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Worldshaker

Worldshaker

Titel: Worldshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Harland
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stürzten hinein. Der vertraute Anblick: Reihen von eisernen Pfeilern, schwarze Kohlehaufen, dazwischen ab und zu Inseln bläulich-weißen Lichts. Die Luft war rein, fürs Erste.
    »Hier wird’s genauso sein, schätze ich«, sagte Riff. »Die Versorgungsschütte müsste dahinten sein.«
    Sie gingen an vier Pfeilern vorbei, bogen an einem Kohlelager rechts ab, dann noch zwei Pfeiler … und da vorn war die Luke zur Versorgungsschütte. Säcke und Beutel mit Nahrungsmitteln stapelten sich dahinter, und zu beiden Seiten türmten sich Kohlehaufen.
    Ein plötzlicher Schrei machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. »Hey! Ihr da!«
    Ein Wachmann hatte sie entdeckt. Egal! Sie rannten zur Schütte, gingen in die Hocke und begannen, die Riegel zu verschieben. Schließlich klappten sie die Luke auf.
    Der Mann kam mit großen Schritten herbeigeeilt, er schnaubte vor Wut. »Was fällt euch ein?«
    Riff wartete schon auf ihn. Als er sich auf sie stürzen wollte, wich sie ihm aus und stellte ihm einen Haken. Dann packte sie seine Fußgelenke, riss sie nach oben und verfrachtete ihn kopfüber in die Schütte.
    Es ging blitzschnell. Er stieß noch einen Schrei aus, aber da verschwanden seine Stiefelsohlen bereits hinter der ersten Krümmung der Schütte.
    »Wir haben ihnen eine Botschaft geschickt!«, jauchzte Riff. »Jetzt dürften sie Unten hellwach sein!«
    »Die sollen sich bloß beeilen«, sagte Col.
    Er hielt das Drahtseil an einem Ende und warf die Trommel mit dem übrigen Seil in die Öffnung, dem Wachmann hinterher. Er wand das Seilende um die Scharniere der Luke, und Riff machte einen Knoten.
    Offensichtlich hatte man das Geschrei des Mannes gehört. Col spitzte die Ohren, denn er konnte etwas weiter weg Stimmen hören.
    »Was war das für ein Lärm?«
    »Wo war das?!«
    »Irgendetwas stimmt da nicht.«
    Dann straffte sich das Drahtseil. Die Dreckigen waren auf dem Weg nach oben. Riff griff nach Cols Handgelenk und zog ihn von der Öffnung der Schütte weg. Sie versteckten sich hinter einem der Kohlehaufen. Von dort aus konnten sie alles beobachten, was sich an der Schütte tat.
    Aus den Fragen der Wachmänner waren mittlerweile konkrete Befehle geworden. Es klang ganz so, als ob jemand eine Suchaktion in Gang brachte.
    Col stieß Riff mit dem Ellbogen. »Guck mal.«
    Weiter hinten im Orlopdeck waren die Lichtkegel von Taschenlampen zu sehen.
    Riff zeigte in eine andere Richtung. »Da auch.«
    Noch mehr Taschenlampen, eine zweite Suchmannschaft. Sie konnten nichts tun als hoffen und warten.
    Die Taschenlampen schwenkten von einer Seite zur anderen und kamen stetig näher. Auch wenn die Leute vom Wachdienst nicht genau wussten, was sie da eigentlich gehört hatten, so würde die Versorgungsschütte ganz gewiss überprüft werden.
    »Schnapp dir Munition«, flüsterte Riff.
    In jeder Hand hielt sie ein Stück Kohle. Geschosse, mit denen man die Leute vom Wachdienst bombardieren konnte. Auch Col schnappte sich zwei Klumpen.
    Die erste Suchmannschaft war mittlerweile herangekommen. Die Männer waren ausgeschwärmt, aber nur einige von ihnen trugen Taschenlampen. Einer kam jetzt hinter dem Kohlelager hervor und näherte sich der Versorgungsschütte. Glücklicherweise hatte er keine Taschenlampe und konnte deshalb nicht gleich sehen, dass die Luke zurückgeklappt war.
    »Der gehört mir«, flüsterte Riff.
    Sie holte aus, und als der Mann nah genug war, schleuderte sie ihm ein großes Kohlestück mit fürchterlicher Wucht gegen den Kopf. Es erwischte ihn direkt über dem Ohr. Er ging zu Boden, ohne einen Mucks von sich gegeben zu haben.
    Mittlerweile war die erste Suchmannschaft auf die zweite getroffen. Neue Befehle ertönten. »Schwärmt weiter aus. Sucht überall.«
    Riff griff sich ein neues Stück Kohle. »Ich werde sie ablenken«, flüsterte sie.
    Bevor Col noch Protest einlegen konnte, war sie schon losgesprungen. Sie glitt um den Kohlehaufen herum und verschwand im Dunkel …
    Die Dreckigen hatten das Ende der Schütte immer noch nicht erreicht. Jetzt näherten sich zwei Wachmänner – und diesmal hatten sie beide Taschenlampen.
    »Auaa-a!« Einer von den beiden stolperte und hielt sich den Kopf.
    Col konnte zwar nichts sehen, hörte aber, wie Riffs Geschoss auf den Boden polterte.
    »Bauaa-a!« Eine spöttische Imitation des Schmerzensschreis. »Hier bin ich! Kriegt mich doch!«
    Sofort ertönten Wutschreie, und ein großes Getöse hob an. Aber Riffs Plan ging nicht auf. Zwar wandten sich alle anderen in die

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