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Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Titel: Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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stellen. Der zweite Wachmann zuckte die Achseln und sie gingen, ohne einen Blick in meine Richtung zu werfen.
    Clay war in der Nähe. Ich hatte Recht gehabt. Er suchte nach mir. Ich konnte das nicht zulassen. Es gab zu viel, das er nicht wusste, zu viel, auf das er nicht vorbereitet war. Mit Tuckers Suchtrupp war er ohne weiteres fertig geworden, aber hier gab es mindestens fünfmal so viele Wachmänner und außerdem ein unterirdisches Gebäude mit einem erstklassigen Überwachungssystem, das Ganze umgeben von einem mit Ty Winsloes Fallen bestückten Wald. Ich musste Clay abfangen, bevor er einen Rettungsversuch startete. Zu diesem Zweck musste ich selbst entkommen – und zwar schnell. Ich sah in Bauers Käfig hinüber. Es wurde Zeit, die Samthandschuhe auszuziehen.
    Gegen Mitternacht war Bauer ansprechbar. Im Verlauf der letzten beiden Tage hatte ich einzuschätzen geübt, ob jemand im Gang war. Es beruhte zum Teil auf Gehör, zum Teil auf Intuition. Es war schwer zu sagen, ob jemand uns beobachtete, aber es gab eine sichere Methode festzustellen, ob jemand zuhörte. Die Sprechanlage. Wenn sie eingeschaltet wurde, gab sie ein hörbares Klicken von sich und summte dann leise vor sich hin, bis jemand sie wieder abstellte. Ich wartete, bis die Wachmänner auf ihrem stündlichen Rundgang vorbeigekommen waren, lauschte aufmerksam auf die Sprechanlage und legte mich dann aufs Bett.
    »Du glaubst immer noch, sie werden dich rauslassen, oder?«, fragte ich.
    Bauer antwortete nicht, obwohl ich wusste, dass sie mich hören konnte.
    »Weißt du«, fuhr ich fort, »es gab da jemanden, der dich wahrscheinlich rausgelassen hätte. Der wahrscheinlich dafür gesorgt hätte, dass sie dich gar nicht erst in eine Zelle stecken. Aber du hast sie ja unglücklicherweise in Stücke gerissen.«
    Bauer holte hörbar Atem, antwortete aber nicht.
    »Ich weiß, dass du dich daran erinnerst«, sagte ich. »Es ist so, wie du selbst gesagt hast – ein Teil von dir ist immer noch da, ein normaler, vernünftiger Teil, der zusieht. Weißt du noch, wie es war? Hinter ihr herzujagen? Die Verwirrung zu sehen? Den Unglauben? Zuzuhören, wenn sie um ihr Leben bettelt? Du kannst es immer noch vor dir sehen, stimmt’s? Ihren Gesichtsausdruck, als du ihr die Kehle rausgerissen hast?« Ich machte eine Pause. »Weißt du noch, wie sie geschmeckt hat?« Ein Klappern aus der anderen Zelle. Dann ein Würgen. Ich wartete. Bauer blieb im Bad.
    »Wer soll dich hier rauslassen, Sondra?«, rief ich. »Wer soll riskieren, deine nächste Mahlzeit zu sein? Wer da draußen interessiert sich auch nur einen Dreck für dich? Die eine Person, die es getan hat, steckt jetzt in einer Mülltüte … oder eher mehreren.«
    »Hör auf.« Bauers Stimme war leise, fast zittrig.
    »Vielleicht hast du ja vor, dich selbst zu befreien. Und dann? Wohin willst du gehen? Nach Hause, Mama und Papa anknabbern?«
    »Hör auf damit.« Nachdrücklicher, aber immer noch etwas wackelig.
    »Das wird nämlich passieren. Du wirst den Hunger und die Wandlungen nicht einfach abstellen können. Irgendwann hast du vielleicht genug Kontrolle darüber, um zu überleben, aber um welchen Preis? Wie viele Leute werden vorher sterben? Du wirst mit dem Töten anfangen, weil du musst. Und dann wirst du damit weitermachen, weil du kannst, denn nach einer Weile entwickelt man Geschmack daran – an der Macht und an dem Fleisch. Das ist es, was mit Mutts passiert.«
    Ich machte eine Pause, bevor ich weitersprach. »Da wir gerade von Mutts sprechen – der erste, den du triffst, wird dich umbringen. Natürlich wird er dich vorher wahrscheinlich noch vergewaltigen, weil das seine einzige Chance ist, ein Weibchen seiner eigenen Spezies zu bumsen.«
    »Halt den Mund.«
    »Ich sage dir hier deine Zukunft voraus, Sondra. Ganz gebührenfrei. Es gibt nur einen, der dir helfen kann, all das zu vermeiden. Der Rudelalpha. Die Frage ist nur, wie bekommst du seine Hilfe? Na ja, wenn du es allein nach draußen schaffst, kannst du natürlich auf seiner Türschwelle auftauchen und um Gnade betteln. Er wird wirklich nett sein. Dich reinbitten, dir den Mantel abnehmen, dich ins Wohnzimmer führen, dir Kaffee anbieten. Dann wird er dich Clayton vorstellen. Und dieses attraktive Gesicht, das dir so gut gefallen hat, wird das Letzte sein, was du siehst. Wenn ich dann noch am Leben bin, wohlgemerkt. Wenn ich hier umkomme, würde ich dir wirklich nicht raten, dich irgendwo im Staat New York blicken zu lassen. Die Hölle, die du

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