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Wollust - Roman

Wollust - Roman

Titel: Wollust - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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früh. Da wäre es fast einfacher für Oliver und mich hinzufahren, anstatt auf sie zu warten, aber ich fand trotzdem, es wirkt professioneller, sie hier zu befragen.«
    »Morgen ist noch früh genug. Hattet ihr Glück bei der Suche nach Garth Hammerling?«
    Marge schüttelte den Kopf. »Wie findest du das, Pete? Was wäre, wenn Adrianna Aaron angerufen und Garth sie zurückgerufen und ihr gesagt hat, dass er seine Ferien abbricht, nur um mit ihr zu reden. Vielleicht wollte sie ihn nicht bei sich zu Hause treffen, also vereinbarten sie das Krankenhaus als Treffpunkt.«
    »Mach weiter.«
    »Sie treffen sich und reden, und dann streiten sie sich. Es passiert etwas Schlimmes, und Adrianna stirbt. Garth gerät in Panik und wird die Leiche irgendwie los. Ich wette, er weiß, wie er sie da unbemerkt herausschaffen kann.«

    »Aber auf Adriannas Handy taucht kein Anruf von Garth auf.«
    »Vielleicht hat er sie im Krankenhaus angerufen, weil er wusste, sie würde seinen Anruf auf dem Handy nicht annehmen.«
    »Er braucht mindestens drei, vier Stunden, um zurück nach L.A. zu kommen. Wenn sie so lange im Krankenhaus auf ihn gewartet hat, müsste jemand sie währenddessen gesehen haben.«
    »Möglicherweise war sie hundemüde und hat sich in einem Bereitschaftszimmer aufs Ohr gehauen.«
    »Fahrt noch mal ins Krankenhaus und versucht herauszufinden, ob jemand Adrianna nach dem Ende ihrer Schicht gesehen hat.«
    »Das müssen wir sowieso machen.« Marge dachte einen Moment nach. »Wenn es so gewesen ist, sollte eines der Überwachungsbänder zeigen, wie Garth das Krankenhaus betritt. Also halte ich am besten auch nach ihm Ausschau.«
    »Jepp.«
    »Nur habe ich keine Ahnung, wie Garth aussieht, ich kriege höchstens ein lausiges Bild von der Zulassungsstelle.«
    Decker öffnete eine Schreibtischschublade und holte ein paar Fotos hervor. »Die habe ich leihweise aus Adriannas Apartment mitgenommen. Geh auf Facebook, Garth ist vielleicht Mitglied. Wahrscheinlich können wir noch ein paar neuere Schnappschüsse von Adriannas Laptop herunterladen. Und … ich frage mich, warum ich nicht schon früher daran gedacht habe… sieh mal nach, ob der Typ vor kurzem irgendwo etwas gepostet hat.«
    »Eine gute Idee«, sagte Marge. »Die Leute entblößen sich da bildlich gesprochen ganz schön. Heutzutage ist Privatsphäre etwas so Altertümliches wie ein viktorianischer Schwindelanfall.«

     
    Um Viertel nach acht bog er in die Einfahrt ein, und es fiel ihm auf, dass Hannahs Auto nicht da war. Als Rina ihn an der Tür begrüßte, fragte er: »Nur wir beide heute Abend?«
    »Wir drei. Hannah ist unterwegs, aber wir haben ja einen Pensionsgast.«
    Decker runzelte die Stirn. »Wo ist sie?«
    »Bei Aviva.«
    »Und warum hat sie ihn nicht mitgenommen?«
    »Das weiß ich nicht, Peter. Vielleicht braucht sie ein bisschen Zeit für sich. Wieso kommst du nicht erst mal rein und machst die Tür zu, und wir reden drinnen weiter. Das geht in Ordnung, denn du wohnst hier.«
    Sie gingen Händchen haltend in die Küche. Decker setzte sich an seinen Platz, wo sein Abendessen bereits auf ihn wartete. Es war heiß und köstlich: ein Reuben-Sandwich mit milchfreiem Sojakäse, Krautsalat und riesigen saftigen sauren Gurken. Viel zu schnell hatte er alles verputzt.
    »Mann, das war lecker.«
    »Möchtest du noch eins?«
    »Nein, eins war genau richtig.« Decker hörte eine trällernde Melodie durchs Zimmer schweben. Nie zuvor hatte er eine Elektrogitarre so schön gespielt gehört. »Wie geht’s dem Jungen?«
    »Ich füttere ihn. Er bedankt sich.«
    »Kaum Gespräche?«
    »Nein, wir hatten ein kleines soziales Geplänkel. Ich habe ihn gefragt, ob die Schule angenehm für ihn war. Wenn nicht, würde ich mir eine andere ansehen, aber er meinte, alles bestens, vor allem, da es ja nur vorübergehend sei.« Sie lachte. »Er sagt, es sei gar nicht so viel anders als auf der katholischen Schule.«
    Decker lachte auch. »Wie denn das?«
    »Weil ihn die Rabbis eben an die Priester erinnern würden.
Er sagte noch, alles sei sehr schön. Dann hat er sich für das Sandwich bedankt und zu essen begonnen. Ich sagte ihm, ich müsse ein paar Anrufe erledigen. Er sagte, ich solle mich bitte nicht von ihm davon abhalten lassen. Es schien ihn anzustrengen, Smalltalk zu machen, also habe ich ihn in Ruhe gelassen. Als ich zurückkam, bedankte er sich wieder und meinte, das Sandwich sei unglaublich gut gewesen. Dann entschuldigte er sich und spielt jetzt seit zwei Stunden auf

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