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Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Titel: Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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wollen.«
    »Mache ich.«
    »Bist du sicher?«
    »Nein, aber ich lasse mich trotzdem drauf ein. Wenn ihr dies für mich tut, dann habt ihr etwas gut bei mir. So, und zurückgelassen haben wir Lucas –«
    Die Parze schnitt Eve mit einer Handbewegung das Wort ab. »Wir wissen es.« Sie schloss die Augen, und die drei Gestalten jagten verschwommen vorbei, bis die mit t lere Schwester wieder auftauchte. »So. Lucas ist wieder in der Welt der Lebenden. Paige, wir werden uns eines Tages wiedersehen, hoffentlich nach einem langen und –«
    »Moment!«, sagte Eve. »Darf ich mich vielleicht vera b schieden?«
    »Ja, wenn ich damit fertig bin. Paige, dreh dich jetzt um.«
    Ich tat es. Fünf Meter weiter schimmerte die Luft wie Hi t ze, die vom Straßenasphalt aufsteigt.
    »Das ist das Portal. Wenn du dich von Eve verabschi e det hast, geh einfach durch. Aber beeil dich. Ich habe Lucas an die Stelle zurückgebracht, von der aus er herg e kommen ist, und er wird wahrscheinlich desorientiert sein. Vor einem Moment war es dort nicht gefährlich, aber … beeil dich einfach.«
    Ich sah zu den Parzen zurück. »Danke.«
    Die Frau nickte. »Gern geschehen. Denk einfach nur an die Grundregel, wenn man das Jenseits verlässt.« Sie ve r wandelte sich in das kleine Mädchen, das mich angrin s te. »Sieh dich nicht um.«
    Ich lächelte, wandte mich ab und ging auf das Portal zu. Eve ging neben mir her. Keine von uns sprach, bis wir es erreicht hatten. Dann sah ich sie an.
    »Danke«, sagte ich. »Für alles.«
    »Hey, du ziehst meine Tochter auf. Ich schulde dir alles. Sag Savannah … Nein, damit verschwende ich unsere letzte Minute jetzt nicht. Du weißt schon, was du ihr sagen wirst. Und ich sage auch nicht, du sollst gut auf sie aufpassen – das tust du sowieso. Also werde ich mich einfach drauf beschrä n ken, dir zu sagen, dass du gut auf dich selber aufpassen sollst. Du hast dich gut gemacht, Paige. Vielleicht ein bisschen zu gut , aber ich bin trotzdem stolz auf dich.« Sie beugte sich vor, küsste mich auf die Stirn und flüsterte: »Ich wünsche dir ein gutes Leben, Paige. Du hast’s verdient.«
    »Ich –«
    Sie nahm mich bei den Schultern, drehte mich um und stieß mich in das Portal.
    58

Schweinehund tot?
    I
    ch kam in dem Durchgang wieder zu mir. Als ich die Augen öffnete, sah ich nur Dunkelheit. Ich zwinkerte, und die Welt wurde klarer, als meine Augen sich umg e wöhnten. Es dauerte einen Moment, bis mein betäu b tes Hirn begriffen hatte, warum es hier so dunkel war. Nacht. Es war Nacht. Wie lange hatten wir –? Der Gedanke en t glitt mir wieder. Zu anstrengend. Ich ve r suchte, den Kopf zu heben, aber auch das kam mir mühsam vor. Alles war so … schwer. Sogar die Luft hatte ein Gewicht, das weit über die Schwüle einer normalen Nacht in Miami hinau s ging.
    Ich gähnte und schloss die Augen. Als ich allmählich in den Schlaf hinübertrieb, liefen in meinem Kopf Fetzen der Erei g nisse aus den letzten acht Stunden ab, und ich fuhr schlagartig hoch und erinnerte mich plötzlich an alles.
    »Lucas?« Ich kam taumelnd auf die Beine. »Lucas!«
    Als ich mich nach vorn in die Dunkelheit stürzte, sto l perte ich über etwas und landete auf den Knien. Meine Hände tasteten nach dem Gegenstand, der mich zu Fall gebracht hatte – ich betete darum, dass es Lucas war. Auf allen vieren tastete ich wild in der Gegend herum und spürte die kalte, rauhe Oberfläche von gesprungenem Beton. Bei einer zu heftigen Bewegung schoss der Schmerz durch meine Bauchwunde – es war das erste Mal seit me i nem Sprung durch das Tor, dass ich wieder Schmerzen spürte. Der plötzliche Stich ließ mich lange genug inneha l ten, dass ich zur Besinnung kam. Ich schloss die Augen, holte tief Atem und sprach eine Lichtformel. Mit geschlo s senen Augen sagte ich mir, dass ich Lucas sehen würde, wenn ich sie öffnete, aber ich hatte Angst … Und ich öffnete die Augen, und er war nicht da.
    »Lucas!«
    Ich sprang auf und schwenkte die Lichtkugel von einer Seite zur anderen. Er musste hier sein. Sie hatten es ve r sprochen, sie hatten es versprochen, sie – Mein Licht fiel auf eine Hand am Ende des Durchgangs. Lucas lag auf dem Rücken, die Arme ausgestreckt, die Augen geschlo s sen. Er schläft, sagte ich mir. So wie ich geschlafen habe. Dann sah ich das Blut vorn auf seinem Hemd.
    Als ich vorwärtsstürzte, schoss mir ein Bild durch den Kopf, eine Szene aus einem halbvergessenen Film. Einem Mann war ein Wunsch freigegeben worden, und bevor

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