World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges
zischte er abfällig, während Grosk hastig ein paar schmutzige Gläser und eine große Kanne mit Grog herbeibrachte. „Aber ich muss sagen, du passt nicht gerade in ein solches Etablissement.“
„Weiß nicht, was das heißen soll“, meinte Kelantir, die Augen zusammengekniffen. „Ich war schon in schlimmeren Spelunken als dieser.“
„Mag sein“, brummte Malkorok. „Aber warum bist du überhaupt hier? Solltest du nicht in Orgrimmar sein?“
„Eisenallergie“, antwortete Kelantir. Einen Moment lang starrte Malkorok sie an, dann warf er den Kopf zurück und stieß ein gutturales Lachen aus.
„Es scheint, als würden du und einige andere eine eher rustikale Umgebung vorziehen“, sagte er. „Wo ist dieser junge Bulle Baine, und wo bleibt seine Hauskröte Vol’jin? Ich wollte mit ihnen sprechen.“
„Ich hab die beiden schon seit einer Weile nicht mehr gesehen“, erklärte Kelantir, dann legte sie die Stiefel auf den Tisch. „Ich habe nicht viel mit den Tauren zu tun.“
„Ach, wirklich?“ Malkorok wirkte verwirrt. „Und doch haben wir Zeugen, die aussagen, dass du und Frandis euch erst letzte Nacht angeregt mit dem Tauren und dem Troll und einigen anderen unterhalten habt, gerade hier, in diesem Gasthaus. Diese Zeugen erzählten weiter, dass solche Dinge gesagt wurden wie ‚Garrosh ist ein Narr‘, ‚Thrall sollte zurückkommen und ihn in die Unterstadt jagen‘ und dann auch ‚Es war feige, die Manabombe gegen Theramore einzusetzen‘.“
„Und die Elementarwesen“, fügte einer der Kor’kron im Plauderton hinzu, während er nach der Kanne mit dem Grog griff, um sein Glas aufzufüllen.
„Ja, die Elementarwesen – wenn ich mich richtig an die Aussage unserer Zeugen erinnere, dann hieß es nämlich, es sei eine Schande, dass Cairne Garrosh nicht getötet habe, als er die Gelegenheit dazu hatte, weil Thrall niemals die Elemente auf solch grausame und beleidigende Weise missbraucht hätte.“
Die Blutelfin und der Verlassene blieben schweigend sitzen, und Malkorok fuhr fort. „Aber wenn ihr sagt, ihr habt Baine und Vol’jin in letzter Zeit nicht gesehen, dann müssen diese Zeugen sich wohl irren.“
„Sieht ganz so aus“, meinte Frandis. „Du brauchst bessere Kundschafter.“
„Absolut“, stimmte ihm der Schwarzfelsorc zu. „Denn natürlich würde keiner von euch beiden solche Dinge über Garrosh und seine Führerschaft sagen.“
„Freut mich, dass du das erkennst“, nickte Frandis. „Danke für den Grog! Aber die nächste Runde geht wirklich auf mich.“
„Ich fürchte, ich muss ablehnen. Wir sollten uns jetzt wieder auf den Weg machen. Vielleicht finden wir Vol’jin und Baine woanders, da sie ja leider nicht hier sind.“ Malkorok stand auf und nickte. „Genießt euren Grog!“
Die beiden blickten den Kor’kron nach, und als sie wieder durch die Tür verschwunden waren, schloss Kelantir die Augen und atmete tief aus.
„Für meinen Geschmack war das zu knapp.“
„Allerdings“, murmelte Frandis. „Ganz kurz hatt ich schon damit gerechnet, er würde uns festnehmen – oder direkt angreifen.“
Die Blutelfin drehte den Kopf, um noch eine Runde Grog zu bestellen, dann runzelte sie die Stirn. „Komisch“, meinte sie. „Grosk ist verschwunden.“
„Was? Obwohl der Schankraum voller Gäste ist? Er sollte mehr Leute einstellen, anstatt sich einfach so davonzustehlen, während durstige Kunden auf ihr Getränk warten.“
Da trafen sich ihre Augen. Kein weiteres Wort wurde gesprochen, als die beiden gleichzeitig von ihren Stühlen aufsprangen und zur Tür hinüberrannten.
Sie hätten es beinahe geschafft, doch dann explodierte eine Frostgranate und verwandelte sie auf der Stelle in Statuen. Einen Moment später segelten drei Schrapnellgranaten an ihnen vorbei, und das Gasthaus von Klingenhügel ging in einem Flammenball auf.
König Varian Wrynn und Prinz Anduin standen in einem großen, weiträumigen Saal, der zur Burg Sturmwind gehörte und wegen der gewaltigen Karte, die einen Großteil seiner Fläche beanspruchte, für gewöhnlich einfach nur der Kartenraum genannt wurde. Zwei brennende Kohlebecken erwärmten den Saal, an dessen Wänden sich zahlreiche Kriegswaffen aneinanderreihten, von Donnerbüchsen über Schwerter bis hin zu drei Kanonen. In einigen Ecken stapelten sich Bücher über Strategie, doch zurzeit interessierten sich Varian und die anderen, die hier versammelt waren, ausschließlich für die namensgebende Karte.
Neben König und Prinz waren
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