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Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Titel: Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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ich.
    »Ich schlafe nicht«, grollte eine Stimme vom anderen Ende des Zimmers her. »Jedenfalls nicht freiwillig.«
    Ich sah auf und bemerkte Clay, der in der Tür stand, das Haar zerzaust, die Augen trüb von Schlafmitteln. Er kam schwerfällig ins Zimmer getorkelt wie ein Bär, der aus dem Winterschlaf aufwacht.
    »Clay«, sagte ich; mein Herz klopfte so schnell, dass ich das Wort kaum herausbrachte.
    Er blieb stehen und sah mich finster an. Die nächsten Worte blieben mir in der Kehle stecken. Ich schluckte sie hinunter und versuchte es noch einmal.
    »Machst du schon wieder Ärger?«, fragte ich und zwang ein Lächeln in meine Stimme. »Was hast du angestellt, dass Jeremy dich betäuben musste?«
    Sein Gesichtsausdruck wurde härter. Jetzt war da etwas, das ich schon eine Million Mal in seinem Gesicht gesehen hatte, aber niemals, wenn er mich ansah. Verachtung. Seine Lippen zuckten, und er öffnete den Mund, um etwas zu sagen; dann entschied er, dass ich die Mühe nicht wert war, und wandte sich stattdessen an Jeremy.
    »Cl…«, begann ich. Meine Eingeweide fühlten sich an wie ein massiver Felsblock. Ich konnte nicht atmen, konnte kaum sprechen. »Clay?«
    »Setz dich, Clayton«, sagte Jeremy. »Ich rede mit –«
    »Ich sehe schon, mit wem du redest.« Wieder die verzogenen Lippen. Ein kurzer Seitenblick in meine Richtung. »Und ich habe keine Ahnung, warum du deine Zeit verschwendest.«
    »Er glaubt, du bist ich«, flüsterte Paige.
    Ich wusste das. Im tiefsten Inneren wusste ich es, aber es half mir nicht. Ich sah die Art, wie er mich ansah, und es kam nicht darauf an, was Clay glaubte , wer ich war – er sah mich dabei an. Mich.
    »Es ist nicht Paige«, sagte Jeremy. »Es ist Elena. Sie spricht durch Paige.«
    Clays Gesichtsausdruck veränderte sich nicht. Wurde nicht weicher. Nicht eine Sekunde lang. Er richtete den starren Blick wieder auf mich und ich sah die Verachtung dort, intensiver jetzt, hart und schneidend.
    »Hat sie dir das erzählt?«, fragte er. »Ich weiß schon, dass du beachtet werden willst, Paige, aber das ist erbärmlich. Sogar für dich.«
    »Ich bin es, Clay«, sagte ich. »Nicht Paige.«
    Er grinste, und ich sah in seinem Grinsen alles, was ich niemals in Clays Gesicht hatte sehen wollen, wenn er mich ansah, jeden Tropfen der Geringschätzung, die er für Menschen empfand. Ich hatte Alpträume gehabt, in denen er diesen Blick auf mich gerichtet hatte. Ich war schwitzend, mit hämmerndem Herzen und vollkommen verängstigt aufgewacht – kein Alptraum meiner Kindheit hatte mich jemals in solche Angst versetzt. Jetzt sah ich ihn an, und irgendetwas in mir riss. Die Welt wurde schwarz.

Wiedergeburt
    Ich erwachte auf dem Boden meiner Zelle und blieb dort liegen. Hatte ich geträumt? Ich wollte es so gern glauben; dann rief ich mich für diesen albernen Wunsch zur Ordnung. Natürlich wollte ich nicht, dass es ein Traum gewesen war. Ich wollte glauben, dass ich mit Jeremy geredet, ihm meine Beobachtungen mitgeteilt hatte, die Räder der Befreiungsmaschinerie in Bewegung gesetzt waren. Wer interessierte sich schon dafür, was Clay dachte? Okay, ich. Mehr, als mir selbst manchmal lieb war – aber ich musste die Sache wirklich in den richtigen Maßstäben sehen. Clay hatte nicht mich so angesehen. Oder zumindest war der Blick nicht für mich bestimmt gewesen. Ganz offensichtlich vertrug er sich nicht mit Paige, und ehrlich gesagt, das überraschte mich nicht. Menschen gegenüber war Clay auch im allerbesten Fall nicht gerade ein Ausbund an Freundlichkeit, und ganz sicher war er es nicht, wenn der Mensch eine überaus direkte junge Hexe mit zu viel Selbstbewusstsein war, die dem Alter nach eine seiner Studentinnen hätte sein können.
    All das erzählte ich mir, während ich auf dem Boden lag, und es half überhaupt nichts. Ich fühlte mich … Mein Kopf sträubte sich gegen das Wort. Gib’s zu. Ich musste es zugeben, wenn auch nur mir selbst gegenüber. Ich fühlte mich zurückgewiesen. Na und – stimmt’s? Ich fühlte mich also zurückgewiesen. Ist ja fürchterlich. Aber es war fürchterlich. Zu fürchterlich. In dem Moment, in dem ich mir das Gefühl eingestand, überwältigte es mich. Ich war wieder ein Kind, das nach der Hand einer neuen Pflegemutter griff, sie umklammerte und betete, es würde niemals loslassen müssen. Ich war sechs, sieben, acht Jahre alt, und Gesichter schossen an mir vorbei wie die Seiten eines schnell durchgeblätterten Fotoalbums. Die Namen hatte ich

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