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Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Titel: Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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bewegte sich ein mit Efeu überzogenes Gitter, und ein Schatten erschien dahinter. Ein Mädchen, nicht älter als achtzehn oder neu n zehn, stolperte ins Freie. Ihr weißes Gesicht und die Hände schienen haltlos in der Luft zu treiben. Ich sah genauer hin und stellte fest, dass sie ein langes schwarzes Kleid trug, das mit dem Hintergrund des Gebäudes ve r schwamm.
    Als sie uns sah, taumelte sie und murmelte etwas. Ca s san d ras Kopf fuhr herum; ihre Augen wurden schmal, die grüne Iris blinkte. Ihre Lippen öffneten sich und wurden schnell wieder geschlossen. Bevor ihr Blick sich losgeri s sen hatte, hatte auch ich den Arm des Mädchens bemerkt. Schwarzer Tüll war um den nackten Unterarm gewickelt. An den Rä n dern waren auf der hellen Haut Blutspuren zu sehen.
    »Sie ist verletzt«, sagte ich, als das Mädchen auf die Straße hinauswankte. »Warte hier. Ich sehe nach, ob sie Hilfe braucht.«
    »Mach das. Ich glaube, Aaron hat recht. Du solltest draußen warten.«
    Ich blieb stehen. Mein Blick wanderte zu dem Mädchen, das die Straße entlangtaumelte. Betrunken oder zugekifft, aber nicht schwer verletzt. Sie kam alleine klar. Was dri n nen vor sich ging, konnte ich nicht einschätzen. Es war nicht sicher, dass Cassandra damit fertigwurde … Ich griff an ihr vorbei und zog an dem Gitter.
    »Ich mein’s ernst, Paige«, sagte Cassandra. »Kümmer du dich um das Mädchen. Du kommst nicht mit da rein.«
    Ich fand den Türgriff, stieß die Tür auf und quetschte mich an Cassandra vorbei. Im Inneren war es stockfinster. Auf beiden Seiten spürte ich eine Mauer; ich befand mich also offenbar in einem Gang. Schritt für Schritt tastete ich mich vorwärts und war etwa fünf Schritte weit gekommen, als ich gegen eine Wand aus Muskeln rannte. Ein massiges Gesicht stierte auf mich herunter. Der Mann ließ eine Taschenlampe über uns hinschwenken und griente.
    »Sorry, Ladys«, sagte er. »Ihr seid an der falschen A d resse. Die Bourbon Street ist da hinten.«
    Er hob die Taschenlampe, um die Richtung anzuzeigen, und geriet dabei in die Nähe von Cassandras Gesicht. Sie schlug sie nach unten.
    »Wer ist da heute Abend?«, wollte sie wissen. »Hans? Br i gid? Ronald?«
    »Äh, alle drei«, sagte der Türsteher, während er einen Schritt zurücktrat.
    »Sag ihnen, Cassandra ist da.«
    »Cassandra wie weiter?«
    Er leuchtete ihr mit der Taschenlampe ins Gesicht. Ca s sandra riss sie ihm aus der Hand.
    »Einfach Cassandra. Geh schon.«
    Er griff nach der Lampe. »Kann ich meine Taschenla m pe –«
    »Nein.«
    Er zögerte; dann drehte er sich um, rannte gegen die Wand, fluchte und verschwand in der Dunkelheit.
    »Idioten«, murmelte Cassandra. »Was spielen die hier e i gentlich? Wann haben die das alles geändert?«
    »Wann warst du denn das letzte Mal hier?«
    »Kann nicht mehr als ein Jahr –«, sie unterbrach sich. »Ein paar Jahre vielleicht. Nicht lange.«
    Die Tür öffnete sich so schnell, dass der Mann auf der a n deren Seite uns fast vor die Füße gefallen wäre. Mitte vierzig, nicht viel größer als ich mit meinen eins achtun d fünfzig. Er war rundlich, hatte ein weiches Gesicht und grau gesträhntes Haar, das er im Nacken mit einem Sam t band zusammeng e bunden hatte. Sein bauschiges Hemd hätte geradewegs aus Seinfeld kommen können; die ober s ten drei Knöpfe standen offen und ließen eine haarlose Brust sehen. Die schlecht sitzende Hose war aus schwa r zem Samt und verschwand in hohen Stiefeln.
    Er richtete sich auf und zwinkerte verwirrt im Strahl von Cassandras Taschenlampe. Ich deutete zum Ausgang hin. Er schien mich nicht zu sehen – stand einfach da und starrte zu Cassandra hinauf.
    »Cass… Cassandra. So – so nett von dir zu komm–«
    »Was zum Teufel hast du da an, Ronald? Bitte sag mir, dass an den Freitagabenden hier Kostümball ist.«
    Ronald sah an sich hinunter und runzelte die Stirn.
    »Wo ist John?«, fragte Cassandra.
    »J-John? Du meinst Hans? Er ist, äh, drinnen.« Als Ca s sandra sich zu der Tür wandte, sprang Ronald davor. »Wir haben nicht gewusst – Wir sind natürlich geschmeichelt. Sehr geschmeichelt.«
    »Nimm die Zunge von meinen Stiefeln, Ronald, und geh mir aus dem Weg. Ich bin hier, weil ich mit John reden muss.«
    »J-ja, natürlich. Aber es ist so lange her. Ich freue mich einfach, dich zu sehen. Ein paar Straßen weiter ist eine Blue s bar. Wirklich nett. Wir könnten hingehen, Hans kann daz u stoßen –«
    Cassandra schob Ronald zur Seite und griff nach der

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