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Worldshaker

Worldshaker

Titel: Worldshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Harland
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wieder. Gegen die Vorstellung, sich hinzulegen, schien sie keine ernsthaften Einwände zu haben.
    »Na, dann komm.« Er half ihr auf. Wenn sie jetzt herunterschauen würde … Während er sie auf wackligen Beinen zur Tür bugsierte, redete er kontinuierlich auf sie ein.
    »Na, das geht doch. Sehr gut. Und jetzt sind wir auf dem Gang. Kommst du mit Missy Jip zurecht bis zu dir?«
    Er wartete die Antwort nicht ab. Nach einem raschen »Mach’s gut!« schlüpfte er zurück ins Zimmer und schloss die Tür.
    Die Dreckige war immer noch unter seinem Bett. Er kniete sich hin, um sie zusammenzustauchen.
    »Was … du … wie kannst du es wagen?« Die Worte sprudelten aus ihm hervor.
    »Gleichfalls hallo, Col-bert. Ich kam gerade vorbei, da dachte ich, ich schau mal rein. Freust du dich nicht, mich zu sehen, Col-bert?«
    Sie sprach den Namen so aus wie seine Mutter, in einem zitternden, gedehnten Ton. Er konnte es nicht fassen, wie unverschämt sie war.
    »Wie kannst du es wagen, dich über meine Mutter lustig zu machen!«
    »Oho! Aha! Der Herr Sohn verteidigt die Frau Mama, richtig?«
    »Ich liebe und achte meine Mutter.«
    »Sah mir nicht danach aus. Komische Art von Familie hast du, Col-bert.«
    »Was weißt du schon von Familien? Wir sind die Porpentines, die wichtigste Familie auf diesem ganzen Juggernaut.«
    »Ist das wahr? Dann heißt du also Col-bert Porping-tine?«
    »Porpentine. Mein Großvater ist der Oberbefehlshaber, und ich werde nach ihm der Oberbefehlshaber sein.«
    »Na, da bist du ja ein echter Glückspilz.«
    Das sarkastische Grinsen blieb auf ihrem Gesicht, als sie unter dem Bett hervorglitt und sich vor ihm aufbaute. Irgendwie sah sie ganz anders aus … dann entdeckte er das Buch in ihrer Hand.
    »Hey, wo hast du das her?« Das war sein Buch, ein Buch über Berge und Vulkane. »Das hast du aus meinem Bücherschrank gestohlen!«
    »Ich hab’s mir nur angeguckt. Reg dich ab!«
    »Angeguckt? Warum sollte eine Dreckige sich ein Buch angucken? Du kannst ja nicht mal lesen.«
    »Nur weil ich nie ’ne Chance bekommen hab, zu lernen. Ich wette, wenn ich es gelernt hätte, dann könnte ich zehnmal besser lesen als du!«
    Col schnaubte verächtlich. »Wehe, du hast es dreckig gemacht –«
    Jetzt wurde ihm mit einem Mal klar, was sich an ihrem Äußeren verändert hatte. Sie war nicht mehr dreckig! Ihre Haut strahlte, selbst ihre blond-schwarzen Haare glänzten seidig …
    »Ja, ich hab mich gewaschen.« Dabei zeigte sie auf sein Waschgestell. »Hast doch wohl nichts dagegen, oder?«
    Sie machte sich über ihn lustig. Er starrte auf die Schmutzränder an seinem weißen Emaillebecken, auf die Schmierflecken auf seinem Handtuch. Er staunte, dass eine Dreckige überhaupt den Wunsch verspürte, sich zu waschen.
    »Raus!«, ranzte er sie an. »Geh dahin zurück, wo du hingehörst!«
    »Das würd ich ja gern, du Blödmann, wenn ich einen Weg zurück finden würde.«
    »Geh den gleichen Weg zurück, über den du gekommen bist.«
    »Sei nicht so blöd, ey. Sie haben mich doch mit ihrem Haken rausgefischt. Andersrum funktioniert das nicht. Ich muss eine Leiter finden oder ’ne Treppe, oder so.«
    »Dann mach dich mal auf die Suche.«
    »Was denkste denn, was ich die ganze Zeit mache, hä?« Sie runzelte die Stirn. »Die ganzen Unterdecks habe ich abgesucht, verstehste? Küchen, Wäschereien, Lagerräume.«
    Col war noch an keinem dieser Orte gewesen. »Die werden dich schnappen. Du kannst von Glück sagen, dass du’s so lange geschafft hast.«
    »Glück? Dass ich nicht lache. Wer sollte mich denn schnappen, Blödmann? Ihr von den Oberdecks seid echt langsam. Ich seh eure Wachmänner lange bevor sie mich gesehn haben. Ich bin fix, Col-bert, richtig fix!«
    Dabei legte sie einen Tanz aufs Parkett, mit wild fuchtelnden Armen, als wollte sie ihm zeigen, was sie drauf hatte. Sie war tatsächlich fix, das musste Col sich eingestehen, fast zu schnell fürs Auge. Aber eigentlich kam ihm das Getanze sehr gewöhnlich vor. Jeder noch so geringe Bewohner des Juggernaut legte mehr Würde an den Tag.
    »Du bist die reine Platzverschwendung, ey«, höhnte sie. »Stehst nur dumm rum und machst auf wichtig.«
    »Wir überlegen alles.« Col zitierte seinen Hauslehrer. » Aufgabe des Kopfes ist es, Überlegungen für den Körper zu machen. Wir sind der Kopf, und ihr seid der Körper.«
    »Aha, und weil ihr der Kopf seid, reißt ihr euch die ganzen guten Sachen untern Nagel.« Mit einer Geste deutete sie auf die Einrichtung seines

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