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Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen

Titel: Women of the Otherworld 04: Pakt der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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okay?«
    Ich brachte ein blässliches Lächeln zustande und öffnete den Mund, um zu sprechen. Dann verzog ich das Gesicht und zeigte auf das Wasser. Er wollte den Strohhalm hi n einstecken, aber ich nahm ihm das Glas ab und trank einen großen Schluck. Das Wasser traf auf meine ausgetrocknete Kehle und kam sofort wieder hoch; Rinnsale liefen mir aus dem Mund.
    »Das ist mal attraktiv«, sagte er und griff nach einem Papiertuch.
    Ich riss es ihm aus der Hand, bevor er etwas so Entwü r digendes tun konnte, wie mir das Gesicht abzuwischen. Er nahm etwas von der Kommode.
    »Hab dir was mitgebracht.« Er gab mir einen Beanbag-Teddy, der ein schwarzes Kleid und einen Hexenhut trug. »Erinnerst du dich noch an die?«
    »Hm.« Ich versuchte mich zu konzentrieren; mein Kopf war immer noch nicht sonderlich klar. »Stimmt. Diese Puppen.« Ein kleines Lächeln, als die Erinnerung zurüc k kam. »Du –«, ich leckte mir über die Lippen und versuchte es noch einmal. »Du hast die immer für mich gekauft. Als Geschenk.«
    Er grinste. »Jede hässliche warzengesichtige Hexenpu p pe, die ich hab finden können. Ich wusste ja, wie sehr du die liebst.«
    »Hab sie gehasst. Und du hast es gewusst. Ich hab dir Vorträge über Einfühlungsvermögen und Klischeevorste l lungen gehalten.« Ich schüttelte den Kopf. »Herrgott, ich war manchmal unausstehlich.«
    »Manchmal?«
    Ich schlug nach ihm und lachte, und dann keuchte ich, als der Schmerz durch meinen Bauch schoss. Adam strec k te sofort die Hand nach dem Klingelknopf aus, aber ich hob den Arm, um ihn abzuhalten.
    »Schon okay«, sagte ich. Er nickte und setzte sich auf die Bettkante. »Wir haben uns ganz schön Sorgen g e macht. In dem Haus hat es noch ausgesehen, als wäre alles in Ordnung, aber dann warst du plötzlich weg, und dein Blutdruck ist in den Keller gegangen.« Er schüttelte den Kopf. »Kein guter Moment. Ich hab die Panik gekriegt, und Lucas hat die Panik gekriegt, und dann hab ich noch mehr Panik gekriegt, weil ich mir dachte, der Typ rastet nicht so schnell aus, und wenn das hier ihm Angst macht, gibt’s wahrscheinlich Grund zum Angsthaben, und –« Wieder ein Kopfschütteln. »Gar nicht gut.«
    »Paige.«
    Ich blickte auf und sah eine Gestalt in der Tür stehen. Die Stimme teilte mir mit, dass es Lucas war, aber ich zwinkerte und musste ein zweites Mal hinsehen. Er war bleich und unrasiert; er steckte immer noch in dem Anzug, den er für seinen Auftritt als Missionar in Webers Haus getragen hatte, aber Jackett und Krawatte fehlten. Das Hemd war zerknittert und hatte Kaffeeflecken. Ein Ärmel hatte am Unterarm ein verkohltes Loch, durch das ein Verband zu erkennen war. Das war der Nachteil bei der Arbeit mit Adam – wenn er wütend wurde, musste man ihm aus dem Weg gehen; andernfalls bekam man die Rechnung in Gestalt von Verbrennungen zweiten Grades.
    »Ich warte so lange draußen«, sagte Adam, während er von der Bettkante aufstand.
    Er verschwand durch die Tür. Als Lucas näher kam, sah ich, dass die Flecken auf seinem Hemd nicht kaffeebraun waren, sondern rostfarben. Blut. Mein Blut. Er folgte meiner Blickrichtung.
    »Oh, ich sollte mich umziehen. Ich –«
    »Später«, sagte ich.
    »Willst du Savannah anrufen? Ich kann –«
    »Später.«
    Ich streckte die Hand aus. Er nahm sie und beugte sich dann herunter, um mich zu umarmen.
    Eine Stunde später war ich immer noch wach – ich hatte die Schwester überreden können, mit dem Schmerzmittel noch zu warten. Als Erstes brauchte ich ein paar Antwo r ten von Adam und Lucas.
    »Haben sie Weber nach Los Angeles gebracht?«, fragte ich.
    Lucas schüttelte den Kopf. » Die Schlacht hat mein Vater gewonnen. Weber ist in Miami. Die Verhandlung findet am Freitag statt.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Adam. »Wozu der Au f stand? Sie wissen, dass der Typ schuldig ist.«
    »Er hat ein Anrecht auf einen Prozess«, sagte Lucas. »Das verlangt die Kabalengesetzgebung.«
    »Aber wird es ein echter Prozess sein?«, fragte ich.
    »Ein Kabalenprozess entspricht in seinen Grundzügen dem menschlichen Gerichtsverfahren. Anwälte präsenti e ren den Fall einem Gericht, das daraufhin über Schuld oder Unschuld entscheidet und die Strafe verhängt. Was die Frage angeht, ob Weber wegen Verfahrensmängeln freigesprochen wird – das ist unwahrscheinlich, um nicht zu sagen unmöglich. Der Begriff der Bürgerrechte ist in einem Kabalengericht sehr eng definiert.«
    »Wegen dem Typ brauchst du dir keine Sorgen zu m a chen,

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