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Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin

Titel: Women of the Otherworld 02: Rückkehr der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Jeremy fand die Kommunikation im Traum statt, und ich hatte dabei das Gefühl, dass ich ihn sowohl sehen als auch hören konnte. Es hörte und fühlte sich an wie eine normale Unterhaltung. Dies hier war anders. Paiges Anfrage war das sprichwörtliche »Stimmen im Kopf hören« gewesen, und akustische Sinnestäuschungen gehörten eigentlich nicht zu meiner normalen Psychopathologie. Wie antwortete man auf so was? Ich versuchte in Gedanken eine Antwort zu formulieren und wartete.
    »Komm, …ena. Antwort…!«
    Okay, sie konnte mich also nicht hören, und die Verbindung ging gerade verloren. Ich konzentrierte mich noch mehr, stellte mir vor, wie ich die Worte sagte. Wieder Schweigen.
    »Paige?«, sagte ich, wobei ich die Worte laut aussprach. »Bist du da?«
    Keine Antwort. Ich rief wieder nach ihr, in Gedanken diesmal. Immer noch nichts. Der Knoten in meinem Kopf lockerte sich, und ich wurde panisch. Hatte ich sie verloren? Was, wenn ich dies einfach nicht konnte? Verdammt noch mal, konzentrier dich. Was hatte Ruth gesagt? Entspann dich. Versuch den Kopf klar zu bekommen. Aber mein Kopf war doch klar … na ja, mit Ausnahme der Frustration, die mir durchs Hirn schoss. Konzentrier dich, konzentrier dich. Kein Zweck. Je mehr ich es versuchte, desto mehr befürchtete ich, ich würde es nicht schaffen. Jetzt war ich gestresst. Und Paige war verschwunden. Ich holte tief Luft. Vergiss es. Geh duschen. Zieh dich an. Entspann dich. Sie würde es wieder versuchen … hoffte ich jedenfalls.
    Paiges zweiter Versuch kam zwei Stunden später. Diesmal lag ich auf dem Bett, las einen langweiligen Zeitschriftenartikel und war darüber halb eingeschlafen. Es muss die beste denkbare Geistesverfassung für Telepathie gewesen sein. Als ich ihre Stimme hörte, reagierte ich ohne auch nur nachzudenken, antwortete ihr in Gedanken.
    »Gut«, sagte sie, »…  hier.«
    »Ich kann dich kaum verstehen«, sagte ich.
    »Das … du keine … Erfahrung ….«
    Den ganzen Satz konnte ich nicht verstehen, aber die fehlenden Teile waren nicht schwer zu erraten. Ich konnte sie nicht verstehen, weil dies neu für mich war. Es hatte nichts mit ihrer Unerfahrenheit zu tun. Natürlich nicht.
    »…  Ruth?«
    »Es geht ihr gut.«
    »Gut!« Lauter und klarer, als verstärkte ihre Erleichterung das Signal. »Und was ist mit dir? Alles okay?«
    »Ich lebe noch.«
    »Gut. Dann bleib dran.«
    »Bleib –?«
    Zu spät. Das Signal brach ab. Ich war allein. Schon wieder. Zum Teufel mit ihr.
    Zwanzig Minuten später. »Okay, ich bin wieder da.«
    Paige. Wieder eine mühelose Kontaktaufnahme, wahrscheinlich weil ich es auch diesmal nicht erwartet hatte.
    »Bist du so weit?«, fragte sie.
    »Wofür?«
    Der Boden rutschte unter mir weg. Ich versuchte den Sturz abzufangen, aber es war nichts da. Kein Fußboden. Kein Ich. Der Befehl, die entsprechenden Bewegungen zu machen, kam von meinem Gehirn und ging … nirgendwohin. Ich war in vollständige Schwärze geschleudert worden, aber ich verlor das Bewusstsein nicht. Mein Hirn drehte durch, gab Anweisungen, beweg dies, tu jenes, sieh hin, wittere, lausche, schrei. Nichts. Es gab nichts, das hätte reagieren können. Ich konnte nicht sehen, nicht hören, nicht sprechen, mich nicht bewegen, nichts riechen. Jede einzelne Synapse in meinem Gehirn meldete Panik. Absolute, instinktive Panik.
    »Elena?«
    Ich hörte etwas! Mein Hirn klammerte sich an das eine Wort wie an einen Rettungsring. Wer hatte das gesagt? Paige? Nein, nicht Paige. Eine Männerstimme. Mein Herz machte einen Sprung, bevor mein Hirn die nötigen Schlussfolgerungen gezogen hatte.
    »Jeremy?«
    Ich sagte das Wort, ich dachte es nicht nur, sondern sagte und hörte es. Aber meine Lippen bewegten sich nicht und die Stimme, die ich hörte, war nicht meine eigene. Sie gehörte Paige.
    Ich sah Licht. Eine verschwommene Gestalt direkt vor mir. Dann ein innerliches Knacken, und alles wurde klar. Ich saß in einem Zimmer. Jeremy stand vor mir.
    »Jer?«
    Mein Wort. Paiges Stimme. Ich versuchte aufzustehen. Nichts geschah. Ich sah nach unten und entdeckte die Hände, die auf den Armlehnen eines Stuhls lagen, aber es waren nicht meine Hände. Die Finger waren kürzer und weicher und mit silbernen Ringen geschmückt. Ich sah die Linie meines Arms entlang. Braune Locken fielen mir über die Schulter. Sie lagen auf einem dunkelgrünen, mit Maiglöckchen bedruckten Sommerkleid. Einem Sommerkleid?! Dies war ganz entschieden nicht mein Körper.
    »Elena?« Jeremy war

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