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Wolkengaukler

Wolkengaukler

Titel: Wolkengaukler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anett Leunig
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April.“ Ich hatte gar nicht gewusst, dass sie ein halbes Jahr älter war als ich.
    Tante Melanie nickte. „Dann kann es passieren, dass du ihn in diesem Jahr zum letzten Mal siehst. Christoph hat ihn das letzte Mal in dem Jahr gesehen, als er achtzehn geworden war.“ Sie seufzte. „Es tut gut zu wissen, dass es Christian gut geht. Aber offensichtlich ist das alles noch immer nicht vorbei. Na ja, jetzt muss Christoph erst einmal wieder nach Hause kommen. Hoffentlich geht morgen alles gut.“ Zweifelte sie daran? Gab es da noch etwas, das ich nicht wusste? Was meinte sie mit „alles noch nicht vorbei“? Rätsel über Rätsel!
     
    Später lag ich oben auf Christophs Couch im zweiten Wohnzimmer. Celine hatte Christophs Zimmer bezogen. Es war schon spät, aber ich fand noch keinen Schlaf. Der Tag, die letzten Wochen waren zu aufregend gewesen. So viele neue, ungeahnte Dinge und Zusammenhänge in Christophs Leben, die ich in den letzten Stunden entdeckt hatte. Einige davon kannte er selbst noch nicht.
    Ich dachte an den letzten Sommer. An die Dinge, die wir hier oben auf dieser Couch getan, an unsere Zukunftspläne, die wir hier entworfen hatten. Morgen würde sich zeigen, ob sich das alles realisieren lassen würde. Ob ich die Kraft haben würde, ihn festzuhalten oder ob er mir auch entwischen würde wie ein Schmetterling, schön und unerreichbar für immer.
    Schließlich überkamen mich Visionen von uns beiden, wie wir hier gelegen und uns geliebt hatten, erst zärtlich und gefühlvoll, dann kräftig, beinahe hart und unerbittlich. Jede Methode hatte uns beide immer unglaublich erregt und befriedigt. Wir passten so gut zusammen, in dieser wie in jeder anderen Hinsicht, ob das nun Gespräche über Gott und die Welt oder einfach nur die Sorge um und das Verständnis für den anderen waren. Ich wünschte mir so sehr, ihn nicht zu verlieren, dass es beinahe weh tat.
    Ich musste mich ablenken. Wie selbstverständlich glitt meine Hand unter die Decke. Ich hatte ein bisschen Skrupel, es hier zu tun, auf Christophs Couch und ohne ihn, aber mit seinem Bild in meinem Kopf. Außerdem schlief Celine im Nebenzimmer. Aber die Tür war zu, und Lärm machte ich ja nicht. Während ich vorsichtig begann, mein ohnehin schon leicht angeschwollenes Glied zu massieren, ließ ich meine Erinnerungen an den letzten Sommer Stück für Stück Revue passieren.
    Ich erinnerte mich an unsere erste gemeinsame Nacht, als er mir geholfen hatte, meine sexuelle Neigung zu erkennen und zu akzeptieren, und ich ihn dafür mit meinen Lippen belohnt hatte. Ich dachte an die Härte unter dem dünnen Stoff seiner Hose, an das drängende Verlangen darin, sich aufrichten und strecken zu können zu einer Größe, die mir anfangs etwas unheimlich, aber am Ende sehr willkommen gewesen war.
    Ich dachte an den Nachmittag unter der Dusche, als er mich das erste Mal geöffnet und regelrecht verführt hatte, neben mir stand und uns beide gleichzeitig stimulierte, wie er mich mit sich gezogen und uns beide gemeinsam zum Höhepunkt gebracht hatte – allein mit seinen kräftigen und doch so sensiblen Händen. Ich spürte, wie sich in mir alles aufzuwölben begann.
    Schließlich sah ich uns vor dem Kamin, halbnackt und glänzend im Feuerschein, die Körper eng aneinander geschmiegt. Ich erinnerte mich an den Geruch seiner Haut, spürte seine Rückenmuskeln unter meinen Fingerspitzen und seine Hände auf meinem Po, wie er ihn zärtlich streichelte und dabei sein bereits steifes Glied unter dem Jeansstoff gegen meins drückte. Mein Schwert zuckte, ich warf die Decke von meinem Körper, um die Kühle der Nacht direkt auf meiner brennenden Haut zu spüren. Noch immer massierte ich es mit gleichmäßiger Intensität. Mit der Zeit hatte ich gelernt, meine Erregung bis zu einem bestimmten Grad zu kontrollieren und den Höhepunkt so weit wie möglich hinauszuzögern, damit ich meinem Partner dabei so lange und so viel Lust wie nur möglich würde bereiten können. Ob das aber auch noch funktionieren würde, wenn ich mich in Christoph ... – Schauer überliefen mich, und ich lag eine Weile völlig regungslos da, um mich wieder etwas zu beruhigen.
    Dann baute sich das letzte Bild vor meinem geistigen Auge auf: ich auf der Couch vor dem Kamin, die Hitze der Flammen in meinem Gesicht, während Christoph sich über mich beugte und langsam, ganz vorsichtig meine eigene, innere Hitze erkundete. Ich spürte sein hartes, pulsierendes Glied in mir, seine Schenkel, die sich gegen

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