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Word-OleSte-DerTou

Word-OleSte-DerTou

Titel: Word-OleSte-DerTou Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stellten ihm keine Fragen. Die Pausen dienten nur dazu, dass lohn Milos Blutdruck messen und seine Höllenmaschine aufladen konnte.
    Dann passierte etwas Unbegreifliches, das seinem Glauben wieder neue Nahrung gab. Es war Lawrence, der ihn an den Knöcheln festhielt. Als die Impulse durch seinen Körper zuckten, ließ der schwarze Türsteher auf einmal seine Füße los und wandte sich ab, um sich zu übergeben. J ohn unterbrach sein Werk. »Alles in Ordnung?«
    »Ich ... « Lawrence richtete sich auf und wischte sich über die feuchten Augen. Dann krampfte er sich erneut zusammen und hielt sich an der Wand fest, bis sein Magen leer war.
    Ungerührt setzte J ohn die Elektroden wieder an Milos Brustwarzen. Trotz der Schmerzen spürte er Erleichterung, als wäre damit zu rechnen, dass Lawrence' Ekel bald auf die anderen übergreifen würde. Doch das war ein Irrtum.
    Dann trat Fitzhugh ein und zeigte ihm die Fotos. »Sie haben Grainger umgebracht.« »Ja.«
    »Wen haben Sie sonst noch getötet?« »Einen Touristen. Tripplehorn.«
    »Wann haben Sie Grainger umgebracht? Vor dem Touristen?« »Ja. Nein, danach.«
    »Und dann?«
    Milo hustete. »Ich bin in den Wald gegangen.« »Und weiter?«
    »Ich musste kotzen. Dann bin ich nach Texas geflogen.« »Unter dem Namen Dolan?«
    Er nickte. Jetzt spürte er wieder den festen Boden der schrecklichen Wahrheit unter sich. »Ich wollte meine Frau dazu überreden, dass sie mit mir und meiner Tochter untertaucht.« Milo war klar, dass er Fitzhugh damit nichts Neues verriet. »Sie wollte nicht - Tina hat sich geweigert.« Mühsam richtete er sich ein wenig auf. »Ich hatte meine Familie und meine Arbeit verloren, und sowohl die Company als auch der Heimatschutz haben nach mir gesucht.«
    »In der nächsten Woche s ind Sie von der Bildfläche ver schwunden.« Fitzhughs Ton blieb ruhig. »Nach Albuquerque.«
    »Was haben Sie dann gemacht?«
    »Getrunken. Bis zur Besinnungslosigkeit. Bis ich gemerkt habe, dass es so nicht weitergeht.«
    »Viele Leute sind ständig besoffen. Was war der Grund für Ihre Einsicht?«
    »Ich will nicht für immer auf der Flucht sein. Eines Tages ... « Milo stockte und setzte neu an. »Irgendwann möchte ich zu meiner Familie zurück. Wenn sie mich noch wollen. Also blieb mir nichts anderes übrig, als mich zu stellen. Ein volles Geständnis abzulegen und auf ein mildes Urteil zu hoffen.«
    »Ziemlich fadenscheinig.« Milo stritt es nicht ab.
    »Die Woche in Albuquerque. Wo waren Sie da?« »Im Red Roof Inn.«
    »Mit wem?«
    »Ich war allein.« Die zweite Lüge.
    »Mit wem haben Sie gesprochen? Eine Woche ist eine lange Zeit.«
    »Ein paar Kellnerinnen - im Applebee's und im Chili's. Ein Barkeeper. Aber über nichts Wichtiges.« Er stockte. »Ich glaube, sie hatten Angst vor mir.«
    Sie starrten sich an, der eine bekleidet, der andere nackt.
    Schließlich nahm Fitzhugh den Faden wieder auf. »Wir werden das alles nachprüfen, Milo, bis ins kleinste Detail. Manchmal wird es Ihnen vorkommen wie ein Gedächtnistest, aber darum geht es nicht. Wir wollen rausfinden, ob Sie die Wahrheit sagen.« Dicht vor Milos Gesicht schnippte er mit den Fingern. »Sind Sie noch da?«
    Milo nickte, und die Bewegung bereitete ihm Schmerzen. »Zwei Stühle.« Fitzhughs Aufforderung richtete sich an niemand Bestimmtes. Der Türsteher fühlte sich angesprochen und verschwand. » J ohn, halten Sie sich bitte zur Verfügung.«
    Mit einem knappen Nicken schnappte sich J ohn seinen Koffer und verließ die Zelle. Bis auf die Blutspritzer an seiner Kleidung wirkte er wie ein zufriedener Enzyklopädievertreter nach dem Abschluss eines Geschäfts.
    Der Türsteher kehrte mit Aluminiumstühlen zurück und half Milo beim Hinsetzen. Fitzhugh nahm gegenüber Platz, und als Milo seitlich wegkippte und wieder auf den Boden sackte, bestellte er auch noch einen Tisch. Das half. Milo konnte sich nach vorn sinken lassen und sich auf der glatten Platte aufstützen.
    »Erzählen Sie mir, wie es angefangen hat«, begann Fitzhugh.
    Das Verhör an diesem ersten Tag dauerte nahezu fünf Stunden und zeichnete die Ereignisse vom 4. Juli bis zu Milos Rückkehr von der unglückseligen Parisreise am Sonntag, den 8. Juli nach. Er hätte sich wohl auch kürzer fassen können, doch Fitzhugh unterbrach ihn immer wieder mit Fragen nach einzelnen Aspekten der Geschichte. Nach dem Bericht über den Selbstmord des Tigers in Blackdale klatschte Fitzhugh die Hand auf den Tisch, gereizt, weil Milo mit der Wange wieder über

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