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Wollust - Roman

Wollust - Roman

Titel: Wollust - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faye Kellerman
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gehabt?«
    »Wir sind das wichtigste Band einmal durchgegangen«, sagte Oliver. »Wir haben tatsächlich gesehen, wie Adrianna ihr Auto abgestellt und kurz vor elf das Krankenhaus betreten hat. Ihre Rückkehr zum Auto haben wir auf diesem Band nicht gesehen.«
    »Was nicht bedeutet, dass sie nicht weggegangen ist«, präzisierte Marge. »Aber jetzt müssen wir alle anderen Ein- und Ausgänge des Krankenhauses überprüfen. Und das wird sehr lange dauern. Es wäre hilfreich, wenn wir uns die Bänder auf dem Revier ansehen dürften. Da könnte ich jede Menge Leute dransetzen und das Ganze viel schneller voranbringen.«
    »Irgendwann muss uns das Krankenhaus die Bänder so oder so überlassen«, sagte Oliver. »Es sind Beweisstücke.«

    »Beweise für was?«, fragte Povich. »Hier liegt kein Verbrechen vor.«
    »Das wissen wir nicht«, sagte Marge. »Wenn wir alle anderen Bänder überprüfen und vielleicht entdecken, dass sie das Haus durch einen anderen Ausgang verlässt  – also das würde nicht nur unsere Ermittlungen voranbringen, sondern könnte das Krankenhaus auch von möglichem Fehlverhalten entlasten. Aber da wir sie noch nicht haben weggehen sehen, müssen wir alle Bänder durchforsten.«
    Povich trommelte auf dem Tisch herum. »Sie machen eine Pause«, sagte er schließlich. »Ich spreche mit der Krankenhausleitung und frage nach, ob Sie sie mitnehmen dürfen. Aber unter einer Bedingung: Bei der Sichtung auf dem Revier möchte ich anwesend sein. So kann ich die Bosse wohl dazu überreden.«
    »Kein Problem.« Marge schüttelte seine Hand. »Sie können uns gerne begleiten.«
    »Peter werden wir vermissen, aber irgendwie müssen wir ohne ihn klarkommen.«
    Mit fest auf den Monitor geheftetem Blick winkte Peter ihnen einmal zu.

21
    Es war bereits nach sieben Uhr abends, als Decker es zurück aufs Revier schaffte. Im Großraumbüro ging es mit ein paar Nachzüglern, zu denen als frischester Neuzugang bei der Mordkommission auch Wanda Bontemps gehörte, ruhig zu. Wanda und Decker hatten gemeinsam an dem Cheryl-Diggs-Fall gearbeitet, zu der Zeit war Chris Donatti nicht sehr viel älter als Gabe heute gewesen. Die Jagd nach einem Mörder hatte Decker damals in Wandas Revier geführt. Zuerst gab es zwischen ihnen starke Spannungen, aber bis zur Lösung des Falls war Decker längst von ihrer Professionalität überzeugt worden. Er hatte sich schwer für sie ins Zeug gelegt, als sie eine Versetzung in seine Abteilung beantragt hatte, und seitdem hatte sie sich ihm gegenüber immer loyal verhalten.
    Wanda war Ende vierzig, circa eins siebzig groß und um die Mitte herum ein bisschen stämmig. Sie hatte gerade erst wieder mit Liegestützen begonnen, was sich in ihren muskulösen Oberarmen zeigte. Ihre Haut war mokkafarben, ihre Augenfarbe dunkelbraun, und sie trug ihre graumelierten Haare mit einem Hauch Blond versehen und richtig kurz geschnitten.
    »Hast du eine Sekunde Zeit, Loo?«
    »Klar.« Decker holte seinen Büroschlüssel hervor und schloss die Tür auf. »Komm rein.« Er setzte sich hinter seinen Schreibtisch, Wanda nahm ihm gegenüber Platz, einen Stapel Papiere in der Hand. »Was gibt’s?«

    Wanda ging noch mal ihre Notizen durch. »Ich bin alle Todesfälle durch Erhängen durchgegangen. Fast alle davon waren Selbstmorde oder Unfälle – autoerotische Asphyxiation. Als Suizidmethode ist es bei Frauen sehr selten. Ich konnte zwei Morde durch Erhängen hervorkramen, aber beides sind uralte Fälle aus South Central.«
    Decker hatte sich einen Notizblock bereitgelegt. »Ungelöste Fälle?«
    »Ja. Damals lautete der Weisheit letzter Schluss, dass es sich um einen Serienkiller handeln muss, weil beide Frauen als Prostituierte gearbeitet hatten.«
    »Wie lange ist das alles her?«
    »Fünfundzwanzig Jahre.«
    »Klingt nicht nach einem passenden Treffer zu Adriannas Fall.«
    »Das ist auch mein Gefühl.«
    »Was ist mit Mord durch Erhängen außerhalb von Los Angeles?«
    »Das war mein nächster Schritt. Jemanden auf diese Art umzubringen, ist wirklich seltsam, also handelt es sich vielleicht um einen Serienmörder, der erst vor kurzem in die Gegend gezogen ist.«
    »Wie reizend«, sagte Decker, »aber durchaus möglich.«
    »Außerdem habe ich vom Vorarbeiter erfahren, dass zwar niemand von der Kabelfirma am Montag auf dem Areal war, dass aber eine private Fernsehgesellschaft den Rohbau für Flachbildschirme und Computer verkabelt hat. Sein Name ist Rowan Livy. Ich habe ihn herbestellt.«
    »Gut. Und wer

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