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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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zur Nordwacht entsandt hätte. Für die Feste mochte es inzwischen zu spät sein, aber sie betete, dass es für Theramore noch eine Chance gab.
    „Falls die Soldaten aus der Triumphfeste durch die Düstermarschen kommen, sollten sie sich unbemerkt an Brackenwall vorbeischleichen können. Sie müssen nur vorsichtig sein. Außerdem können wir Boten zum Gefechtsstand schicken.“
    „Falls dort überhaupt noch jemand ist“, warf Kalec ein. „Als ich über den Stützpunkt hinwegflog, machte er einen ziemlich verlassenen Eindruck.“
    „Die meisten Soldaten sind wahrscheinlich losgeeilt, um der Nordwacht zu helfen“, vermutete Kinndy.
    Was bedeutete, dass die meisten von ihnen nun wohl tot waren, überlegte Jaina. Ein schmerzhafter Stich begleitete den Gedanken, und sie schüttelte das goldene Haupt, wie um das Bild durch eine physische Bewegung vor ihrem inneren Auge zu verscheuchen.
    „Alle, die vom Schlachtfeld fliehen konnten, werden sich vermutlich eher bei der Triumphfeste gesammelt haben als in Ratschet“, erklärte sie. „Das ist also der erste Ort, an dem wir nach Überlebenden suchen sollten.“
    Kalec trat neben sie und blickte konzentriert auf die Karte hinab. Sie musterte ihn fragend, in der Erwartung, dass er einen Kommentar anbieten werde. Doch er schüttelte nur den Kopf. „Fahrt fort“, sagte er.
    „Theramore ist zugleich höchst verwundbar und leicht zu verteidigen. Es kommt ganz darauf an, wie schnell die Verstärkung da sein wird. Falls wir uns beeilen, könnte uns Sturmwind noch rechtzeitig einen Teil seiner Flotte schicken, dann kommen die Schiffe der Horde nicht nahe genug heran, um ihre Mannschaften an Land zu entlassen.“ Sie platzierte ihren Finger auf der Karte und zeichnete einen Halbkreis um Theramore.
    „Falls die Horde den Hafen aber zuerst erreicht“, murrte die Leidende, „haben wir nicht die geringste Chance.“
    Jaina drehte sich zu ihr herum. „Das stimmt“, sagte sie. „Vielleicht sollten wir einfach unsere Waffen niederlegen und uns am Hafen aufstellen, um die Horde zu begrüßen. So würden wir uns die Mühe sparen, gegen sie kämpfen zu müssen.“
    Die lila-rosafarbenen Wangen der Nachtelfin nahmen eine noch tiefere Färbung an. „Ihr wisst, dass ich auf so etwas nicht hinauswollte.“
    „Natürlich wolltest du das nicht. Aber wir müssen mit der Hoffnung – nein, mit der Überzeugung – an diese Schlacht herangehen, dass wir gewinnen werden. Falls jemand Fehler in meinem Plan entdeckt, kann er das gerne sagen.“ Das galt vor allem Kalecgos; die Leidende, Kinndy und Tervosh wussten bereits, dass sie für konstruktive Kritik jederzeit offen war. „Aber solche Kommentare, Leidende, senken nur unsere Moral. Theramore hat sich in der Vergangenheit schon oft verteidigt. Und wir werden es wieder tun.“
    „Wem habt Ihr bislang schon Hilfeschreiben geschickt?“, fragte Kalec.
    Jaina lächelte schwach. „Hilfeschreiben? Niemandem. Und ich habe mich auch nirgendwohin teleportiert. Ich habe eine Möglichkeit, mich direkt mit König Varian, dem jungen Anduin und dem Rat der drei Hämmer in Verbindung zu setzen.“
    „Das müssen interessante Gespräche sein“, meinte Kalec. „Nach dem, was ich gehört habe, scheinen die drei Zwerge nur in den wenigsten Dingen einer Meinung zu sein.“
    Vor gar nicht allzu langer Zeit war Magni Bronzebart noch das Oberhaupt von Eisenschmiede gewesen. Doch als die Erde vor dem Kataklysmus immer mehr in Aufruhr geriet, hatte er versucht, diesem Rätsel auf den Grund zu gehen, und darum ein Ritual durchgeführt, das ihn „eins mit der Erde“ werden lassen sollte. In gewisser Weise war es auch ein Erfolg gewesen, denn Magni war im wahrsten Sinne des Wortes eins mit der Erde geworden: Er hatte sich in einen Diamanten verwandelt.
    In dem folgenden Chaos hatte Magnis Tochter Moira versucht, mithilfe der Dunkeleisenzwerge den Thron und die Macht für sich in Anspruch zu nehmen. Doch schon bald war die Ordnung wiederhergestellt worden, und anstatt die Tradition eines einzelnen Herrschers fortzusetzen, hatten die Zwerge einen Rat ins Leben gerufen, in dem jeder Klan – Bronzebart, Wildhammer und Dunkeleisen – durch einen Repräsentanten vertreten war. Dieses Führungsgremium wurde der Rat der Drei Hämmer genannt, und auch, wenn die einzelnen Mitglieder zusammenarbeiteten, war es doch jedes Mal aufs Neue eine Herausforderung für sie, eine einstimmige Entscheidung zu finden.
    „Ich kann mir nicht vorstellen, dass einem von ihnen die

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