Women of Primrose Creek 02 - Zeit der Liebe, Zeit des Gluecks
möchtest du lieber eine Weile mit deiner Familie zusammen sein?«
Er gehörte jetzt ebenfalls zur Familie, er und Hank, doch sie befürchtete, zusammenzubrechen und aus Freude zu weinen, wenn sie versuchte, dies laut zu sagen, und so nickte sie nur.
Er lachte, und seine haselnussbraunen Augen glänzten. »Was von beiden?«, fragte er sanft.
»Heim«, brachte sie heraus. »Lass uns heimgehen. Aber zuerst - zuerst möchte ich mit Hank sprechen.«
Jake nickte, und Skye wandte sich ihrem Stiefsohn zu und streckte ihm die Hand hin. Nach kurzem Zögern ergriff er sie, und sie führte ihn zur Seite und ging in die Hocke, um ihm ins Gesicht zu sehen.
»Ich habe einige Erfahrung mit lieben kleinen Jungs«, sagte sie. »Und ich glaube, wir beide werden einfach prima miteinander auskommen. Ich brauche nur eine Chance, um mich zu beweisen, Hank. Willst du mir die geben?«
Er dachte ernst über die Frage nach, doch sie sali auch Hoffnung in seinen Augen, tief drinnen und bange, aber Hoffnung. Ja, sie war da. »Ich hatte eine Ma, die fortging und mich allein ließ. Ich glaube nicht, dass ich eine weitere brauche.«
»Ich werde dich nicht verlassen«, sagte Skye, und es war ihr ernst. »Bestimmt nicht.«
Er kniff die Augen zu Schlitzen zusammen. »Wenn ich mitten in der Nacht Grippe bekomme und nach dir rufe, würdest du dann kommen?«
Sie blinzelte ein paarmal und schluckte. Ihre Antwort klang jedoch erstaunlich ruhig und fest. »Ja. Du hast mein Wort.«
»Würdest du mich zwingen, alles Gemüse aufzuessen, selbst wenn es mich krank macht?«
Sie lächelte. »Nein. Aber du musst wenigstens alles probieren, was ich auf den Tisch bringe. Wenn es dir nicht schmeckt, brauchst du es nicht zu essen. Abgemacht?«
Hank gab ihr feierlich die Hand. »Abgemacht.«
Fünf Minuten später, nachdem das Brautpaar die anderen unter vielen Glückwünschen und guten Wünschen verlassen hatte, stand es an der Tür von Jakes prächtigem Haus.
Jake nahm Skye auf die Arme und trug sie über die Schwelle. »Der Junge übernachtet bei Bridget und Trace«, sagte er. Seine Stimme, normalerweise ein Bariton, klang tiefer denn je. »Wir werden das Haus heute Nacht für uns allein haben.«
Skye freute sich darauf, ganz Frau zu werden, denn sie vermutete seit langem, hauptsächlich wenn sie des Morgens Bridgets strahlendes Gesicht sah und ihr Singen hörte, und ebenso nach ihren eigenen Gefühlen, dass die körperliche Liebe mehr war als reine Pflichterfüllung, wie ihre Mutter geglaubt hatte. Dennoch hatte sie ein wenig Angst davor, weil sie nicht genau wusste, was sie erwartete.
Jake trat die Haustür hinter ihnen zu. Irgendwo in der Nähe tickte eine Wanduhr, und jedes Ticken brachte Skye näher zu ihrem Schicksal. Eine Mischung widerstreitender Gefühle stieg in ihr auf. Auf was, um Himmels willen, hatte sie sich eingelassen? Wie konnte sie es kaum ertragen, zu warten, bis er sie ein für alle Mal zu seiner Frau machte?
Er ging mit ihr die große Treppe hinauf, trug sie so leicht und behutsam, als sei sie aus dem dünnsten und kostbarsten Porzellan. Oben auf dem Gang verharrte er. Vor ihm standen die Flügel einer Doppeltür einen Spalt offen.
»Hast du Angst?« Er sah sie an, als sei er echt besorgt wegen ihrer Gefühle, und vielleicht war er das auch. Er war schließlich nicht grausam oder unfreundlich. Er liebte sie einfach nicht auf die Art, wie die meisten frisch getrauten Ehemänner ihre Braut liebten.
»Ein wenig«, bekannte sie.
Er trug sie in das Elternschlafzimmer, und sie nahm den verlockenden Duft von frisch gewaschenen und gestärkten Laken und Piment-Bum und Jake selbst wahr. Zum zweiten Mal küsste er sie, diesmal tiefer und intensiver.
Die Berührung seiner Lippen entflammte ihre Seele.
»Hab keine Angst«, sagte er. »Es gibt vieles, was ich dir nicht versprechen kann, Skye. Aber eines ganz bestimmt: Ich werde dir niemals wehtun. Nicht absichtlich.«
Es war keine Liebeserklärung, doch Jakes Worte, die wie ein Schwur klangen, trieben Skye trotzdem Tränen in die Augen. Alles in ihr verlangte danach, ihm ihr Herz auszuschütten, und nur mit verzweifelter Mühe schaffte sie es, ihm nicht zu sagen, was sie in diesem Augenblick empfand.
5
Jake entkleidete Skye langsam, ehrerbietig, wie ein Mann, der einen heiligen Schatz entdeckt. Sie war schüchtern wie jede Jungfrau, so temperamentvoll sie auch sonst war, und hielt den Blick gesenkt, bis er das letzte Kleidungsstück entfernt hatte. Dann sah sie unter ihren
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