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Word-OleSte-DerTou

Word-OleSte-DerTou

Titel: Word-OleSte-DerTou Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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über die Wange, als wollte er eine Fliege verscheuchen.
    Bevor Milo etwas sagen konnte, hatte er die Hand ausgestreckt. Er hatte einen starken russischen Akzent. »Sehr erfreut, Sie kennenzulernen, Mrs Weaver.« Er griff nach ihrer Hand und hauchte einen Kuss auf die Knöchel.
    »Jewgeni Primakow«, sagte Milo. »Jewgeni, das ist Tina ... « Er hob Stephanie hoch. »Und das hier ist die beste Chansonsängerin seit Edith Piaf. Darf ich vorstellen, Stepha nie. Mit breitem Lächeln küsste Primakow die hingehaltene Hand und lachte, als sich Stephanie die Finger an der Hose abwischte.
    »Da hast du Recht«, bemerkte der Russe. »Ich könnte ja Läuse haben.«
    »Sie sind ein alter Freund von Milo?«, fragte Tina.
    »Das kann man so sagen.« Ein Lächeln. »Ich will ihn schon seit Jahren dazu bewegen, dass er für mich arbeitet, aber der Mann ist einfach stur. Ein echter Patriot, glaube ich.« »Willst du was trinken?«, unterbrach ihn Milo. »Ich bin ganz ausgetrocknet.«
    Jewgeni Primakow schüttelte den Kopf. »Ich würde gern, aber leider kann ich nicht. Meine Familie wartet auf mich. Geht ruhig schon weiter. Vielleicht treffen wir uns später nochmal.« Er wandte sich an Tina. »Alles, was Milo über Ihre Schönheit erzählt hat, war reine Untertreibung.«
    »Danke«, murmelte sie.
    »Mach's gut, Jewgeni.« Milo steuerte mit seiner Familie auf den Ausgang zu.
    Es war eine kuriose Begegnung, doch als sie nachhakte, räumte Milo lediglich ein, dass Jewgeni ein pensionierter Agent war. »Einer der besten seiner Zeit. Er hat mir einiges beigebracht. «
    »Ein russischer Agent hat dir was beigebracht?«
    »Das Handwerkszeug eines Spions kennt keine Landesgrenzen, Tina. Außerdem ist er kein russischer Agent mehr. Er arbeitet jetzt für die UN.«
    »Was hat denn ein Spion bei den Vereinten Nationen zu suchen?«
    »Er macht sich nützlich.«
    Zwischen den Zeilen konnte sie hören, dass er beunruhigt war. Offensichtlich hatte ihn das Treffen aus dem Tritt gebracht. Seine entspannte Laune war verflogen. »Habt ihr über Angela geredet?«
    »Ja, überwiegend.« Er zögerte. »Er hat sie gekannt und wollte wissen, was passiert ist.«
    »Konntest du es ihm erklären?«
    »Nein.« Er wandte sich an Stephanie. »Wer hat Hunger?«
    Sie aßen in einem der nichtssagenden Restaurants im Caribbean Beach Resort, und Milo ging mit munterem Geplapper auf Stephanies Erläuterungen zu den diversen Vorzügen von Space Mountain ein. Um halb zehn kehrten sie in das Apartment zurück. Alle waren so erschöpft, dass sie sich nur noch waschen und ins Bett wanken konnten. Stephanie schlief sofort ein.
    Sex hätte zu viel Kraft gekostet, also lagen sie nebeneinander und betrachteten durch die gläserne Terrassentür den Mond, der über dem See schwebte.
    »Macht's dir Spaß hier?«
    Sie nickte an seiner Brust. »Mal was anderes als die Bibliothek.«
    »Nächstes Jahr fahren wir in die Schweiz. Du warst noch nie dort.«
    »Wenn wir es uns leisten können.« »Ich raube einfach eine Bank aus.«
    Sie gab ein höfliches, leicht verkniffenes Lachen von sich. »Milo?«
    »Ja?«
    Sie setzte sich auf, um ihm zu zeigen, dass es um etwas Wichtiges ging. »Ich möchte nicht, dass du jetzt wütend wirst.« Auch er richtete sich auf, und die Decke rutschte nach unten. »Wenn du mich nicht wütend machst.«
    Das war nicht die Antwort, die sie sich erhofft hatte. »Hör zu, ich hab ein schlechtes Gefühl.«
    »Geht's dir nicht gut?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Irgendwas stimmt hier nicht, schon die ganze Zeit. Da bin ich mir ganz sicher. Dann taucht plötzlich so ein alter Russe auf, und ich glaub kein Wort von dem, was du mir über ihn erzählst.«
    »Du vertraust mir nicht. « Es war kein e Frage, sondern eine Feststell ung.
    »Das ist nicht der Punkt.«
    »Doch, das ist genau der Punkt.« Milo stand nicht auf und machte auch keine Anstalten, das Zimmer zu verlassen, wie er es oft bei Streitigkeiten tat. Er schaute einfach nur an ihr vorbei durchs Fenster.
    »Zum Beispiel: Woher kannst du so gut Russisch?« »Was?«
    »Du beherrschst die Sprache fließend. Tom sagt, du sprichst sie wie ein Einheimischer.«
    »Ich habe Russisch studiert, das weißt du doch. Sprachen lernen fällt mir eben leicht. Auch wenn ich sonst nicht viel kann.«
    Tinas Ausatmen mündete in einen Schwall sinnloser Laute.
    Sie fand keine passende Erwiderung. Wie sollte sie etwas in Worte fassen, das nur eine unbestimmte, nagende Angst in ihrem Inneren war?
    Beide fuhren auf, als Milos

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