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Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Titel: Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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warum nervt es mich dann? Ihr Typen seid doch die Forme l wirker – die Beschwörer –, also sollte es versuchen, mit euch zu reden. Und ich bin mir sowieso ziemlich sicher, dass die Botschaft für euch ist. Bis zu der Sache in der Buchhandlung hat es immer Ruhe gegeben, wenn ihr in der Nähe wart.«
    »Weil es gedacht hat, jetzt gibst du die Botschaft we i ter«, sagte ich. »Aber vielleicht ist das die Botschaft? Dass wir es beschwören sollen, damit es mit uns reden kann. Als ihm klar geworden ist, dass du es nicht verstehen kannst, hat es in der Buchhandlung die Lautstärke raufg e dreht. Versuchen wir’s also mit einer Gruppenbeschw ö rung. Bei uns dreien müsste es doch einen finden, mit dem es reden kann.«
    Jaime sah zur Decke hinauf. »Hast du gehört, Casper? Wir versuchen mit dir Kontakt aufzunehmen, du kannst jetzt also Ruhe geben.«
    Nach einem Moment des Schweigens fragte ich: »Ist es weg?«
    Jaime schüttelte den Kopf. »Ich glaube, das Kontak t problem ist wechselseitig. Ich kann es nicht hören, und es kann mich nicht hören. Ich hole nur schnell mein Zeug; sehen wir mal, ob wir das ändern können.«
    Als Jaime ihren Koffer aufklappte, klingelte Lucas’ Handy.
    »Ja, ich bin durchaus interessiert«, sagte er nach der B e gr ü ßung. »Es könnte allerdings noch eine Woche dauern, bis wir es uns ansehen können. Ist das ein Problem?« Pause. »Gut. Vielen Dank.« Wieder eine Pause. »Nein, dazu hatte ich noch keine Gelegenheit, und letzten Endes ist es ihre Entscheidung, aber ich würde es mir sehr gern ansehen.« Pause. »Ja, ich sage Ihnen Bescheid, sobald wir wieder in Portland sind.«
    Er beendete das Gespräch, zog seinen Timer aus der Reis e tasche und machte eine Notiz, während Jaime bereits die Requisiten auf dem Fußboden anordnete. Dieses Mal machte sie sich nicht die Mühe, uns zu bitten, dass wir so lange das Zimmer verließen.
    »Eine richtige S é ance«, meinte sie, als sie fertig war. »Jetzt fehlen nur noch die Schlafsäcke und die Kisse n schlacht. Als Kind hab ich nie bei Freundinnen übernac h ten dürfen, nur für den Fall, dass jemand dort eine S é ance vorschlägt. Die wäre vielleicht erfolgreicher ausgefallen, als sie erwartet hatten.«
    Wir setzten uns auf den Boden.
    »Ich werde eine allgemeine Beschwörungsformel spr e chen«, sagte Lucas. »Eine eher milde Formel, schlage ich vor – nichts, bei dem die Gefahr besteht, dass etwas wir k lich Gefährliches auftaucht.«
    »Und ich spreche die Kommunikationsformel«, sagte ich. »Die ist zwar für die mentale Kommunikation mit Lebenden bestimmt, aber es kann ja nichts schaden.«
    »Mentale Kommunikation?«, fragte Jaime. »Hexen können das? Cool.«
    »Nicht wirklich. Es funktioniert nur, wenn die andere Hexe damit rechnet, und nur dann, wenn sie sich in einiger Entfe r nung befindet, wozu soll es also gut sein? Ein paar Dollar an der Telefonrechnung sparen? Der Empfang ist übler als beim billigsten Provider.«
    Wir machten es uns bequem, erledigten unseren Teil, und es geschah … nichts.
    »Hey!«, schrie Jaime zur Decke hinauf. »Vor einer Stunde hast du eine Buchhandlung zerlegt, bloß damit ich auf dich aufmerksam werde, und jetzt hast du es nicht nötig zu antwo r ten? Weißt du eigentlich, wer hier mit dir redet? Die berüh m teste Nekromantin der Vereinigten Staaten! Und nicht nur das, sondern eine ehemalige H e xenzirkelleiterin und der Sohn eines Kabalengeschäftsfü h rers. Drei mächtige Paranormale, die mit angehaltenem Atem darauf warten, mit dir reden zu dürfen!«
    Am anderen Ende des Raums fiel Lucas’ Timer vom Tisch.
    »Das bedeutet wahrscheinlich, dass es nicht weiter b e eindruckt ist«, merkte ich an.
    Der Timer klappte auf.
    »Ich glaube, das bedeutet etwas«, sagte Lucas. »Soll ich …?«
    »Geh ihn beobachten«, sagte ich, »wir machen hier we i ter.«
    Jaime wiederholte ihre Anrufung, ich meine Formel.
    »Nichts«, sagte Lucas, bevor ich fragen konnte. »Vie l leicht –«
    Die Seiten begannen sich zu bewegen.
    »Sieht so aus, als hätten wir eine Zeitverschiebung zw i schen uns und der Geisterwelt«, sagte ich.
    »Es hat die D-Seite bei meinen Adressen aufgeschl a gen«, meldete Lucas. »Wenn der Geist sich auf eine b e stimmte Person dort bezieht, dann wüsste ich nicht, auf wen. Meine paranormalen Kontakte stehen codiert an anderer Stelle. Dies sind lauter Menschen.«
    Meine Handtasche rutschte von dem Stuhl neben der Tür und ging im Fallen auf; der Inhalt rollte über den Teppich.

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