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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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zurückzuschieben. Nun blickte Jaina in das beherrschte, stolze Gesicht eines Tauren hinauf.
    „Lady Jaina Prachtmeer“, sagte er und neigte den Kopf. „Mein Name ist Perith Sturmhuf. Ich komme auf Befehl meines Oberhäuptlings zu Euch. Er hat mir aufgetragen, Euch den Streitkolben zu geben. Er meinte … Ihr würdet meinen Worten eher glauben, wenn ihr ihn gesehen habt.“
    Jaina schloss ihre Finger fester um die Waffe. „Ich würde den Furchtbrecher an jedem Ort erkennen“, erklärte sie und erinnerte sich noch an jenen Tag, als Baine Bluthuf und Anduin Wynn in diesem Raum hier zusammengesessen hatten. Gerührt von Baines Verlust und seiner Verunsicherung, da er den Titel seines ermordeten Vaters übernehmen sollte, war der Menschenprinz in sein Gemach geeilt. Und als er zurückgekehrt war, hatte er diesen Streitkolben in Händen gehalten. Er war ein Geschenk von König Magni Bronzebart gewesen, und es hatte Jaina tief bewegt, als Andiun die Waffe an Baine weitergereicht hatte: Der Sohn eines Königs der Allianz schenkte dem Sohn eines Häuptlings der Horde etwas so Schönes und Wertvolles. Als Baine den Streitkolben angenommen hatte, hatte auch der Furchtbrecher sein Einverständnis gezeigt, indem er in der riesigen Hand des Orcs leicht aufgeglüht war.
    „Darauf hat er gezählt. Lady Jaina – mein Oberhäuptling denkt voller Wertschätzung und Respekt von Euch, und wegen des Gedenkens an jene Nacht, als er den Furchtbrecher erhalten hat, lässt er Euch diese Warnung überbringen. Die Feste Nordwacht ist an die Horde gefallen.“ Er sprach diese Worte ohne jede Freude aus; tatsächlich wirkte Perith grimmig und betrübt. „Was meinen Oberhäuptling noch weiter besorgt, ist, dass dieser Sieg durch den Einsatz dunkler Schamanenmagie errungen wurde. Er verachtet dieses Vorgehen, aber um sein Volk zu beschützen, hat sich Baine einverstanden erklärt, der Horde weiter zu dienen, sollten seine Dienste wieder erbeten werden. Er möchte jedoch betonen, dass ihm diese Pflichten keinerlei Freude bereiten.“
    Jaina nickte. „Das glaube ich ihm nur zu gern. Dennoch hat er sich an einem Akt der Aggression gegen die Allianz beteiligt. Die Feste Nordwacht …“
    „Ist nur der Anfang“, unterbrach Perith sie. „Höllschrei will viel mehr einnehmen als nur einen simplen Außenposten.“
    „ Was? “
    „Sein Ziel ist nichts anderes als die Eroberung des gesamten Kontinents“, fuhr Perith fort, und nicht einmal die ruhige Stimme dieses Tauren konnte den Worten etwas von ihrem gnadenlosen Schrecken nehmen. „Schon bald wird er der Horde den Befehl geben, gegen Theramore zu marschieren. Und hört auf meine Worte, wenn ich sage, dass seine Armee gewaltig ist. So, wie es im Moment steht, werdet Ihr unterliegen.“
    Diese Aussage machte er nicht, um sie einzuschüchtern. Er konfrontierte sie einfach nur ehrlich und direkt mit der Wahrheit. Jaina schluckte.
    „Mein Oberhäuptling hat nicht vergessen, wie Ihr ihm einst geholfen habt, darum hat er mich gebeten, Euch zu warnen. Er möchte nicht, dass Euch der Angriff unvorbereitet trifft.“
    Diese Geste überwältigte Jaina. „Euer Oberhäuptling“, sagte sie mit überquellendem Herzen, „ist wahrlich ein ehrenwerter Taure. Es erfüllt mich mit Stolz, dass er eine so hohe Meinung von mir hat, und ich danke ihm für diese frühzeitige Warnung. Bitte sagt ihm, dass er auf diese Weise geholfen hat, unschuldige Leben zu retten!“
    „Er bedauert, nicht mehr für Euch tun zu können, als Euch zu warnen, Mylady. Und … er bittet Euch, den Furchtbrecher entgegenzunehmen und ihn demjenigen zurückzugeben, der ihn ihm einst so großzügig zum Geschenk machte. Mein Oberhäuptling glaubt, dass er diese Waffe nicht länger tragen sollte.“
    Jaina nickte, obwohl rasch emporsteigende Tränen in ihren Augen brannten. Sie hatte gehofft, jene Nacht möge der Beginn eines Heilungsprozesses gewesen sein, der Beginn eines gegenseitigen Verständnisses. Doch dies hatte nicht sein sollen. Was ihr Baine auf die für ihn so typische, sanfte Weise mitteilte, war, dass ihre Freundschaft nur bis zu einem gewissen Grad reichte – er war kein Mitglied der Allianz und würde auch niemals eines sein. Nein, er würde bei der Horde bleiben und mit ihr kämpfen. Sie verstand das, da sie wusste, wie verwundbar das Volk der Tauren wäre, falls es sich jetzt gegen Garrosh stellte. Und auch sie wollte nicht, dass ihnen Leid widerfuhr.
    „Ich werde dafür sorgen, dass der Furchtbrecher seinem

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