Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Word-OleSte-DerTou

Word-OleSte-DerTou

Titel: Word-OleSte-DerTou Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nur ein Missverständnis.« Janet Simmons untermalte ihre Äußerung mit einem aufmunternden Lächeln.
    Erst unten auf dem Garfield Place schnitt sie das für sie bedeutsamste Thema dieser Unterhaltung an. »Hören Sie, Tina. Sie haben mir vorher erzählt, warum Sie nicht mit Milo untertauchen wollten, aber offen gestanden nehme ich Ihnen das nicht ab. Die Gründe sind zu praktisch. In Wirklichkeit haben Sie aus einem anderen Grund Nein gesagt.«
    Tina setzte zu einem spöttischen Grinsen an, doch auf halbem Weg entspannte sich ihr Gesicht wieder. »Sie kennen den Grund sowieso schon, Special Agent.«
    »Sie haben ihm nicht mehr vertraut.«
    Ein seltsam abweisendes Lächeln huschte über Tinas Lippen. Ohne ein weiteres Wort steuerte sie auf ihren Wagen zu.
    Als Janet Simmons in die Seventh Avenue bog, läutete ihr Telefon.
    »Jetzt halt dich fest«, meldete sich George Orbach. Einen Moment lang war sie desorientiert. »Was?« »William T. Perkins.«
    »Wer soll das sein?« Mit der Fernbedienung schloss sie ihr Auto auf.
    »Der Vater von Wilma Weaver, geborene Perkins. Milos Großvater. Lebt in Myrtle Beach, South Carolina. Covenant Towers - ein Projekt für betreutes Wohnen. Geboren 1926, also einundachtzig Jahre alt.«
    »Danke fürs Kopfrechnen.« Simmons ließ sich nichts von ihrer Aufregung anmerken. »Gibt es einen Grund, warum wir davon bisher nichts wussten?«
    »Wir haben nicht nachgefragt.«
    Anscheinend war Inkompetenz einfach Teil des nachrichtendienstlichen Geschäfts. Niemand interessierte sich die Bohne dafür, ob da vielleicht noch ein Großvater lebte. »Kannst du mir die Adresse schicken und bei der Verwaltung von Covenant Towers meinen Besuch anmelden?«
    »Für wann?«
    Sie überlegte, als sie in ihren aufgeheizten Wagen kletterte. »Heute Abend.«
    »Soll ich einen Flug buchen?«
    »Ja.« Sie schielte auf die Uhr und traf eine Entscheidung. »So gegen sechs, und reservier drei Plätze.«
    »Drei?«
    Sie stieg wieder aus und betätigte die Zentralverriegelung.
    Dann machte sie sich auf den Weg zurück zum Haus der Weavers. »Tina und Stephanie Weaver werden mich begleiten.«
    7
    Die Wahrheit, drei Lügen und ein paar Auslassungen. Mehr wusste Milo nicht. Jewgeni Primakow hatte ihm versprochen, sich um alles andere zu kümmern. Während dieser entsetzlich langen Woche in Albuquerque hatte ihm der Alte nur wenig anvertraut. Stattdessen hatte er ihn mit Fragen bombardiert, so wie es Terence Fitzhugh jetzt tat. Die ganze Geschichte, von ihrem Anfang in Tennessee bis zu dem blutigen Ende in New Jersey. In New Mexico hatte er sie so oft erzählt, dass er sie besser kannte als sein eigenes Leben. »Nenn mir Einzelheiten«, hatte ihn Primakow aufgefordert.
    Aber er hatte nicht nur nach der Geschichte gefragt, sondern auch nach Dingen, die Milo nicht preisgeben durfte. Streng geheime Dinge. »Du willst doch, dass ich dir helfe, oder?« Also: die Hierarchie der Abteilung Tourismus, die Zahl der Touristen, die Existenz Sals und seine Art der Kontaktaufnahme, die Beziehung zwischen Heimatschutz und Company und schließlich die Kenntnisse der CIA über Jewgeni Primakow , die verschwindend gering waren.
    Erst nach fünf Tagen hatte der Alte endlich Ruhe gegeben. »Jetzt hab ich's. Mach dir keine Sorgen. Geh zur Company und erzähl ihnen die Wahrheit. Du musst nur dreimal lügen und ein paar Sachen weglassen. Den Rest übernehme ich.« Woraus dieser Rest bestand, war Milo ein Rätsel.
    Wurde sein Glaube auf die Probe gestellt? Und ob. Er geriet ins Wanken, als Milo ins schwarze Loch gesteckt wurde, und wäre fast gestorben, als am Morgen J ohn mit einem Koffer voller fieser Folterinstrumente hereinspazierte. Milo hatte ihn begrüßt: »Hallo, J ohn.« Aber J ohn war viel zu sehr Profi, um sich eine Äußerung entlocken zu lassen, und stellte nur wortlos seine Tasche ab. Als er sie öffnete, kamen ein Akku sowie Drähte und Elektroden zum Vorschein. Mit ruhiger Stimme forderte er die zwei Türsteher auf, den nackten Milo festzuhalten.
    Tatsächlich verlor Milo jeden Glauben, als ihm die Elektroschocks verabreicht wurden. Seine Nerven und sein Gehirn wurden so heftig durchgeschüttelt, dass jeder Glaube an etwas außer halb dieser Zelle in ihm erlosch. Als sich sein Körper aufbäumte und auf dem kalten Boden krümmte, konnte er nichts mehr hören. In den Pausen zwischen den Sitzungen wollte er ihnen die Wahrheit entgegenschreien: Es war eine Lüge, die erste Lüge - er hatte Grainger nicht getötet. Aber sie

Weitere Kostenlose Bücher