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Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Titel: Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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er mit den Fingern, zog einen kleineren Umschlag aus der Tasche und warf ihn mir vor die Füße.
    »Hätte ich fast vergessen. Neue Überwachungsfotos. Ganz frisch von gestern Abend. Anscheinend hat Tucker mal sein Hirn eingesetzt, als er dieses neue Team hinter deinen Freunden hergeschickt hat. Sie haben sie gefunden. Jedenfalls für ein paar Stunden. Seither haben sie sie wieder aus den Augen verloren, aber ich halte dich auf dem Laufenden. Ich weiß doch, dass du dir Sorgen machst.«
    Ich biss die Zähne zusammen. Dolche der Wut drohten mir den Schädel zu spalten.
    »Sieht so aus, als suchten sie nach jemandem«, fuhr Winsloe fort.
    »Mir«, brachte ich heraus.
    »Oh, davon gehe ich aus, aber jetzt ist noch jemand verschwunden. Unser Team hat ein paar Fetzen von der Unterhaltung mitgeschnitten. Jemand hat sich davongemacht. Jemand Wichtiges. Wir wissen nur nicht, wer es ist. Larry ist dran – er vergleicht die neuen Bilder mit den alten. Vielleicht kannst du ja sehen, wer fehlt. Du brauchst’s mir aber nicht zu erzählen. Ich würde nicht von dir verlangen, dass du deine Freunde verpetzt.«
    Winsloe ging. Ich schloss die Augen, spürte, wie mir der Schmerz durch Schädel und Handflächen schoss. Es dauerte noch mehrere Minuten, bis ich die Fotos ansehen konnte. Als ich es tat, sah ich Bilder, auf denen die Gruppe sich besprach. Ich wusste sofort, wer fehlte. Ein Blick auf Jeremys Gesichtsausdruck teilte es mir mit. Clay war fort. Er hatte also nicht auf Jeremys Anweisung gehandelt, als er am Morgen zuvor den Suchtrupp aufgespürt hatte. Er war auf eigene Faust unterwegs. Allein.
    Clay suchte nach mir.
    Ich verbrachte den Rest des Vormittags damit, mir das Hirn mit einem neuen Fluchtplan zu zermartern. Ich musste raus hier. Nicht irgendwann, nicht bald, sondern jetzt, bevor Winsloe sein neues Spiel satt bekam und den Einsatz wieder erhöhte. Je mehr ich mich bemühte, mir etwas einfallen zu lassen, desto mehr geriet ich in Panik. Und je mehr ich in Panik geriet, desto schwieriger war es, mir etwas einfallen zu lassen. Ich musste mich entspannen, sonst würde ich nie auf eine brauchbare Idee kommen.
    Später am Vormittag beruhigte sich Bauer. Als ich mir sicher war, dass sie bei klarem Verstand war – sie schrie nicht mehr und aß stattdessen ihr kalt gewordenes Frühstück –, ging ich zu dem Loch und versuchte mit ihr zu reden. Sie ignorierte mich. Als sie mit dem Essen fertig war, stöberte sie in einer Schublade Papier und einen Bleistift auf und schrieb einen zweiseitigen Brief. Dann ging sie zur Tür und bat höflich darum, jemand sollte ihn überbringen. Den Inhalt konnte ich erraten: eine Bitte um Freilassung, eine vernünftigere Version dessen, was sie in den vergangenen Stunden gebrüllt hatte.
    Bauer wollte also raus hier. Ja nun, wer nicht? Ob sie sich jetzt wohl wie ein »Gast« vorkam? Bei diesem Gedanken begann in meinem Hinterkopf ein Plan Gestalt anzunehmen. Bauer wollte raus hier. Ich wollte raus hier. Als ich bei ihrer Pflege half, hatte ich gehofft, dass sie mich aus Dankbarkeit bei der Flucht unterstützen würde. Dankbarkeit brauchte ich jetzt nicht mehr zu erwarten. Aber wie sah es mit der Flucht selbst aus? Was, wenn ich ihr anbot, sie mitzunehmen? Bauer kannte die Schwächen der Anlage und das Überwachungssystem – falls sie klar genug im Kopf war, um sich an solche Details zu erinnern. Wenn man meine Kraft und Erfahrung mit ihren Kenntnissen kombinierte, konnten wir ein fabelhaftes Team abgeben. Es war nicht gerade ein narrensicherer Plan, aber es war ein Anfang.
    Nur ein Problem gab es da noch – ja, okay, es gab da noch massenhaft Probleme, aber eins der größeren von ihnen war, wie wir uns aus unseren Zellen befreien sollten.
    Sollte ich irgendetwas inszenieren, das mich hier herausbrachte? Wahrscheinlich könnte ich es schaffen, aber würde ich zugleich auch Bauer freibekommen? Unwahrscheinlich. Als die Wachmänner mir das Mittagessen brachten, studierte ich die sich öffnende Tür, sah mir an, wie sie funktionierte, suchte nach einer Schwachstelle. Und dabei fiel mir etwas so Offensichtliches auf, dass ich mich in den Hintern treten wollte, weil ich es nicht schon früher bemerkt hatte. Die Wachmänner schlossen die Tür nicht vollständig hinter sich. Sie hatten das noch nie getan. Warum? Weil die Tür sich nur von außen öffnen ließ und sie nie einen dritten Mann mitbrachten, der draußen im Gang wartete und sie wieder herausließ. Wenn sie hereinkamen, ließen sie

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