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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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vorherigen Besitzer zurückgegeben wird“, versprach sie, und in diesen wenigen Worten klangen all die Schattierungen und die Widersprüche in ihrem Herzen wider.
    Perith war ein ausgezeichneter Kurier. Er begriff, was sie meinte, und verbeugte sich tief, während Jaina zu dem kleinen Schreibtisch auf der anderen Seite des Raumes hinüberging. Nachdem sie Pergament, Tinte, Federkiel und Wachs hervorgeholt hatte, schrieb sie mit flinker Hand einen kurzen Brief, anschließend stäubte sie Puder auf die Tinte, damit sie schneller trocknete. Dann faltete sie das Pergamentpapier zusammen. Zu guter Letzt versiegelte sie den Brief noch mit rotem Wachs und ihrem eigenen, persönlichen Stempel, dann stand sie auf und hielt ihn dem wartenden Tauren hin.
    „Das garantiert Euch sicheres Geleit durch das Gebiet der Allianz, solltet Ihr gefangen genommen werden.“
    Er lachte. „Niemand wird mich gefangen nehmen, aber ich weiß Eure Sorge zu schätzen.“
    „Und sagt Eurem noblen Oberhäuptling, dass es keine Gerüchte über einen Taurenspäher geben wird, der mich besucht hat! Allen, die mich fragen, werde ich sagen, dass wir die Nachricht von einem Kundschafter der Allianz erhalten haben, der vom Schlachtfeld entkommen konnte. Nehmt Euch Proviant und kehrt sicher zu Eurem Volk zurück!“
    „Möge die Erdenmutter auf Euch herablächeln, Lady“, sagte Perith. „Jetzt, da ich Euch begegnet bin, kann ich die Entscheidung meines Oberhäuptlings noch besser verstehen.“
    Sie lächelte ihn traurig an. „Das Licht sei mit Euch, Perith Sturmhuf.“
    „Das Licht? Vielleicht eines Tages. Aber heute ist dieser Tag noch nicht gekommen.“
    Sie blickte ihm nach und musste den unsinnigen Drang unterdrücken, ihm nachzurufen und allen Tauren Asyl anzubieten. Sie wollte Baine nicht in der Schlacht gegenüberstehen, wollte nicht Zauber wirken müssen, die diese sanften, weisen Kreaturen töten würden. Doch die Tauren waren Jäger, Krieger, und als solche würden sie sich nie vor ihrer Pflicht drücken. Baine hatte bereits alles getan, was er tun konnte – und um ehrlich zu sein, war es sogar viel mehr, als Jaina erwartet hatte. Nicht wenige würden eine solche Warnung als Hochverrat bezeichnen.
    Sie konnte nur hoffen, dass diese Geste für den Oberhäuptling der Tauren nicht zu einem Stolperstein wurde.
    Jaina begrub das Gesicht in den Händen und sammelte Stärke. Als sie sich wieder gefasst hatte, rief sie nach der Leidenden.
    „Weck Tervosh und ruf Kinndy zurück! Sie sollen sich in der Bibliothek mit mir treffen.“
    „Darf ich fragen, worum es geht?“
    Jaina blickte ihre Leibwächterin und Freundin mit müdem Gesicht an. „Krieg“ war alles, was sie sagte.

10. KAPITEL
    Es schien, als wären der Fokussierenden Iris Flügel gewachsen, so schnell bewegte sie sich, und Kalecgos hatte den Großteil des Tages damit verbracht, ihrer Spur pflichtbewusst zu folgen, wie eine Dogge, die einer Fährte nachging. Als er von Theramore aufgebrochen war, hatte ihn das Artefakt von der Insel aus nach Nordosten geführt, und Kalecgos hatte vermutet, dass sie sich nun in Mulgore befand, vielleicht in der Nähe von Donnerfels. Als der Drache dann das Große Tor erreichte, verharrte die Iris einen Moment lang und begann anschließend nach Nordwesten zu wandern, in Richtung Orgrimmar. Kalec folgte ihrer Aura, so schnell ihn seine Flügel durch die Luft tragen konnten, um den Abstand zu verringern. Aber kaum dass er das Wegekreuz passiert hatte, schlug die Iris einen weiteren Haken, und nun bewegte sie sich beinahe direkt nach Süden.
    Da traf eine plötzliche Erkenntnis den Drachen – so heftig wie ein Blitz. Kurz stockte sein Flügelschlag.
    „Ihr seid schlau, meine Feinde“, flüsterte er.
    Man konnte ihnen jedenfalls nicht vorwerfen, Narren zu sein. Er hingegen hatte sich während dieser Reise schon mehr als einmal wie ein solcher verhalten. Erst war es ihm nicht gelungen, einen schlichten Zauber zu durchschauen, und dann war er in seiner Überheblichkeit davon ausgegangen, dass die Diebe, die mit der Fokussierenden Iris geflohen waren, nicht mit einem Verfolger rechneten.
    Doch natürlich hatten sie geahnt, dass man ihnen nachsetzen würde. Man stahl einem Drachenschwarm nicht einfach so ein unschätzbar wertvolles Artefakt, ohne sich der Konsequenzen bewusst zu sein. Sie hatten gewusst, dass sich ein Drache, vermutlich Kalecgos selbst, auf die Suche nach der Iris machen würde. Darum hatten sie mehr getan, als diesen Gegenstand nur zu

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