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Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Titel: Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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durch den Saal geleitete, warf ich verstohlene Blicke zu Lucas hinüber – ich konnte mir denken, wie gründlich ihm dieser Teil zuwider war. Hätte man ihn vor die Wahl zwischen der Auseinandersetzung mit einem pistolenschwenkenden Vampir und der Tei l nahme an einem Wohltätigkeitsball in Gesellschaft seines Vaters gestellt, hätte er vermutlich die Nahtodeserfahrung gewählt. Nachdem er etwa zum fünfzigsten Mal als der nächste Hauptgeschäftsfü h rer der Cortez Corporation vorgestellt worden war, verfluchte er mich vermutlich insgeheim dafür, dass ich ihn aus der Geisterwelt zurüc k geholt hatte. Aber er ließ es sich nicht anmerken. Er tat nichts, als jeder Frage nach seiner Zukunft mit einem Lächeln und einem geschickten Themenwechsel auszuwe i chen. Und als irgendwann der Punkt erreicht war, an dem wir uns beide das Gähnen verkneifen mussten, bat Lucas um die Erlaubnis, mich auf die Tanzfläche zu führen.
    »Und ich dachte, du kannst nicht tanzen«, murmelte ich, als er mich zwischen den anderen Paaren hindurc h lotste.
    »Ich kann’s auch nicht.« Ein kleines Lächeln. »Aber ich kann es ein paar Minuten lang simulieren.«
    Er fand einen Platz, von dem aus wir beide Benicio s e hen und von jedermann gesehen werden konnten, der die Tanzfl ä che beobachtete.
    »Es sieht so aus, als ob du auch die Schritte eines and e ren Tanzes lernst«, sagte ich.
    »Hm?«
    »Mit deinem Vater. Ich habe gesehen, was du getan hast. Er stellt dich als seinen Erben vor, und du sagst gar nichts. Du bestreitest es nicht, sagst aber auch nichts, das es best ä tigen könnte.«
    »Mir ist klar geworden, dass er umso mehr Druck au s übt, je mehr ich protestiere.«
    »Und das wird vielleicht deine Entschlossenheit nicht au s höhlen, aber es höhlt dich aus.«
    Lucas zog mich dichter an sich und berührte meinen Sche i tel mit den Lippen. »Ja, das habe ich auch festgestellt. Seit du dabei bist, habe ich das Ganze mit deinen Augen gesehen und mich gefragt, wie es für dich aussieht. Ich bin nicht allzu zufrieden mit dem Bild.«
    »Also, das Bild, das ich sehe, gefällt mir. Hat es schon i m mer.«
    Ein leises Lachen. »Gut, das zu hören. Aber ich kann nicht so weitermachen – vor ihm davonrennen, ihm aus dem Weg gehen, hoffen, dass er mich in Frieden lässt. Er wird es nicht tun. Ich bin sein Sohn. Er will eine Bezi e hung irgendeiner Art zu mir, und ich glaube, ich will das Gleiche. Ich muss lernen, ihn dabei so zu nehmen, wie er ist, denn er wird sich nicht ändern. Manche Leute werden das als ein Zeichen dafür sehen, dass ich wankend werde, aber darüber kann ich mir keine Gedanken machen. Ich weiß, dass ich die Kabale nicht übernehmen werde. Und wenn du es auch weißt, dann ist das alles, was zählt. Was mich zu einem weiteren Anlass bringt, der eine gewisse Entschlussfreudigkeit verlangt. Im Hinblick auf dich. Oder vielleicht sollte ich sagen uns.«
    »Ich hoffe, die Richtung ist ähnlich«, sagte ich. »Stehen bleiben und kämpfen statt zu flüchten?«
    »In dieser Frage steht mein Entschluss seit vier Monaten fest. Seit dem ersten Schimmer von Interesse deinerseits habe ich gewusst, ich gehe nicht kampflos.« Er hielt inne und runzelte die Stirn; seine Augen forschten in der Me n ge.
    »Redet mit zwei Frauen dort bei der Bar«, sagte ich. »Die Maske ist nicht zu verkennen.«
    »Ah, ja, ich sehe ihn. Wo war ich? Entschlussfreudi g keit. Im Hinblick auf die Frage nach deiner Beteiligung an meiner Ermittlungstätigkeit.«
    »Du willst mich nicht dabei haben. Ich versteh’s –«
    Er legte mir den Zeigefinger auf die Lippen. »Nein, mein Entschluss steht fest, diese Unterhaltung bis zum Ende zu führen. Zu sagen, was ich zu sagen vorhabe, ohne auf ha l ber Strecke abzubrechen aus Furcht davor, dich mögl i cherweise mit einem Vorschlag abzuschrecken, der dein Bedürfnis nach Eigenständigkeit beeinträchtigen könnte.«
    »Uh-oh. Noch mal, bitte. Die Übersetzung?«
    Er beugte sich zu meinem Ohr hinunter. »Ich würde … Nein, ich möchte dich als meine Partnerin, Paige. Bei meiner Arbeit, in meinem Leben. Ich weiß, dass du eigene Ziele hast, und wenn du mein Leben nicht ganz so vol l ständig teilen willst, dann verstehe ich das. Aber solltest du es tun, bist du jederzeit willkommen, darin eine so große Rolle zu spielen, wie du willst.«
    Ich lächelte zu ihm auf. »Es könnte dir noch leidtun, das gesagt zu haben.«
    »Nein, das glaube ich nicht. Ist das ein Ja?«
    »Es ist ein ›Wir werden darüber noch reden

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