Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin
und stieß gegen die Tür. Sie ging nicht auf. Ich schob sie zur Seite, riss den Knauf herum und rammte die Schulter gegen die Tür. Sie rührte sich nicht.
»Sie müsste aufgehen«, sagte Bauer, während Panik in ihrer Stimme aufstieg. »Sie muss aufgehen. Es gibt außen kein Schloss.«
»Ich kann nicht mehr in meine Zelle«, sagte Savannah, während sie zu uns rannte. »Die Tür klemmt.«
»Die hier auch«, sagte ich. »Ich denke, wenn eine Fehlfunktion die Türen öffnen kann, kann sie sie auch wieder schließen. Wir gehen so, wie wir sind.«
»Was ist mit Leah und Mr. Zaid?«, fragte Savannah. »Sollten wir sie nicht mitnehmen?«
»Wenn wir können.«
Wir konnten nicht. Ich begann bei Curtis Zaids Tür. Der Vodounpriester lag zusammengerollt und fest schlafend auf dem Bett. Die Tür war verschlossen.
»Klemmt«, sagte ich.
Savannah rannte den Gang entlang und versuchte es bei Leah. »Hier auch.«
»Im Moment werden sie hier bleiben müssen«, sagte ich. »Sondra, der Ausgang neben Savannahs Zelle ist der mit dem Wachraum, stimmt’s? Der an meinem Ende hat bloß eine Kamera, die mit dem Wachraum verbunden ist.«
Bauer nickte.
»Gut.«
Ich machte mich auf zu dem Ausgang auf Savannahs Seite. Bauer packte mich am Arm.
»Das ist der bewachte Ausgang«, sagte sie.
»Ich weiß.«
»Aber du kannst doch – wir können nicht – die werden uns erschießen!«
Ich löste ihre Hände von meinem Arm und sah ihr in die panischen Augen. »Wir haben darüber geredet, weißt du noch, Sondra? Beide Türen führen auf denselben Gang, und die Aufzüge sind in der Mitte.« Das Erklären war mühsam, aber ich wusste, so würde auch Jeremy eine beginnende Hysterie abwenden. »Wenn wir durch die kameraüberwachte Tür gehen, lösen wir einen Alarm aus, der die Wachmänner warnt. Sie werden uns auf dem Monitor sehen und uns stellen, bevor wir die Aufzüge erreicht haben. Bei der anderen Tür sind die Wachmänner direkt dahinter. Sie haben bloß ein paar Sekunden zum Reagieren, bevor wir durch sind, und sie können keine Verstärkung rufen. Ich werde sie t… ausschalten, und wir schleichen uns nach oben.«
Ich schob sie vorwärts und winkte Savannah, sie solle mir folgen. Als Bauer zur Tür ging, fiel etwas von der Decke. Ich warf mich nach vorn und stieß sie aus dem Weg. Der Gegenstand traf mit einem scharfen kleinen Knall und dem Klirren von Glas auf dem Boden auf.
»Bloß eine Glühbirne«, sagte Savannah. »Du reagierst vielleicht schnell.«
Während Bauer das Gleichgewicht zurückgewann, sah ich auf. Über uns befand sich eine Reihe von sechs Glühbirnen; von der ersten war nur noch ein leeres Gewinde da. Ein leises Quietschgeräusch erregte meine Aufmerksamkeit, und ich sah, wie die zweite Birne der Reihe sich bewegte. Noch während ich hinsah, begann sie sich langsam aus ihrer Fassung zu drehen.
»Wow«, sagte Savannah. »Das sieht ja fast aus wie –«
Knall, knall, knall! Sämtliche verbliebenen Birnen zerschellten auf dem Fußboden, und plötzlich war es stockdunkel. Bauer quiekte.
»Schon okay, Sondra«, sagte ich. »Deine Augen werden sich anpassen – du kannst jetzt im Dunkeln sehen. Das Licht von der Sicherheitstür reicht aus. Geh drauf zu und –«
Savannah schrie. Ich fuhr herum und griff ins Dunkel, um sie zu beruhigen. Etwas berührte meinen linken Arm. Ich schlug mit der rechten Hand nach der Stelle und spürte, wie Blut unter meiner Handfläche hervorquoll. Bauer kreischte. Ein weißer Blitz jagte auf mein Gesicht zu und riss mir die Wange auf. Als ich danach griff, schnitt mir rasiermesserscharfes Glas in die Hand. Der nächste Splitter erwischte mich am Kopf. Meine Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt, und jetzt sah ich den Wirbelsturm von zerbrochenem Glas rings um uns. »Die Tür!«, brüllte ich. »Sondra! Nimm dir die Tür vor!«
Sie stand bei der gegenüberliegenden Zelle, die Arme hochgerissen und den Kopf gegen den Ansturm eingezogen. Glassplitter pieksten und schnitten mir in die nackten Arme, als ich zu ihr hinstürzte. Ich packte sie am Arm und schleppte sie bis vor die Kamera. Als ich die Hand nach dem Knopf ausstreckte, sah ich, dass Bauer die Augen fest geschlossen hatte.
»Mach die Augen auf!«, schrie ich.
Sie kniff sie noch fester zusammen und drückte das Kinn gegen die Brust.
»Verdammt, mach die Augen auf für den Scanner!«
Ich wollte ihr die Lider schon mit Gewalt öffnen, als sie zwinkerte. Ich drückte auf den Knopf. Das erste rote Licht flackerte
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