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World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges

Titel: World of Warcraft: Jaina Prachtmeer - Gezeiten des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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in Richtung Theramore weitermarschiert, wäre ihm ein zweiter ebenso eindeutiger Triumph sicher gewesen. Doch stattdessen hatte Groms Sohn gewartet und dadurch zugelassen, dass Jaina von seiner geplanten Attacke erfuhr, dass sie Nahrungsmittel und Waffen hortete, um fremde Hilfe bat – und diese Hilfe auch bekam.
    „Warum?“, fragte Baine laut. Er dachte an seine Leute, stoisch und stark, und an seinen Treueschwur gegenüber Garrosh als dem Anführer der Horde. Vor seinem geistigen Auge sah er die Tauren als steif werdende Leichen, dahingemetzelt auf dem Schlachtfeld, aber eigentlich weniger ein Opfer der Allianzwaffen als vielmehr eines von Garroshs Torheit und völlig unerklärlichen Entscheidungen. Er hob das Gesicht dem Himmel entgegen, und scharfe, stechende Tränen füllten seine Augen, als er, allein mit den Geistern seiner Vorfahren, die Faust schüttelte und all die Verwirrung, Trauer und Wut in seinem Herzen hinausbrüllte. „ Warum ?“

15. KAPITEL
    Nichts. Er hatte einfach kein Glück. Die Fokussierende Iris setzte ihren Zickzackkurs quer durch Kalimdor fort, als wenn sie von einem Wahnsinnigen gesteuert würde. Zudem trübten gewisse Gefühle Kalecgos Sinne während der Suche: Sorge, Furcht, Verzweiflung, Zorn und – am schlimmsten von allen – ein schreckliches, nagendes Gefühl ohnmächtiger Hilflosigkeit.
    Normalerweise war er für die Arroganz, die so viele Drachen an den Tag legten, ganz besonders die des blauen Schwarms, nicht anfällig. Doch er war nun einmal ein blauer Drache, und, mehr noch, der frühere Aspekt der blauen Drachen. Die Fokussierende Iris gehörte ihnen. Wie konnte es jemandem gelingen, einen so mächtigen Gegenstand erst zu stehlen und ihn dann auch noch so gut vor seinem Zugriff zu schützen?
    Warum fühlte er außerdem diesen Wunsch, nach Theramore zurückzufliegen und die Stadt gegen den bevorstehenden Ansturm zu verteidigen, anstatt seine Suche weiter fortzusetzen? Nun, zumindest die Antwort auf diese Frage war einfach. Aber er weigerte sich dennoch, sie hinzunehmen. Frustriert peitschte er die Luft mit seinem Schwanz, dann ging er in einen fast senkrechten Sturzflug, vollführte eine Rolle und wandte sich wieder gen Osten.
    Die Horde blieb noch immer, wo sie war: eine gewaltige Ansammlung kleiner, tatenlos herumsitzender und -stehender Gestalten, umgeben von winzigen Kriegsmaschinen. Selbst jetzt, am Tage, konnte Kalec die kleinen, glühenden Punkte erkennen, die auf Lagerfeuer hindeuteten.
    War die Armee … größer als zuvor? Hatte Garrosh den Angriff darum so lange hinausgezögert – um seinem Heer weitere Truppen einzuverleiben? Oder waren seine Kämpfer jetzt nur weiter verteilt?
    Die Erkenntnis kam so plötzlich wie ein Blitzschlag, und der Donner, der ihm folgte, war das Gefühl, endlich zu wissen, was er tun sollte. Er schlug mit seinen gewaltigen Flügeln, einmal, zweimal, dreimal, dann wandte er seine sehnige, azurfarbene Gestalt um und sauste zurück in die Richtung, aus der er gekommen war.
    Die Fokussierende Iris war natürlich auch weiterhin sein Hauptziel. Sollten die Diebe das Artefakt für einen zerstörerischen Zweck einsetzen wollen, könnten sie der Welt unbeschreiblichen Schaden zufügen. Doch im Augenblick konnte die Iris nicht benutzt werden, und solange sie weiter wie irr kreuz und quer durchs Land getragen wurde, sollte das auch so bleiben. Sie war eine gewaltige Gefahr, gewiss, aber keine unmittelbare.
    Die Horde hingegen schon.
    Ihm war klar, dass er seine Prioritäten eigentlich anders hätte setzen müssen. Kein anderer Drache aus dem blauen Schwarm hätte dieselbe Entscheidung getroffen.
    Doch Kalecgos war nun einmal kein anderer Drache. Mit jedem Schlag seiner mächtigen Flügel pochte sein Herz leichter.
    Sie hatten sich zur Planung zurückgezogen und sich ganze viereinhalb Stunden Karten, Miniaturen, belegten Broten und teilweise hitzigen Diskussionen gewidmet, bevor Marcus Jonathan schließlich eine Pause vorschlug.
    Jaina stellte sicher, dass sie diese wertvollen Minuten der Erholung alle allein und in Ruhe verbringen konnten. Sie hatte das Gefühl, als würden sie schon viel zu lange von einer Krise direkt in die nächste schlittern, in Situationen hinein, wo alle ihrer Aufmerksamkeit bedurften, ihrer Ratschläge, ihrer Fähigkeiten, ihres Wissens. Zuletzt war es die Suche nach der Fokussierenden Iris gewesen – eine Suche, an die sie zurzeit nicht allzu viel denken wollte, denn sie kämpfte mit der wachsenden Furcht, dass sie

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