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Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Titel: Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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versehentlich herausgerutschte Wort, das offensichtlich falsche Detail. Aber ganz gleich, wie oft ich die Story innerlich abspulte, ich konnte keinen Fehler finden. Wenn Clay den Suchtrupp aufgespürt hätte, hätte er sich genau so verhalten, wie Winsloe es beschrieben hatte. Er hätte sie in den Wald gelockt, voneinander getrennt und getötet, wobei er einen am Leben gelassen hätte, um ihn zu foltern und auszufragen. Es war unmöglich, dass Winsloe etwas erfinden könnte, das Clays Wesen so vollkommen entsprach. Ebenso unmöglich war, dass er erraten konnte, was Clay in dieser Situation tun würde. Also hatte er die Wahrheit gesagt.
    Mein Herz rammte sich mir in die Kehle. Ich rang nach Luft. Nein! Ich würde es wissen, wenn Clay tot wäre. Ich hätte es gespürt, sobald die Kugel ihn traf. O Gott, ich wollte das so sehr glauben. Clay und mich verband eine Art telepathischer Verbindung, vielleicht weil er mich damals gebissen hatte. Wenn ich verletzt wurde und er nicht dabei war, dann spürte er es – er wusste, dass etwas nicht stimmte. Ich empfand die gleiche Art von innerlichem Stich, die gleiche vage Furcht und Unruhe, wenn ihm etwas zustieß. Ich hatte an jenem Morgen nichts dergleichen gespürt. Oder? Bei Tagesanbruch hatte ich geschlafen, zusätzlich betäubt von Carmichaels Beruhigungsmittel. Hätte ich irgendetwas spüren können?
    Ich rief mich zur Ordnung. Es hatte keinen Zweck, sich mit Vorahnungen und telepathischen Signalen abzugeben. Halt dich an die Tatsachen. Finde die Lüge unter ihnen. Winsloe hatte gesagt, der letzte Mann hätte Clay getötet und wäre dann mit den Fotos und der Geschichte zurückgekommen. Wenn ich mit diesem Mann reden konnte – vielleicht war er kein so abgebrühter Lügner wie Winsloe. Vielleicht – ich sog den Atem scharf ein. Der Mann hatte Fotos und die Geschichte mitgebracht. Und was war mit der Leiche?
    Wenn der Wachmann Clay wirklich getötet hätte, hätte er den Körper mitgebracht. Das Mindeste wäre gewesen, dass er ihn fotografiert hätte. Den Kadaver oder Fotos davon hätte Winsloe mir gezeigt. Er wusste, wer der Wolf gewesen war, und die ganze Geschichte hatte er mir nur erzählt, um mich zu foltern. Es war die Vergeltung für meinen Ungehorsam in der Nacht zuvor. Ein einziger Fehltritt, und er hatte zugeschlagen – mit der schlimmsten Strafe, die ich mir vorstellen konnte. Was würde er tun, wenn ich ihn wirklich verärgerte?
    Irgendwann, nachdem ich mir selbst eingeredet hatte, dass Clay am Leben war, übermannte mich die Erschöpfung, und ich schlief ein. Obwohl ich als Wolf einschlief, wachte ich als Mensch auf. Das geschah vor allem dann, wenn die Wandlung durch Furcht oder andere starke Emotionen erzwungen worden war. Sobald wir uns entspannten und einschliefen, wandelte der Körper sich schmerzlos wieder in die menschliche Gestalt zurück. Und so wachte ich nackt auf, Kopf und Oberkörper in der Lücke zwischen Bett und Wand, während die Beine ins Freie ragten.
    Ich stand nicht gleich auf. Stattdessen dachte ich über mögliche Methoden nach, wie ich Winsloes Lüge entlarven konnte. Ich musste über Clays Schicksal Bescheid wissen. Winsloe hatte mir die Fotos dagelassen. Wenn ich sie mir genauer ansah, würde ich vielleicht etwas entdecken –
    »Macht sofort diese Scheißtür auf!«, schrie eine Stimme.
    Ich setzte mich jäh auf und schlug mir dabei den Kopf am Bett an. Ich zögerte etwas benommen und kroch dann aus meinem Versteck.
    »Lasst mich raus hier!«
    Eine Frauenstimme. Verzerrt, aber vertraut. Ich zuckte zusammen, als ich sie erkannte. Nein. Bitte nicht. Hatte ich eigentlich noch nicht genug durchgemacht?
    »Ich weiß, dass ihr mich hört! Ich weiß, dass ihr da draußen seid!«
    Widerstrebend schob ich mich zu dem Loch in der Wand zwischen meiner Zelle und der nächsten. Ich wusste, was ich sehen würde. Meine neue Nachbarin. Ich beugte mich vor und spähte hindurch. Bauer stand vor dem Einwegspiegel der Wand und trommelte mit den Fäusten dagegen, ohne ein Geräusch zu verursachen. Ihr Haar war verfilzt, das Gesicht immer noch blutbespritzt. Irgendjemand hatte ihr einen schlecht sitzenden grauen Trainingsanzug angezogen, der einem der kleineren Wachmänner gehört haben musste. Von der makellos gepflegten Firmenerbin war nichts mehr zu sehen. Wer Sondra Bauer jetzt zu Gesicht bekam, würde sie für eine Patientin in mittleren Jahren halten, die aus den Katakomben eines düsteren Heims für Geisteskranke hervorgekrochen war.
    Nach

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