Women of Primrose Creek 02 - Zeit der Liebe, Zeit des Gluecks
Schwester.«
Sie fuhren mit einem Zweispänner und einem Buggy in die Stadt Primrose Creek, und es wirkte fast wie eine Mini-Karawane. Skye saß mit Bridget und Trace im Buggy. Caney, Megan und Christy fuhren mit dem Zweispänner, Caney auf dem Wagenbock, und Megan und Christy saßen hinten, wiegten Babys und passten auf, dass der abenteuerlustige sechsjährige Noah nicht über die Heckklappe kletterte und vom Wagen stürzte.
R ichter Ryan wartete mit Jake im Marshals Office. Zachary war ebenfalls anwesend, und in seinen Augen tanzte ein belustigtes und schelmisches Lächeln. Jakes Sohn, der junge Hank, saß auf der Kante von Zacharys Schreibtisch, ließ die Beine baumeln und blickte misstrauisch drein. Jake wirkte nervös genug, um bei der ersten plötzlichen Bewegung von irgendjemandem aus der Haut zu fahren, und Skyes Herz flog ihm zu; sie vergaß ihre eigene Aufregung - wenigstens vorübergehend -, als sie seine sah.
Christy küsste ihren Mann leicht, und er nahm ihr Baby, Joseph, mit der Ungezwungenheit eines Mannes auf den Arm, der in einer großen Familie aufgewachsen ist. Dann ging sie zu Jake, sah ihm offen in die Augen und sagte; »Dies ist richtig für dich, Jake. Ich weiß, dass es so ist.«
An seinem Kinn zuckte ein Muskel, als er die Frau ansah, die er geliebt hatte, und zweifellos erinnerte er sich an den Tag vor etwas über einem Jahr, als er sie hatte heiraten wollen und sie ihn vor dem Altar hatte stehen lassen. Er sagte nichts, nahm ihre Worte jedoch mit einem kurzen Nicken zur Kenntnis.
Christy stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen, auf die gleiche Art und dennoch anders als zuvor beim Küssen ihres Mannes. »Seid glücklich«, sagte sie.
»Fangen wir an«, sagte John R yan, der Rundreiserichter, schroff. Er nahm eine Bibel in eine knorrige Hand und winkte mit der anderen Braut und Bräutigam zu sich. »Ich muss noch anwesend sein, wenn jemand in Virginia City aufgehängt wird.«
Skye hatte einen Moment das Gefühl, selbst die Stufen zum Galgen hinaufzusteigen. Sie spielte mit dem Gedanken, zur Tür zu flüchten, schloss diese Möglichkeit dann jedoch aus und nahm ihren Platz vor dem R ichter ein. Jake stellte sich beklommen neben sie, während Hank hinzutollte, um eine mannhafte Position rechts neben seinem Vater einzunehmen, sichtlich stolz auf seine Bolle in der Zeremonie. Megan war Skyes Brautjungfer, wie sie es schon immer geplant hatten; bei Megans Hochzeit würde Skye ihre Brautjungfer sein.
Dort, in diesem überfüllten kleinen Büro, inmitten lächelnder Verwandter und quengelnder Babys, mit einem vor R ührung weinenden Gefangenen, der aus der einzigen Gefängniszelle spähte, wurden Jake Vigil und Skye McQuarry getraut. Die ganze Sache war so schnell vorüber, dass Skye überzeugt war, in Gedanken gewesen zu sein und alles verpasst zu haben. Doch sie hatte sich ein »Ja« hauchen gehört und von Jake das Gleiche vernommen.
Es war geschehen und - für Skye jedenfalls - unwiderruflich.
»Sie dürfen ihre schöne Braut jetzt küssen, Jake«, sagte Richter R yan mit dröhnender Stimme und gutmütiger Ungeduld.
Jake zögerte, nahm dann Skyes zu ihm aufblickendes Gesicht erstaunlich zärtlich in die Hände, hob es an und drückte den Mund auf ihre Lippen. Es war ein kurzer, leichter Kuss, und dennoch brachte er Skye innerlich zum Zittern. Sie erkannte mit einem Prickeln von köstlichem Entsetzen, dass ihr bald eine R eihe intimer Geheimnisse enthüllt werden würden. Jake hatte ziemlich klar gemacht, dass sie in einer Ehe eine richtige Frau für ihn sein würde, die nicht nur sein Leben, sondern auch das Bett mit ihm teilte.
Sie war immer noch benommen, als er sie freigab, und als ein süßes, vertrauliches Lächeln um seine Lippen spielte, kaum mehr als ein leichtes Hochziehen eines Mundwinkels, stieg eine neue Woge der Freude in ihr auf. Ja, dachte sie. Er wird zu mir kommen, um mich zu lieben. Dafür werde ich sorgen.
Irgendwann steckte Jake Skye einen Ring an den Finger, und zum ersten Mal nahm sie sich einen Moment Zeit, um ihn zu betrachten. Sie sah einen breiten Ring mit glitzernden Diamanten.
»Er gehörte meiner Mutter«, sagte Jake, jetzt wieder schüchtern.
»Er ist wunderschön«, sagte Skye leise. Es war, als ob sie mit ihm allein wäre, denn die anderen schienen weit entfernt zu sein, nur durch einen Nebelschleier zu sehen.
»Du bist schön«, sagte er und nahm ihre Hand. »Sollen wir jetzt heimgehen, Mrs. Vigil, oder
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