Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen
mich zu sich herunter, um mich zu küssen. »Ich musste es einfach überprüfen.« Ein Lächeln. »Für alle Fälle.«
»Na ja, das sollte eigentlich nicht nötig sein. Keine Ps y chospielchen mehr. Du hast mich. Ich bin dir bis ins Je n seits gefolgt. Das ist mal Einsatz … wie die schlimmste Stalkerin.«
Sein Grinsen wurde breiter. »Bist du sicher, dass ich am Leben bin? Wenn dies hier nämlich mein Jenseits wäre, dann wäre ich ein sehr guter Junge gewesen.«
»Sehr gut«, sagte ich und beugte mich über ihn.
Als unsere Lippen sich fanden, griff Lucas nach oben und zog mich auf sich hinunter. Ich verschränkte die Fi n ger hinter seinem Kopf und küsste ihn mit einer Gier, die mich selbst überraschte und bei der ein Schauder durch ihn hindurchging. Er erwiderte den Kuss ohne Abstriche, teilte meine Lippen mit seinen, bis unsere Zungenspitzen einander kitzelten. Nach ein paar Minuten glitten seine Hände zu meinem Hintern, zogen mich dichter an ihn – .
»Äh, tut mir leid, dass ich störe«, trieb eine Stimme den Durchgang entlang. »Aber für den Fall, dass Kleidung s stücke ausgezogen werden sollten – könntet ihr irgendwas davon in meine Richtung schmeißen?«
Ich fuhr so jäh von Lucas hoch, dass ich eben noch ve r me i den konnte, ihm das Knie in eine Körpergegend zu rammen, die ich wirklich nicht gern verletzt hätte.
»Elena?«, sagte ich.
Sie spähte aus der Finsternis am Ende des Durchgangs zu uns herüber; ihr Gesicht war ein bleicher Fleck in der Du n kelheit.
»Hm, ja. Wie gesagt, es tut mir wirklich leid, Leute, aber ich dachte, ich unterbreche lieber, bevor es zu spät ist.«
»Dann warst das also du. Der Wolf.«
»Sorry – hab ich euch erschreckt? Ich bin heute Nacht ein halbes Dutzend Male hier vorbeigekommen. Als ich euren Geruch bemerkt habe, hab ich gedacht, es wäre eine alte Spur, noch von heute Morgen. Und dann wart ihr plötzlich da.«
Ich ging auf sie zu. Sie hatte sich nicht aus ihrem Ve r steck hinter einem Mülleimer herausbewegt.
»Warum stehst du –«, begann ich. Und begann zu gri n sen. »Oh, Moment. Das mit den Kleidern war ernst g e meint, stimmt’s?«
Lucas war mir gefolgt, aber jetzt blieb er abrupt stehen.
»Schon okay, Lucas«, sagte sie. »Ich bleibe hier stehen. Aber wenn irgendwer ein Kleidungsstück hat, das er nicht unbedingt braucht –«
Lucas’ Hemd war bereits halb aufgeknöpft gewesen. Er gab es mir, und ich brachte es Elena.
»Ganz der Gentleman«, bemerkte sie, als er sich umdre h te und uns den Rücken zuwandte. »Danke. Ich ve r spreche, ich bring’s unbeschädigt … Oh.« Sie befingerte das blutige Loch; ihre Augen wurden weit. »Was ist pa s siert?«
»Kugel ins Herz«, sagte ich. »Aber jetzt ist alles okay.«
»Uh-oh«, sagte sie, während ihre Augenbrauen sich h o ben. »Das muss mal eine Heilformel gewesen sein.«
»Es ist eine lange Geschichte. Ich erklär’s lieber später. Was zum Teufel machst du hier eigentlich?«
»Nach euch beiden suchen«, sagte sie, während sie L u cas’ Hemd überzog. »Als ihr gestern um elf nicht anger u fen habt, hab ich angefangen, mir Sorgen zu machen. Ich hab dein Handy angerufen und dir Nachrichten hinterla s sen, dann hab ich’s weiter versucht, und irgendwann ist sogar jemand drangegangen – ein Typ, der dein Gerät hier in der Gegend in einem Durchgang gefunden hatte. Gar kein gutes Zeichen. Also haben wir uns ins nächste Flu g zeug nach Miami g e setzt.«
Elena zog das Hemd nach unten und verrenkte sich den Hals, um zu sehen, wie weit es reichte.
»Alles abgedeckt.« Ich sah um die Ecke. »Lucas? Sie ist vorzeigbar.«
»Solange ich mich nicht vorbeuge«, sagte sie seufzend. »Ich muss mir wirklich angewöhnen, meine Klamotten an leicht erreichbaren Stellen zu hinterlegen.«
»Oder du könntest dir eine von diesen großen Gürtelt a schen kaufen«, sagte ich. »Und sie dir um den Bauch schnallen, bevor du dich wandelst.«
»Lach jetzt nicht – ich hab mir das allen Ernstes auch schon überlegt.«
»Wo ist Clayton?«, fragte Lucas. »Ich nehme an, du bist nicht allein hier?«
»Oh!«, sagte ich. »Savannah. Habt ihr sie –«
»Sie ist mit Jeremy in einem Hotel hier in der Nähe. Sehr besorgt und sehr sauer, weil sie bei der Fahndung nicht helfen durfte. Vielleicht solltest du sie gleich anrufen. Ich hab mein Handy –« Sie verzog das Gesicht. »In der Hosentasche. Sorry.«
»Gürteltasche«, sagte ich.
»Wahrscheinlich. Was Clay angeht –« Sie sah sich um. »Wir
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