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Wolken über der Wüste

Wolken über der Wüste

Titel: Wolken über der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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selbst.“
    Tate lachte leise. „Nicht ganz, aber eines Tages wird er es sein. Der regierende Scheich ist sein Vater, der aber schon ziemlich alt und vor allen Dingen nicht sehr gesund ist. Philippe ist heutzutage die eigentliche Macht hinter dem Thron. Er tat das, wozu sein Vater nicht mehr in der Lage war. Er verbarg sich hinter der Maske des reichen Geschäftsmannes und versuchte, überall auf der Welt Investoren für sein Land zu interessieren, die bereit sind, die Ölvorkommen zu erschließen.“
    „Warum hat er denn dafür eine andere Identität annehmen müssen?“ fragte Brianne.
    „Weil man ihn sonst ganz sicher entführt hätte und sein Land bankrott gegangen wäre bei dem Bemühen, das Lösegeld für ihn aufzubringen.“ Tate grinste. „Eine verdammt clevere Idee, findet ihr nicht? Und beinahe hätte es auch geklappt.“
    „Kein Wunder, dass er einen solchen Einfluss auf die Regierung hatte. Er
war
die Regierung.“
    „Und das ist er immer noch“, sagte Tate. „Und der Trupp Soldaten, die er über die Grenze schickte, ist die Elitetruppe des Landes und ihm persönlich verpflichtet. Sie haben Kontakte zum Britischen Geheimdienst und werden ihrerseits Söldner anheuern, um ihr Land von den Leuten Brauers zu befreien.“
    „Aber nur, wenn wir rechtzeitig in Washington sind und Brauers Absichten durchkreuzen können. Sonst werden die Amerikaner glauben, das Land bombardieren zu müssen, um den dritten Weltkrieg zu verhindern. Verdammt noch mal!“ Pierce schlug frustriert gegen die Schiffswand, „kannst du denn nicht von hier aus Washington erreichen?“
    Tate nickte. „Das schon. Aber wer wird uns glauben? Wir müssen Mufti unbedingt ins Außenministerium bringen, damit er denen erzählen kann, was Sache ist. Dann müssen wir wahrscheinlich noch ein paar kostbare Tage warten, bis seine Informationen bestätigt werden. Die diplomatischen Mühlen mahlen langsam.“
    „Mufti?“ Brianne sah sich hastig um. „Wo ist er überhaupt? Ich habe ihn nicht mehr gesehen, seit wir an Bord gekommen sind.“
    „Er spielt mit ein paar Leuten Poker.“ Tate lachte leise. „Er kann zwar nur Streichhölzer setzen, aber ich bin sicher, in Las Vegas würde er die Bank sprengen. Er hat ein Naturtalent für Glücksspiele.“
    Las Vegas. Brianne musste schlucken, als sie an die schnelle und unfeierliche Zeremonie dachte, durch die Pierce und sie Mann und Frau geworden waren. Tränen stiegen ihr in die Augen, als sie auf den Goldreif blickte. Wenn Pierce sie nur ein kleines bisschen lieben könnte. Aber wenn dieses ganze Abenteuer vorbei war, würden sie getrennte Wege gehen. Sie war dann eine geschiedene Frau, ohne jemals eine richtige Ehefrau gewesen zu sein. Ihm war das ganz egal. Sicher schlief er gern mit ihr, aber er würde Margo gegenüber immer ein schlechtes Gewissen haben, und das würde stets zwischen ihnen stehen.
    Wieder starrte sie durch das Bullauge nach draußen.
    „Ich glaube, ich werde mal an Deck gehen und sehen, was Mufti macht.“ Tate öffnete die Luke und schloss sie leise wieder hinter sich.
    Pierce trat hinter Brianne. „In vieler Hinsicht waren das wirklich ungewöhnliche Tage“, sagte er leise.
    „Ich bin froh, wenn sie vorbei sind“, log sie. Das Gegenteil war der Fall. Sie war lieber mit Pierce zusammen in einer gefährlichen Situation als in Sicherheit ohne ihn. Aber sie hatte keine Wahl.
    Er schob die Hände tief in die Hosentaschen und blickte traurig auf Briannes gesenkten Kopf. „Ich wollte mich noch wegen der letzten Nacht entschuldigen“, sagte er zögernd. „Ich hätte das nicht geschehen lassen sollen.“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Ist doch weiter nichts passiert. So habe ich wenigstens meine Nacht mit dir zusammen gehabt.“
    Er packte sie beim Arm und zwang sie, ihn anzusehen. „Lass das! Das hört sich so billig an.“
    Sie war ganz ernst. „Dann sag mir bitte, dass du nur an mich und nicht an Margo dachtest, als du mich geliebt hast.“
    Er sog scharf die Luft ein, und in seinen Augen glitzerte es gefährlich.
    „Entschuldige, Pierce“, sagte sie schnell, „das hätte ich nicht sagen sollen. Aber wir wissen doch beide, dass du eigentlich nicht mich willst, sondern ich nur ein Ersatz bin. Ich bin zu jung und unerfahren und würde mich zu sehr an dich hängen.“ Sie hob schnell die Hand, als er etwas sagen wollte. „Nein, wir wollen die letzte Nacht als interessante Erfahrung verbuchen, und damit ist es gut.“ Sie wandte den Blick ab, damit er ihre Tränen

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