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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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mein Sohn“, sagte er.
    „Es freut mich, dass dir meine Worte gefallen haben“, erwiderte Anduin. „Ich habe nur ausgesprochen, was mir auf dem Herzen lag.“
    Varian legte dem Jungen eine Hand auf die Schulter. „Was du aussprachst, ist groß gewesen. Ich war – und bin – sehr stolz auf dich, Anduin.“
    Ein schelmisches Grinsen erhellte das Gesicht des Prinzen. „Dann glaubst du also nicht mehr, ich wäre nur ein quakender Friedensnarr?“
    „Ah, das habe ich nie gesagt“, entgegnete Varian. „Und ich denke es auch nicht. Ich freue mich nur, dass du die Richtigkeit unserer Entscheidung erkannt hast.“
    Anduin wurde wieder ernst. „Das habe ich“, erklärte er. „Ich wünschte, es wäre nicht so, aber es gibt keine andere Lösung. Ich – ich bin froh, dass du nicht wie Jaina geworden bist. Ich habe auch für sie gebetet.“
    Daran hatte Varian keinen Zweifel gehabt. „Anduin – dieser Krieg, von dem wir beide wissen, dass wir ihn führen müssen … Du weißt, dass ich vielleicht nicht daraus zurückkehren werde.“
    Er nickte. „Ja, Vater.“
    „Und falls ich sterben muss – sollst du wissen, dass du mehr als bereit bist, meinen Platz einzunehmen. Ich weiß, dass du gut und gerecht herrschen wirst. In besseren Händen könnte Sturmwind nicht sein.“
    Anduins Augen schimmerten feucht. „Vater – ich – danke dir. Ich würde mein Bestes tun, ein guter König zu sein, aber … es wäre mir lieber, wenn noch einige Jahre vergingen, ehe es so weit ist.“
    „Mir auch“, meinte Varian. Er zog Anduin in einer festen, unbeholfenen Umarmung zu sich heran und legte seine Stirn gegen die seines Sohnes, dann wandte er sich um und rannte leichtfüßig zu den Schiffen hinüber. Einen Augenblick später war er bereits im Meer der Seemänner und Soldaten verschwunden, die dem Flaggschiff entgegenmarschierten.
    Und dem Krieg.

24. KAPITEL
    Mit schwerem Herzen flog Kalec dahin. Die schreckliche Sorge, dass Kirygosa mit ihrer Vermutung über Jaina recht haben könnte, nagte an ihm. Drachen konnten zwar keine Gedanken lesen, aber die Art, wie Jaina reagiert hatte, als das Gespräch auf die Fokussierende Iris gekommen war, erschien mehr als verdächtig. Nun war er sich beinahe sicher, dass sie das Artefakt selbst aus Theramore fortgeschafft hatte – und plante, es gegen die Feinde einzusetzen, die ihr damit zuvor schon so viel Leid zugefügt hatten. Was diese fürchterliche Schlussfolgerung noch weiter stützte, war der Umstand, dass die Iris einmal mehr verschwunden war, diesmal aber deutlich geschickter als zuvor vor seinen Sinnen verborgen wurde. Es war ein unangenehmer Gedanke, und er wünschte sich, daran glauben zu können, dass der Wandel in dieser Frau, für die er so viel empfand, nur das Resultat der arkanen Energie der Bombe wäre. Vielleicht traf das teilweise sogar zu, aber alles ließ sich damit leider nicht erklären.
    So kehrte er nun also zum Nexus zurück, um sich mit seinem Schwarm zu beraten. Außerdem … wollte er nach Hause.
    Als er sich dem Nexus näherte, fiel ihm auf, dass nun keine Drachen mehr schützend ihre Kreise um die Säule zogen, obwohl es seit Urzeiten Sitte war. So verstärkte der Anblick seine Trauer nur noch weiter. Kalec beschloss, nicht sofort zu landen. Er wollte erst mit jemandem sprechen, der seine Seele trösten, aber auch die schweren Worte aussprechen konnte, die er jetzt hören musste.
    Er fand Kirygosa an ihrem „Ort der Reflexion“, wo er auch schon mit ihr gesprochen hatte, als ihn die Nachricht vom Diebstahl der Iris erreicht hatte. Wie damals saß sie auch jetzt in ihrer menschlichen Gestalt an den leuchtenden Baum gelehnt, und obwohl sie nur ein leichtes, ärmelloses blaues Kleid trug, schien sie die Kälte überhaupt nicht zu spüren.
    Er landete auf der schwebenden Plattform, und nachdem er sich in seine Halbelfenform verwandelt hatte, ergriff er die Hand, die Kiry ihm hinhielt, und nahm neben ihr Platz.
    Eine Weile saßen sie einfach nur schweigend da, bis Kalec schließlich sagte: „Ich habe niemanden Wache fliegen gesehen.“
    Kirygosa nickte. „Die meisten von ihnen sind fort“, erklärte sie. „Jeden Tag beschließt erneut jemand, dass dieser Ort nicht länger sein oder ihr Zuhause ist.“
    Gequält schloss Kalec die Augen. „Ich habe das Gefühl, versagt zu haben, Kiry“, murmelte er leise. „Bei allem. Als Anführer, auf der Suche nach der Fokussierenden Iris, bei dem Versuch, Jaina zu helfen … überall habe ich versagt. Ich habe noch

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