten Sie“, sagte sie schnell und drehte sich Hilfe suchend zu Pierce um.
    Pierce hatte bereits den Verdacht, dass irgendetwas nicht in Ordnung war. Er wollte Brianne gerade von dem Mann wegziehen, als er etwas Kaltes, Hartes in seinem Rücken spürte. Klein und rund.
    „Sind Sie Miss Martins Bodyguard?“ fragte eine zweite Stimme dicht hinter ihm. „Los, kommen Sie mit. Wir können das Risiko nicht eingehen, dass dieser Hutton informiert wird.“
    Pierce drehte sich verblüfft um und warf Brianne einen schnellen Blick zu. Glücklicherweise verstand sie gleich, was er meinte.
    „Was machen Sie da mit Jack?“ fragte sie empört.
    „Muss mitkommen. Informiert sonst Polizei.“ Das war wieder der kleine Dünne. „Wenn du schreien, mein Freund hier ihn totschießen. Du verstehst, Lady?“
    „Nein, überhaupt nicht“, sagte sie und bemühte sich, ihr Entsetzen nicht zu deutlich zu zeigen. „Aber Sie müssen’s ja wissen. Darf man fragen, wohin wir fahren?“
    „Du schon sehen. Komm.“
    Er führte sie und „Jack“ zu einer großen schwarzen Limousine. Der Mann mit der Pistole bildete den Schluss. Pierce und sie wurden in den Wagen gestoßen, die beiden Männer setzten sich ihnen direkt gegenüber. Beide hielten die Pistolen auf sie gerichtet.
    Der kleine Dünne rief dem Fahrer etwas zu. Der nickte und fädelte sich in den Verkehr ein. Aber er verließ das Flughafengelände nicht, sondern fuhr um ein Seitengebäude herum und hielt vor einem kleinen Jet. Die Tür stand offen, und die Treppe zum Einsteigen war heruntergelassen.
    Pierce und Brianne wurden aus dem Wagen gedrängt und mussten das Flugzeug besteigen, die beiden Männer dicht hinter sich. Zwei weitere Männer mit gezückten Pistolen nahmen sie in Empfang. Pierce sah Brianne kurz an und zuckte mit den Schultern. Vier … das waren zu viel. Sie konnten nichts anderes tun, wenigstens im Augenblick nicht, als die Situation hinzunehmen. Gegen vier Pistolen waren sie machtlos.
    „Wohin fliegen wir?“ fragte Brianne und erhob sich halb von ihrem Sitz.
    Keine Antwort.
    Sie setzte sich wieder hin, nur durch den Gang von Pierce getrennt, und schloss die Augen. Solange sie konnte, sollte sie versuchen, sich ein wenig auszuruhen. Sie ahnte, wer hinter der Entführung stand, und ihr wurde ganz kalt vor Entsetzen.
    Das Ganze sah sehr nach Philippe Sabon aus.
    Stunden später landeten sie auf der schmalen Landebahn einer Insel. Beim Anflug hatte Brianne eine Ortschaft gesehen, und sie erinnerte sich, dass Sabon ihr mal von seiner kleinen Insel im Persischen Golf erzählt hatte, vor der Küste des Landes, auf dessen politische Führung er großen Einfluss hatte.
    Zwei alte britische Wagen warteten schon auf sie. Pierce wurde in den einen gestoßen, sie in den anderen. Als sie sich nach Pierce umsah, war er schon hinter den getönten Scheiben der einen Limousine verschwunden. Beide Wagen fuhren sofort los.
    „Wo sind wir?“ fragte sie den einen Mann aus dem Flugzeug, der dicker war und sehr viel nachlässiger angezogen als

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