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Word-OleSte-DerTou

Word-OleSte-DerTou

Titel: Word-OleSte-DerTou Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Simmons nicht zu übersehen, wie sehr diese Erinnerungen Tina noch immer zu schaffen machten. Mit offenem Mund starrte sie auf den Tisch, um dem Blick der Frau auszuweichen, die ihr all diese Fragen stellte.
    »Und das war Milo?« Tina nickte.
    Zögernd hakte Simmons nach. »Können Sie sich vorstellen, was er damit gemeint hat? Dass er ein Tourist ist. Das ist doch so ziemlich das Letzte, was jemand in so einer Situation sagen würde.«
    Tina wischte sich mit dem Daumen über die Augen und schaute auf. »Er hatte immerhin zwei Kugeln im rechten Lungenflügel und stand kurz vorm Verbluten. In so einer Situation sagt man wahrscheinlich alles Mögliche.«
    An sich hatte Tina Recht, doch Simmons wusste mehr und konnte aus diesem einen Wort »Tourist« zwei Schlussfolgerungen ziehen. Erstens musste Milo 2001 derart am Ende gewesen sein, dass er einer völlig Unbekannten seine ultrageheime Berufsbezeichnung verriet. Zweitens hatte er sich danach offenbar schnell wieder gefangen, denn Tina hatte noch immer keine Ahnung, dass es sich um eine Berufsbezeichnung handelte. »Was wollte er dort? In Venedig, meine ich. Das hat er Ihnen doch vermutlich erzählt. Er hatte eine Waffe, es wurde geschossen, und der Mann, mit dem Sie den Tag verbracht hatten, war geflohen.«
    »War getötet worden«, korrigierte Tina. »Bis zu diesem Tag war Milo Außendienstagent, und Frank ... Frank Dawdle hatte drei Millionen Dollar vom Staat gestohlen.«
    »Von unserem Staat? «
    »Genau. Noch am selben Abend hat Milo gekündigt. Aber der Grund war weder ich noch Frank. Auch nicht die Twin Towers, von denen wir später erfahren haben. Milos Leben war einfach unerträglich geworden.«
    »Und auf einmal waren Sie da.«
    »Ja.«
    »Können wir noch mal kurz zurückgehen? Sie wurden beide in ein italienisches Krankenhaus gebracht, wo Stephanie zur Welt kam. Wann ist Milo wieder aufgetaucht?«
    »Er war gar nicht weg.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Als ihn die Ärzte zusammengeflickt hatten, wurde er in ein Zimmer im ersten Stock gelegt. Gleich nach dem Aufwachen hat er sich runter in die Schwesternstation geschlichen und rausgefunden, wo mein Zimmer ist.«
    »Er kannte doch nicht mal Ihren Namen.«
    »Wir wurden gleichzeitig eingeliefert. Er hat einfach die Uhrzeit nachgeschaut. Nach der Geburt war ich ohnmächtig geworden, und als ich aufgewacht bin, hat er schlafend auf einem Stuhl neben meinem Bett gesessen. Im Fernsehen liefen die italienischen Nachrichten. Die Sprache war mir natürlich fremd, aber die Bilder vom World Trade Center waren umso eindeutiger.«
    »Ich verstehe.«
    »Nichts verstehen Sie.« Wieder brandete die Erregung in Tina hoch. »Als mir klarwurde, was passiert war, hab ich losgeheult, und das hat Milo aufgeweckt. Ich habe auf den Fernseher gedeutet, und als er es begriffen hatte, ist auch er in Tränen ausgebrochen. Zusammen waren wir in diesem Krankenhauszimmer und haben geweint. Seitdem sind wir unzertrennlich. «
    Während J anet Simmons noch über diese Lovestory nachsann, fiel Tinas Blick auf die Uhr am DVD-Spieler: nach zwölf. »Mist.« Sie sprang auf. »Ich muss Stephanie abholen. Wir wollen gemeinsam zu Mittag essen.«
    »Aber ich habe noch Fragen.«
    »Später«, antwortete Tina. »Außer Sie wollen mich verhaften.« »Können wir nachher weiterreden?«
    »Rufen Sie mich vorher an.«
    Simmons wartete, während sich Tina anzog. Es dauerte nur fünf Minuten. Als sie zurückkehrte, hatte sie sich frischgemacht und ein leichtes Sommerkleid übergestreift. »Und was ist die andere Richtung?«
    »Was?«
    »Vorher haben Sie doch gesagt, dass Sie in verschiedene Richtungen ermitteln. Dann sind wir abgeschweift. Eine Richtung war Mord. Was ist die andere?«
    Simmons bereute, dass sie es erwähnt hatte. Vor allem war ihr wichtig, möglichst schnell an ihre Antworten zu kommen. Sie wollte eigentlich nicht, dass Tina am Abend die Zeit fand, sich irgendwelche Lügengeschichten auszudenken. »Darüber können wir morgen reden.«
    »Geben Sie mir die Kurzfassung.«
    Sie erzählte Tina von dem Pass. »Er ist russischer Staatsbürger, Tina. Das ist für uns alle eine Neuigkeit.«
    Tinas Wangen liefen rot an. »Quatsch, das ist doch nur Tarnung. Bei Spionen ist so was doch ganz normal. Eine Tarnung für einen Auftrag in Russland.«
    »Hat er Ihnen das gesagt?« Ein kurzes Kopfschütteln.
    »Hat er Ihnen gegenüber mal den Namen Michail Wlastow erwähnt?«
    Wieder schüttelte Tina den Kopf.
    »Vielleicht haben Sie Recht, und es ist alles

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