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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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aus Wasser, sondern bestand wieder aus Hunderten einzelner Wasserelementare, deren Körper in der Strömung auf und abhüpften, während sie auf Jainas Befehle warteten.
    „Du hast jedes Recht, Krieg gegen die Horde zu führen, Jaina“, erklärte Thrall. „Aber das Blut, das von nun an an deinen Händen kleben wird, wird das von Soldaten sein, nicht das von Kindern. Bald schon wird dein Herz froh sein, dass du diese Entscheidung getroffen hast.“
    „Du kennst mein Herz nicht mehr, Thrall“, entgegnete sie. „Ich bin keine Schlächterin, aber ich werde auch nicht länger um jeden Preis nach Frieden streben. Die Horde, die du nicht länger anführst, ist eine Gefahr, und wir müssen ihr die Stirn bieten, wo immer sie sich zeigt. Wir müssen sie besiegen. Vielleicht kann es danach Frieden geben – aber auf keinen Fall vorher.“
    Trotz dem, was sie über ihr Herz gesagt hatte, spürte sie einen schmerzhaften Stich, als sie seinen reuevollen Gesichtsausdruck bemerkte. Die Personen, die in Theramore und der Feste Nordwacht das Leben verloren hatten, waren nicht die einzigen Opfer dieses Feldzuges. Auch ihre Freundschaft, die so viele Jahre überdauert hatte, auf die sie so stolz gewesen waren und die sie so behutsam gepflegt hatten, hatte den Angriff der Horde nicht überlebt. Es würde viele, viele Jahre dauern, bis sie Thrall wieder einen „Freund“ nennen konnte – falls überhaupt. Und das musste auch ihm klar sein.
    „Der kommende Krieg wird Azeroth ebenso erschüttern wie der Kataklysmus, allerdings auf andere Weise“, meinte der Orc. „Und ich habe geschworen, diese Welt zu heilen. Darum will ich nun zum Mahlstrom zurückkehren. Lady Jaina, ich wünschte, wir könnten uns unter anderen Umständen voneinander verabschieden.“
    „Ich ebenfalls“, sagte Jaina. Und meinte es ernst. „Aber dieser Wunsch ändert rein gar nichts.“
    Thrall verbeugte sich tief, dann beschwor er einen Geisterwolf und stieg auf seinen Rücken. Kurz darauf verließen der Schamane und seine mystische Kreatur das Prügeleiland, und das Wasser des Ozeans trug ihr Gewicht, als wäre es fester Boden. Jaina und Kalec blickten ihnen schweigend nach, dann aber wandte sich die Herrscherin von Theramore zu dem Drachen um.
    „Und was wirst du tun, Kalec vom blauen Drachenschwarm?“, fragte sie leise.
    „Ich werde Lady Jaina hintragen, wohin auch immer sie möchte“, erklärte er.
    „Ich muss dorthin, wo die Flotte der Allianz gerade gegen die Horde kämpft“, sagte sie. „Aber zuerst … möchte ich Orgrimmar sehen.“

26. KAPITEL
    Garrosh war sofort zur Messerfaust-Küste aufgebrochen, nachdem ihm der Troll seine Nachricht übermittelt hatte, und er war so schnell geritten, wie sein Terrorwolf ihn nur tragen konnte. So war er vor der Flotte der Allianz dort angekommen und hatte das Kommando über das Goblinschiff übernommen, das schon seit Urzeiten dort vor Anker zu liegen schien, sehr zur Überraschung, aber auch zur Freude des kleinen grünen Kapitäns. Mit Garrosh, Malkorok und vielen anderen an Bord brachen sie nun auf, dem Treffpunkt mit den anderen Schiffen entgegen, die von der Nordwacht herbeigesegelt waren.
    Das Ganze verlief zwar nicht ganz unbeobachtet, aber glücklicherweise war die Allianz noch nicht in Feuerreichweite. „Schneller!“, befahl Garrosh, aber leider hatten sie keinen Schamanen an Bord, der die Ozeane zu ihren Gunsten beeinflussen konnte. Am liebsten wäre Garrosh sofort längsseits zu einem der Allianzschiffe gegangen und an Bord gesprungen, um endlich das Blut seiner Feinde zu vergießen. Aber das war natürlich nicht möglich. Noch nicht zumindest. Er brüllte verzweifelt auf, während die Allianz schnell und brutal das erste Schiff der Horde unter Beschuss nahm, und als es unterging, von Einschlagslöchern übersät und von Flammen eingehüllt, wurde sein Zorn nur noch größer.
    Die Nachricht hatte Garrosh zunächst zwar überrascht, doch dann hatte er sich schnell wieder gefangen, denn auch wenn die Flotte der Horde noch immer um ganz Kalimdor herum verstreut war, ließ sich ihre Geheimwaffe doch überall einsetzen. Er wusste also: Auch wenn sie dem Feind zahlenmäßig deutlich unterlegen waren, würde der Sieg bald schon ihnen gehören.
    Als das Goblinschiff tapfer auf die Allianzflotte zuhielt, wurden plötzlich mehrere feindliche Galeonen von Nebel eingehüllt. Garrosh lachte. „Geben wir ihnen ein wenig Zeit, Angst zu haben vor dem, was auf sie lauert“, rief er Malkorok zu. „Sie

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