Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen
hineinz u drängen. Ich werde jederzeit da sein und helfen, wenn du mich brauchst, aber das ist alles.«
»Das war nicht … das heißt, es würde mich in keiner Weise stören – wenn du interessiert wärst –«
»Nein, bin ich nicht. Doch, natürlich bin ich’s, aber ich kann ja nicht, stimmt’s? Mit dem Rat und dem neuen Zirkel habe ich genug zu tun.« Ich holte Atem. »Wir h a ben Mist gemacht. Der Rat, meine ich. Wir hätten das hier merken sollen.«
»Ihr könnt doch nicht die Aktivitäten jedes einzelnen Va m pirs verfolgen – «
»Nein?«, fragte ich. »Das Rudel macht es bei den We r wö l fen, und bei denen gibt es mehr Leute zu überwachen und weniger Personal dafür. Ich meine damit ja nicht, dass wir dauernd hinter jedem Vampir her sein müssen, aber wir sollten generell ein bisschen aktiver sein. Es hat G e rüchte gegeben. Wir hätten sie hören sollen. Ich kann das nicht Cassandra ankreiden. Es wäre die Verantwortung von uns allen gewesen. Ich möchte da etwas ändern; ich möchte, dass wir aufmerksamer werden. Aber ich will auch diesen neuen Zirkel gründen. Das muss ich tun.«
»Weil deine Mutter es sich gewünscht hätte«, sagte er leise.
»Nicht nur deswegen. Ich wollte – oder jedenfalls habe ich geglaubt, ich wollte –« Ich rieb mir mit beiden Händen das Gesicht. »Ich weiß, dass es wichtig ist, den Zirkel wieder aufzubauen, aber es gibt Tage, an denen ich das Gefühl habe, es gibt noch andere Dinge, die ich tun sollte, Dinge, die ich lieber tun würde, und der Zirkel … Ich bin mir nicht sicher, ob der noch mein Traum ist oder ob er es jemals wirklich war.«
»Du wirst noch dahinterkommen.«
Lucas beugte sich zu mir herüber und küsste mich, ein langsamer, sanfter Kuss, bei dem sich die Verwirrung in meinem Kopf legte. Nach ein paar Minuten kippten wir unsere Lehnen nach hinten, rollten uns beieinander z u sammen und ließen uns vom leisen Summen des Flugzeugs in den Schlaf wiegen. Als das Flugzeug in Atlanta zw i schenlandete, wachte ich gerade weit genug auf, um den geflüsterten Abschied von Aaron und Cassandra mitzub e kommen. Einen Moment nachdem sich die Kabinentür hinter Aaron geschlo s sen hatte, spürte ich, wie Cassandra die heruntergerutschte Decke wieder über mich zog. Ich merkte, dass sie dort stand und auf mich heruntersah, aber als ich es endlich fertigbrac h te, die Augen zu öffnen, war sie fort.
Als ich das nächste Mal aufwachte, war das Flugzeug in Miami gelandet. Ich wusste, dass es draußen bereits hell sein musste, aber dank der Verdunkelungsjalousien war es im Innern der Kabine fast stockfinster. Ich drängte mich dichter an Lucas und zog die Decke höher, um die Kühle der Klim a anlage fernzuhalten.
»Kalte Nase«, sagte Lucas mit einem verschlafenen L a chen.
Ich versuchte zurückzuweichen, aber er hob mein Kinn an und küsste mich.
»Das dagegen ist schön warm«, sagte er.
»Hmm. Sehr schön sogar.«
»Wir werden uns heute mit meinem Vater treffen mü s sen«, murmelte er zwischen den Küssen.
»Hmm, nicht ganz so schön.«
Wieder ein Lachen. »Tut mir leid.«
»Nein, du hast recht. Wir müssen ihm sagen, was wir rau s gefunden haben … und uns dafür bedanken, dass wir den Jet nehmen durften.« Ich bemerkte seinen G e sichtsausdruck. »Du bedauerst immer noch, dass du ihn genommen hast?«
Er seufzte. »Ich weiß es nicht. Ich mache mir Sorgen, wie es interpretiert werden wird. Und dann mache ich mir Sorgen, ob es ein Zeichen dafür ist, dass ich wankend werde. Und dann mache ich mir Sorgen, dass ich mir zu viele Sorgen mache, was du davon hältst.« Ein Viertell ä cheln. »Selbstzwe i fel sind kein sehr erotischer Zug an einem Liebhaber.«
»Kommt auf den Liebhaber an. Du kannst so selbsts i cher sein, dass man fast Angst kriegt, Cortez. Ich mag es, dass ich die Einzige bin, die Gelegenheit bekommt, durch die Ritzen in der Rüstung zu sehen. Aber wenn du dir immer noch Sorgen machst, weiß ich ein gutes Mittel dagegen, vorübergehend jedenfalls.«
Ein schiefes Grinsen. »Ablenkung?«
»M-hmm.« Ich schob die Hände unter die Decke.
»Warte«, sagte er. »Ich schulde dir noch etwas für die B e senkammer, und ich glaube, ich kann mich zufriedenste l lend dadurch ablenken, dass ich den Gefallen erwid e re.«
Ich grinste. »Du schuldest mir nie irgendwas. Aber wenn du drauf bestehst, werde ich nicht streiten.«
»Ich bestehe drauf.«
Als er sich vorwärts schob, um mich zu küssen, quietschte ein Sitz … aber keiner der
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