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Working Mum

Working Mum

Titel: Working Mum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Pearson
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daran, was passieren würde, wenn ich fiele – Sehnen, Haut, Blut. Nein, gar nicht dran denken, nur die Festung mit Zehn Naturgesetze des erfolgreichen Zeit- und Lebensmanagements fertig stellen. Als ich über den Sims zurückkrieche, kann ich Candy sehen, die sich aus dem Fenster lehnt, und hinter ihr Guy. Furcht liegt nicht auf dem Gesicht meines Assistenten, aber etwas, das aussieht wie Hoffnung.
     
Von: Debra Richardson
An: Kate Reddy
Jim ist schon das zweite Wochenende in Folge weg. Bin mir nicht sicher, ob ich die Kinder ermorde, ehe sie mich ermorden. Er hat es mir überlassen, die Party für seinen 40. Geburtstag vorzubereiten – sagte bloß, ich solle «die üblichen Verdächtigen» einladen. Wie kommt es, dass er seinen Kopf von allem, was mit Heim und Familie zu tun hat, freimachen kann, wenn er an einem großen Deal dran ist – und ich nicht?
Ich nehme an, du hast erfasst, dass ich ein ganz klein wenig die Schnauze voll von ihm habe. Kennst du irgendwelche hinreißenden männlichen Singles? …
NEIN, BEANTWORTE DIESE FRAGE NICHT
     
Von: Kate Reddy
An: Debra Richardson
Frage: Was solltest du machen, wenn du siehst, dass dein Ex sich vor Schmerzen am Boden windet?
Antwort: Drück noch einmal ab, man kann ja nie wissen.
Du musst auf den Tisch hauen, sag Jim, dass dein Job kein Zeitvertreib ist. Er muss seinen Anteil tun etc. Übrigens, Richard ist zwar sehr hilfsbereit, aber letztendlich muss ich doch alles nochmal machen, nachdem er damit fertig ist … vielleicht ist es besser, wenn du es gleich selber erledigst???
Mache mir Sorgen um dich. Mache mir auch Sorgen um Candy. Hab ich dir erzählt, dass sie schwanger ist? Sie will nicht mal drüber reden. Tut so, als ob nichts mit ihr wäre. Komme mir selber ziemlich verrückt vor seit Jills Beerdigung. Habe auch gerade meinen Ruf als Firmenirre konsolidiert, indem ich auf den Fenstersims geklettert bin, um ein Taubenbaby zu retten.
Was ist der Sinn des Lebens? Bitte baldigst um Ratxxxxxxx
     
    12.17: Momo und ich haben es geschafft. Rod hat die Nachricht letzte Nacht bekommen. Wir haben das Final in New Jersey gewonnen. Momo ist so aufgeregt, dass ihre Füße vom Boden abheben. Wie Emily macht sie buchstäblich Luftsprünge vor Freude.
    «Du hast es geschafft, Kate, du hast es geschafft!»
    «Nein, wir haben es geschafft. Du und ich, gemeinsam.»
    Zum Feiern führt Rod das gesamte Team zum Lunch in ein Lokal im Leadenhall Market aus. Hier hat sich viel verändert, seit ich das letzte Mal hier war. Sandstein war offensichtlich das Material des letzten Jahres, jetzt ist alles aus glänzendem Glas, das sich in Form von pseudojapanischen Brücken über Bäche voller mauloffen starrender Karpfen schwingt, die nicht entscheiden können, ob sie Kunst oder Tellergericht sein sollen.
    Rod wälzt sich neben mir auf einen Hocker; Chris Bunce sitzt Momo gegenüber. Gefällt mir überhaupt nicht, wie er sie ansieht, lüstern, verschlagen, mit feuchten Lippen, aber ihr scheint es Spaß zu machen, mit ihm zu flirten und die Macht auszuprobieren, die ihr neues Selbstbewusstsein mit sich bringt. Ich bemerke, wie ich die Salinger Foundation mehrmals erwähne, allein um des Vergnügens willen, Jacks Namen laut sagen zu können. Ich liebe es, seinen Namen zu hören oder zu sehen – auf Lastwagen, als Schriftzug an Läden. Jack Nicholson, Jack und die Bohnenstange. Sogar der Außenminister ist für mich attraktiver geworden, da er Jack heißt.
    «Katie, was ist mit der Scheißtaube?», will Rod wissen, als der Hummer kommt. «Willst du sie als Brieftaube oder als Braten?»
    «Ach, das war nur eine Aktion zur Propagierung ethischer Fonds. Gehört zu meinem neuen Auftrag, mich umweltfreundlicher zu verhalten.»
    «Holla», sagt mein Boss und reißt sein Vollkornbrötchen mitten durch, «treibst du es nicht ein bisschen weit?»
    Übrigens, sagt Rod, er habe da ein Geschäft im Auge, auf das er Momo und mich ansetzen will.
    Gut, sage ich, aber da brauch ich Verstärkung.
    «Ich kann nicht aufstocken», sagt Rod. «Du musst schon da raus und dir den verdammten Arsch aufreißen, Mädchen.» 

28
    Was die Mutter sah
    Und dann eile ich nach Hause, und als ich zur Tür reinkomme, rufe ich, bekomme aber keine Antwort. Aus dem Wohnzimmer höre ich spitze Schreie, und mein erster Gedanke ist: Schmerz – sie haben Schmerzen – mein Herz überschlägt sich, und ich stürze rein, und da auf dem Sofa ist Paula mit Emily und Ben. Alle aneinander gekuschelt und haltlos kichernd vor Toy

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