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Worldshaker

Worldshaker

Titel: Worldshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Harland
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Richtung, aus der der Spottruf erklungen war, doch einer der Männer rückte weiter vor – und entdeckte im Licht seiner Taschenlampe Riffs erstes Opfer.
    »Hier liegt einer!« Sein Hilferuf drang durch das Getöse. »Sieht aus wie Dumfrey!«
    Col warf erst ein Kohlestück, dann noch eines. Er war nicht so zielsicher wie Riff und traf den Mann nur am Arm und an der Schulter. Wenigstens ließ er die Taschenlampe fallen.
    Er schrie umso lauter. »Hierher! Hierher!«
    Hinter den Kohlehaufen kamen mehr Taschenlampen zum Vorschein und viel mehr Uniformen. Ein Lichtstrahl erfasste erst den bewusstlosen Mann und dann die offenstehende Schütte dahinter.
    »Guckt mal!«
    »Alarm!«
    »Vergesst Dumfrey! Macht das Loch zu!«
    Col hatte keine Wahl mehr. Er sprang aus dem Dunkel und nahm Kampfstellung ein, vor der offenen Schütte.
    Blendendes Licht, dann erstaunte Ausrufe: »Aber, ist das nicht –?«
    Trotzig rief er: »Colbert Porpentine! Bleibt, wo ihr seid!«
    Aber niemand wollte seinen Befehlen gehorchen. Etwa zwölf Männer kamen auf ihn zugestürzt, mit erhobenen Fäusten und Taschenlampen, die sie wie Knüppel schwenkten.
    Er machte ein Ausweichmanöver und brachte ihren Anführer mit einem gezielten Schlag auf den Solarplexus zu Fall. Während der noch niederging, fuhr Col herum und schubste einen anderen zur Seite weg. Ein Dritter holte aus und verfehlte ihn zwar, brachte ihn jedoch zu Fall und packte seine Beine.
    Ehe sich Col noch frei strampeln konnte, war da schon ein Vierter über ihm. Ein wuchtiger Fuß kam auf sein Gesicht zugeschossen – erreichte aber nie sein Ziel. Plötzlich fiel der Mann in sich zusammen und krachte irgendwo hinter Cols Kopf auf den Boden.
    Riff war zur Stelle.
    »Hoch mit dir!«, sagte sie grinsend.
    Hatte sie die beiden Männer direkt hinter sich nicht gesehen? Eben waren sie im Begriff, sie zu packen, da entfuhr dem einen ein überraschtes Gurgeln. Ein langer Metallhaken war ihm in die Kehle gefahren.
    Der andere hatte kaum Zeit, ihn anzustarren, da flog ein anderer Haken durch die Luft und landete in seiner Brust.
    » Yay! « Riff schwang die Faust in die Höhe. »Wurde aber auch Zeit!«
    Die Dreckigen waren da. Col rollte zur Seite und sah sie aus der Schütte kommen. Einer nach dem anderen sprang heraus und rannte los. Alle waren mit Haken, Eisenstangen oder Klingen bewaffnet.
    Die Leute vom Wachdienst waren zwar noch in der Überzahl, konnten es aber waffenmäßig mit den Dreckigen nicht aufnehmen – ebenso wenig, was Schnelligkeit und Behändigkeit betraf. Sie wichen vor Riff an der Spitze ihrer Armee zurück. Col befand sich jetzt unbehelligt hinter der Frontlinie.
    Er bekam schließlich seine Beine frei und erhob sich mühsam vom Boden. Aber einer der Männer, die er zu Fall gebracht hatte, wollte noch nicht aufgeben. Col sah nur noch, wie die Hand des Mannes mit der Taschenlampe einen gewaltigen Bogen beschrieb. Mit großer Wucht krachte das Metallgehäuse gegen seinen Schädel. Ein Augenblick stechenden Schmerzes – dann nichts.

66
    Als er wieder zu sich kam, lag er auf dem Rü-cken, den Kopf in Riffs Schoß. Sie lächelte, als er die Augen aufschlug.
    »Gut!« Mehr sagte sie nicht.
    Sie drückte etwas gegen seinen Hinterkopf. Col war benommen und hatte Schmerzen. Der Kampf fiel ihm wieder ein … Er guckte nach rechts und nach links. Kein Wachdienst mehr, nur noch Dreckige. Wie eine Flutwelle schossen sie zu beiden Seiten an ihm vorbei.
    Dann ertönte ein Schrei: »Wo ist Riff?«
    Sie geriet in Bewegung. »Das ist der Revolutionsrat. Die brauchen mich jetzt.«
    Eine Dreckige mit einem roten Stirnband bahnte sich einen Weg durch die Menge. Col erinnerte sich an ihren Namen, Fossie, das älteste Ratsmitglied.
    »Riff, du musst uns jetzt deine Strategie erklären«, sagte sie.
    »Schon gut.« Sie nickte zu Col hin. »Aber jemand muss sich um ihn kümmern.«
    »Das kann ich machen.«
    Also nahm Fossie Riffs Platz ein. Alles verschwamm vor Cols Augen, als sein Kopf angehoben und dann in einen neuen Schoß gelegt wurde.
    »Nimm das hier fürs Blut«, sagte Riff.
    Damit reichte sie Fossie einen schon ziemlich blutgetränkten Stoffstreifen. Fossie ballte ihn zusammen und drückte ihn sanft gegen Cols Kopf.
    Col sah zu ihr hoch. Sie hatte ein freundliches Gesicht voller Lachfalten.
    »Du bist Fossie«, brachte er mühsam heraus.
    »Ah, du erinnerst dich an mich. Dann muss ich ja Eindruck auf dich gemacht haben.« Ihre grauen Augen lachten. »Und jetzt hast du mich ganz für dich

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