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Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Titel: Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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meine Theorie über Johns Aufenthaltsort vermutlich ko r rekt war – und dass ich rasch handeln musste.
    Ich drehte mich mit dem Rücken zur Zimmertür und arra n gierte meine Lichtkugel so, dass ich das Spiegelbild der Tür in der Fensterscheibe sehen konnte. Dann holte ich das Handy aus der Tasche. Ich bereitete eine neue Formel vor, rief bei uns zu Hause an und fing an zu reden, bevor der Anrufbean t worter sich einschaltete.
    »Hey, ich bin’s. Ich bin immer noch in New Orleans. Ca s sandra hat da eine mögliche Spur, ein Vamp, vom dem sie gehört hat – sie ist gerade hinter ihm her. Er war ange b lich in dieser Bar, aber er hat sich durch die Hintertür empfohlen. Kannst du dir das vorstellen? Mr. Großer-böser-Vampir rennt zur Hintertür raus.« Ich machte eine Pause und lachte. »Kann man so sagen. Vamps, was?«
    Im Spiegel des Fensters sah ich eine Gestalt zur Tür he r ei n gleiten. Ich erneuerte die Formel und redete weiter mit dem Anrufbeantworter.
    »Glaube ich auch«, sagte ich, während die Gestalt näher schlich. »Hockt wahrscheinlich in irgendeinem Verschlag und hofft, dass die Ratten ihn nicht fressen. Bei Typen wie denen fragt man sich wirklich, warum sie nicht schon längst au s gestorb–«
    Ich sprach den Rest des Bindezaubers, fuhr herum – und sah einen Mann, der mitten im Sprung erstarrt war. Schlank, Anfang dreißig, schwarzes, hinten zu einem Pfe r deschwanz zusammengefasstes Haar, weißes Leine n hemd, schwingender, knielanger schwarzer Ledermantel und passende Lederhosen. Mascara möglicherweise, Lidstrich ganz sicher.
    »John, nehme ich an«, sagte ich. »Du hast vergessen, dass Vampire eben doch Spiegelbilder haben, stimmt’s?«
    Seine braunen Augen wurden dunkel vor Wut. Unten hörte ich die Haustür zuschlagen.
    »Hier oben«, rief ich. »Ich hab ihn gefunden.«
    Cassandras Absätze kamen schnell die Treppe herau f geklappert. Als sie um die Ecke bog, sah sie beinahe b e sorgt aus. Dann entdeckte sie John und wurde langs a mer.
    »Gefällt dir meine Statue?«, fragte ich. »Der nicht so schlaue Vampir stürzt sich auf sein nicht so ahnungsloses Opfer.«
    »Ich sehe jedenfalls, dass dein Bindezauber besser g e worden ist.« Sie musterte John und seufzte. »Gib ihn frei.«
    Ich beendete den Zauber. John fiel aufs Gesicht. Ca s sandra seufzte wieder, und dieses Mal lauter. John rappelte sich auf und klopfte sich den Staub von den Hosen.
    »Sie hat mich in die Falle gelockt«, sagte er.
    »Nein«, sagte ich. »Dein Ego hat das erledigt.«
    John zog sich den Mantel zurecht und runzelte die Stirn, als er einen Streifen Dreck auf seinem weißen Hemd b e merkte.
    »Jetzt hoffe ich in eurem Interesse, das geht raus.«
    »Hey«, sagte ich, »das war nicht ich. Das kommt davon, wenn man in Bruchbuden wie dieser hier rumkriecht.«
    »Ich bin nicht gekrochen. Und ich bin auch nicht zur Hi n tertür rausgeschlichen. Ich –«
    »Es reicht«, sagte Cassandra. »Also, John –«
    »Hans ist mir lieber.«
    »Und mir ist es lieber, wenn ich dich nicht durch A b bruchhäuser verfolgen muss, aber es sieht so aus, als krie g te heute Abend keiner von uns, was er gern hätte. Ich bin hier, weil ich mit dir über –«
    »Das Rampart reden will.« John verdrehte die Augen und ließ sich gegen die Wand sacken; dann stellte er fest, dass sein Hemd knitterte, und korrigierte die Pose. »Lass mich raten, du hast mit Sankt Aaron geredet. Was für eine Verschwendung – so ein umwerfender Vampir! Ich könnte ihn natürlich beke h ren.« Er grinste zähnereich. »Ihm seine Verirrung vor Augen führen … oder auch den Weg zu anderen köstlichen Verirru n gen. Ihm zeigen, zu was dieser vollkommene Körper –«
    »Du bist nicht schwul, John. Akzeptier’s einfach. Ich weiß nicht, was Aaron da für ein Ding mit dem Rampart hat, aber ich weiß nichts über den Laden und habe persö n lich auch keinen Anlass zur Besorgnis gesehen.«
    John richtete sich auf. »Oh?«
    »Die Angelegenheit, die ich besprechen will, hat mit den Kabalen zu tun.«
    »Die Kabalen?« Johns Stirn legte sich in Falten. »Was ist mit den Kabalen?«
    »Dies« – sie wies mit großer Geste auf mich – »ist Paige Winterbourne. Du hast ihre Mutter gekannt.«
    Ich sah die plötzliche Erinnerung in Johns Augen, aber er zuckte die Achseln.
    Cassandra fuhr fort: »Natürlich erwarte ich nicht, dass du dich an einen Nichtvampir erinnerst, aber Paiges Mu t ter war das Oberhaupt des amerikanischen Zirkels. O b wohl ich mir sicher bin, dass du

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