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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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ein schwaches Lächeln über sein Gesicht huschte.
    „Ich stimme Euch zu“, sagte Varian anschließend. „Aber in einem Punkt hat Lady Jaina vielleicht doch recht. Ich habe viel darüber nachgedacht, und … ich glaube, wir sollten nicht versuchen, die Blockade zu durchbrechen. Noch nicht zumindest.“
    Ein Chor überraschter Stimmen antwortete ihm, die teils höflich, teils ungestüm protestierten. Varian hob die Hände. „Lasst mich aussprechen“, forderte er, ein wenig lauter nun, um das Gemurre zu übertönen, ohne dabei aber wirklich zu schreien. Die anderen verstummten, wenn sie auch nicht sonderlich glücklich dreinblickten.
    Er fuhr fort: „Normalerweise würde uns die Weisheit gebieten, das zu tun, was Broll und Genn vorgeschlagen haben: die Horde glauben machen, dass wir die Blockade bei der Mondfederfeste angreifen, um dann an der Dunkelküste zuzuschlagen. Wir durchbrechen ihren Sperrgürtel, befreien die Flotte der Elfen und setzen den Kampf daraufhin mit mehr Schiffen und Kriegern fort.“
    „Das würde die Weisheit gebieten, ja“, brummte Drukan zustimmend, mit einem verärgerten Ausdruck auf dem Gesicht.
    „Ich denke aber, dass wir diesen Plan – anstelle der Mondfederfeste die Dunkelküste anzugreifen – durchsickern lassen sollten. Um das Ganze noch glaubwürdiger zu machen, werden wir natürlich ein paar falsche Fährten legen müssen. Daraufhin wird Garrosh den Großteil seiner Flotte dorthin schicken, zur Dunkelküste – während wir direkt nach Orgrimmar segeln. Greifen wir ihn in seiner eigenen Hauptstadt an. Ich habe ebenfalls Spione, Genn, und sie melden mir, dass längst nicht jeder mit dem Führungsstil von Höllschrei zufrieden ist. Es fällt mir zwar schwer, das zu glauben, aber … es scheint auch in der Horde viele zu geben, die ebenso angewidert von den Ereignissen in Theramore sind wie wir. Also nehmen wir Garrosh gefangen und besetzen die Stadt. Chaos wird ausbrechen, und mit ein wenig Glück werden die Unzufriedenen in der Horde darin ihre Chance zum Aufstand erkennen. Doch selbst falls nicht, wird es noch immer ein wildes Durcheinander geben, und ich bin mir sicher, wir können ihre Hauptstadt gegen ihre Truppen halten.“
    „Meine Leute werden die Leidtragenden sein, Varian“, murmelte Broll leise.
    Varians Miene wurde weicher. „Ich weiß, mein Freund“, sagte er. „Aber das ist jetzt unsere Chance, dem Monster den Kopf abzuschlagen. Außerdem werden die Schiffe der Horde die Dunkelküste sofort wieder verlassen und Orgrimmar zu Hilfe eilen.“
    „Das klingt nach Wahnsinn“, erklärte Genn mit einem knurrenden Unterton in der Stimme, während er Varian aus zusammengekniffenen Augen musterte. „Aber so tollkühn und überraschend, wie dieser Plan auch klingen mag, er könnte fast glücken.“
    „Er würde außerdem eine Zeitersparnis bedeuten“, warf Taluun ein. „Der Weg nach Orgrimmar ist nicht so weit wie der zur Dunkelküste.“
    Varian blickte sich um. Ein paar der Anwesenden schienen noch immer nicht zufrieden, aber zumindest erhob keiner mehr Widerworte. Er hoffte, dass sein Plan aufginge, denn sollte Garrosh ihnen auf die Schliche kommen oder der Angriff aus einem anderen Grund scheitern, dann würden sie beinahe die gesamte Flotte der Allianz verlieren. Übrig wären dann nur noch die Schiffe der Elfen, und die saßen bei der Dunkelküste und andernorts hinter der Blockade fest.
    Doch er hatte das Gefühl, dass er das Richtige tat, und dieses Gefühl ließ sich nicht abschütteln. War es außerdem nicht das, was einen König ausmachte – die Bereitschaft, Entscheidungen zu fällen und die Verantwortung zu übernehmen, für den Erfolg ebenso wie für die Niederlage?
    Zu guter Letzt war die Flotte im Hafen bereit. Verstärkt wurde sie durch mehrere prächtige Schiffe der Elfen und Draenei, die das Glück gehabt hatten, andernorts unterwegs zu sein, als die Blockade um Kalimdor errichtet wurde. In ihrem Prunk und ihrer Schönheit standen sie den zweckmäßigeren Schiffen aus den Werften der Menschen, Zwerge und Gnome in nichts nach, und in ihrer Gesamtheit schien diese Flotte das Hafenbecken beinahe zu sprengen. Es sah in der Tat ganz so aus, als erstreckte sich das Heer der Schiffe bis zum Horizont.
    Entlang den Anlegestellen drängten sich die Schaulustigen, die meisten von ihnen waren Einwohner Sturmwinds, aber auch viele waren darunter, die teils weit gereist waren, um diesem historischen Ereignis beizuwohnen. Es war ein Meer aus lebenden Wesen am

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