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Wolken über Ebou

Wolken über Ebou

Titel: Wolken über Ebou Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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hatte und wie sie es getan hatte. Da preßte sie den Mund zusammen und bohrte mit ihrem Blick stirnrunzelnd ein Loch in die Wand, aber während alle anderen Abscheu erwarteten, erinnerte Merana sich daran, daß Cadsuane gesagt hatte, sie hätte selbst erwogen, sich einen weiteren Behüter zu nehmen.
    Zu häufig waren die Antworten unzureichend, aber zu sagen, man wüßte etwas nicht, konnte Cadsuanes Wißbegier nicht stillen. Sie erfragte jedes einzelne Stückchen und Teilchen, das man wußte, selbst wenn man nicht wußte, daß man es wußte. Es gelang ihnen, einige Informationen zurückzuhalten, wenigstens das meiste von dem, was zurückgehalten werden mußte, aber einige überraschende Dinge kamen doch heraus, sogar von Annoura, die, wie sich herausstellte, fast von dem Tage an, als sie nach Norden geritten war, ausführliche Briefe von Berelain erhalten hatte. Cadsuane forderte Antworten, gab aber selbst keine, und das machte Merana besorgt. Sie beobachtete, wie die Gesichter verbissen und abwehrend wurden und fragte sich, ob ihr Gesicht einen ähnlichen Ausdruck aufwies.
    »Cadsuane.« Es war keine weitere Bemühung nötig. »Warum habt Ihr Euch entschlossen, Euch jetzt für al'Thor zu interessieren?« Ein steter Blick begegnete dem ihren einen Augenblick lang, und dann wandte Cadsuane ihre Aufmerksamkeit Bera und Kiruna zu.
    »Also ist es ihnen tatsächlich gelungen, ihn aus dem Palast zu entführen«, sagte die grauhaarige Frau und hielt Daigian ihren leeren Becher hin, damit sie ihn erneut füllte. Niemandem sonst war Tee angeboten worden. Cadsuanes Gesichtsausdruck und Tonfall waren so neutral, daß Merana sich am liebsten die Haare gerauft hätte. Al'Thor wäre nicht erfreut zu erfahren, daß Kiruna die Entführung offenbart hatte, wie unbeabsichtigt auch immer. Cadsuane benutzte jeden Versprecher dazu, mehr aus einem herauszupressen, als man sagen wollte. Zumindest hatte Kiruna keine Einzelheiten seiner Behandlung verraten. Er hatte deutlich gemacht, wie wenig es ihm gefallen würde, wenn dies geschähe. Merana dankte dem Licht, daß die Frau kein Thema lange verfolgte.
    »Seid Ihr sicher, daß es Taim war? Und Ihr seid sicher, daß diese Schwarzmäntel nicht zu Pferde angekommen sind?« Bera antwortete widerwillig und Kiruna mürrisch. Sie waren so sicher, wie sie sein konnten. Niemand hatte die Asha'man tatsächlich kommen oder gehen sehen, und die Öffnung, die sie alle hierherbrachte, hätte von al'Thor gestaltet sein können. Was Cadsuane natürlich überhaupt nicht zufriedenstellte.
    »Denkt nach! Ihr seid keine albernen Mädchen mehr, oder solltet es zumindest nicht mehr sein. Puh! Ihr müßt etwas bemerkt haben.«
    Merana fühlte sich schlecht. Sie und die anderen hatten die halbe Nacht darüber gestritten, was ihr Eid bedeutete, bevor sie beschlossen, daß er genau das bedeutete, was sie gesagt hatten, ohne Hintertürchen, durch das man entkommen konnte. Schließlich räumte sogar Kiruna ein, daß sie al'Thor genauso verteidigen und unterstützen wie ihm gehorchen mußten und daß sie keinen Deut davon abrücken durften. Was das verheißen mochte, wenn Elaida und ihre Getreuen dazu kamen, kümmerte wirklich niemanden. Zumindest gab niemand irgendeine diesbezügliche Sorge zu. Die reine Tatsache dessen, was sie beschlossen hatten, war überwältigend genug. Aber Merana fragte sich, ob Bera oder Kiruna schon erkannt hatten, was sie erkannt hatte. Sie könnten sich plötzlich einer Legende gegenübersehen, ganz zu schweigen von den Schwestern außer Corele und Daigian, die ihr zu folgen beschlossen hatten. Schlimmer noch... Cadsuanes Blick ruhte einen Moment auf ihr, verriet nichts, forderte aber alles. Schlimmer noch... Merana zweifelte nicht daran, daß Cadsuane das sehr wohl wußte.
    Min eilte die Palastgänge entlang, ohne auf die Grüße eines halben Dutzends von Töchtern des Speers zu achten, die sie kannte, lief ohne Antwort einfach vorbei und dachte nicht darüber nach, daß sie unhöflich war. Es war nicht leicht, in Absatzstiefeln zu laufen. Welch törichte Dinge Frauen für Männer taten! Nicht daß Rand sie gebeten hätte, die Stiefel zu tragen, aber sie hatte sie zum ersten Mal mit dem Gedanken an ihn angezogen, und sie hatte ihn lächeln sehen. Er mochte die Stiefel. Licht, was tat sie, daß sie über Stiefel nachdachte! Sie hätte niemals zu Colavaeres Räumen gehen sollen. Sie zitterte, blinzelte unvergessene Tränen zurück und begann jetzt wirklich zu laufen.
    Wie üblich, kauerte

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