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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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bedeutungslos. Aber Ihr seid Euch alle darin einig, dass Theramore nicht fallen darf. Und im Augenblick ist dies das Wichtigste.“
    Da war etwas an der Art, wie er das sagte, das sie innehalten ließ, eine Dringlichkeit, die nichts mit dem Thema ihrer Unterhaltung zu tun hatte. Fragend blickte sie zu ihm hoch. „Kalec … ich weiß, es ist von größter Bedeutung, dass Ihr die Fokussierende Iris wiederfindet. Um die Wahrheit zu sagen, ich hatte nicht damit gerechnet, dass Ihr noch einmal zurückkehren würdet, auch nicht, nachdem Ihr sie gefunden hättet – dass Ihr überhaupt zurückkehren würdet. Also, warum seid Ihr wieder hier?“
    Sie hatte gedacht, es wäre eine recht einfache Frage, doch Kalec schien von ihr überfordert. Er antwortete nicht sofort und blickte ihr auch nicht in die Augen, stattdessen wandte er den Kopf ab, als könnte er etwas sehen, das ihr verborgen blieb. Jaina wartete geduldig, bis er sich ihr schließlich wieder zuwandte und nach Ihren Händen griff.
    „Auch ich musste eine Entscheidung treffen. Ich hätte weiter der Fokussierenden Iris folgen können, in der vermutlich unbegründeten Hoffnung, sie werde in nächster Zeit an einer Stelle bleiben. Oder ich konnte hierher zurückkehren, um Euch zu sagen, dass ich bereit bin, meinen Teil zur Verteidigung von Theramore beizutragen.“
    Ihre Lippen teilten sich, aber es dauerte einen Moment, bis die Worte ihren Mund verließen. „Kalec … das ist äußerst ehrenhaft von Euch, aber – Eure Sorgen sollten nicht dieser Krise gelten. Ihr müsst die Fokussierende Iris finden.“
    „Glaubt nicht, dass ich die Pflicht meinem Schwarm gegenüber vergessen hätte“, entgegnete er. „Ich werde meine Suche bis zum letzten Moment fortsetzen – aber wenn dieser Moment gekommen ist und Ihr, Jaina Prachtmeer, als die mächtige Magierin, die Ihr seid, einen blauen Drachen an Eurer Seite haben wollt … dann werde ich Euch in der Schlacht beistehen.“
    Eine Woge der Dankbarkeit und neuen Hoffnung überwältigte Jaina und raubte ihr einen Augenblick lang ihre Kraft, sodass sie sich an Kalecs Händen festhalten musste. Er blickte weiter zu ihr hinab, aber sie wusste nicht, wie sie ihren Dank in Worte fassen sollte. Eine Freude erfüllte ihr Herz, die sich so anfühlte, als sollte sie ihr eigentlich vertraut sein. Rasch verscheuchte sie diesen Gedanken. Kalecgos war der Anführer des blauen Drachenschwarms, und während ihrer Gespräche hatte sie erfahren, dass er keineswegs ein typischer Drache war, wie er es selbst mehrmals genannt hatte. Sein Verhalten ihr gegenüber offenbarte gewiss nur sein lebhaftes Interesse an den Angelegenheiten der jüngeren Rassen. Dass mehr dahintersteckte, war eine Hoffnung, der sie sich nicht hingeben durfte. Sie war noch nie besonders geschickt darin gewesen, die Gefühle eines Mannes abzuschätzen. Aber … warum hielt er dann weiter ihre Hand? Seine Finger waren warm und stark, als sie schützend über den ihren lagen.
    „Theramore und die Allianz werden Euch auf ewig dankbar sein“, brachte sie schließlich hervor, ohne ihm dabei aber in die Augen zu sehen.
    Er schob den Zeigefinger unter ihr spitzes Kinn und drückte ihren Kopf hoch, so hoch, dass sie seinem Blick nicht länger ausweichen konnte.
    „Ich tue das nicht für die Allianz und auch nicht für Theramore“, erklärte er mit sanfter Stimme. „Sondern für die Lady von Theramore.“ Anschließend trat er rasch einen Schritt nach hinten, so als fürchtete er, er könnte zu viel gesagt haben. „Ich muss meine Suche fortsetzen, aber ich werde niemals weit von hier entfernt sein“, erklärte er, nun wieder viel sachlicher. „Bevor die Horde hier eintrifft, werde ich zurückkehren. Das verspreche ich Euch.“
    Er drückte ihr einen Kuss auf die Handfläche, dann trat er mehrere Meter nach hinten, um sich erneut in seine Drachengestalt zu verwandeln. Einmal mehr ein blauer Riese, senkte er in einer höflichen Drachenverbeugung den Kopf, fast bis auf den Boden vor Jainas Füßen hinab. Dann schnellte er dem Himmel entgegen.
    Jaina blickte ihm nach und legte langsam die Finger über ihre Handfläche, so als könnte sie damit den Kuss festhalten, den sie noch immer auf ihrer Haut spürte.
    Zu guter Letzt erhielten sie ihre Befehle.
    Die Horde sollte sich zum Aufbruch bereit machen.
    Zelte, die zu lange schon von ungeduldigen Kriegern bewohnt worden waren, wurden rasch und mit Feuereifer abgebaut. Waffen, endlos geschärft und neu gefiedert, um sich die

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