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Worldshaker

Worldshaker

Titel: Worldshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Harland
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herschwang.
    »Hoffen wir, dass du es nicht bereuen wirst, Riff«, sagte Dunga.
    »Er wird es tun«, antwortete sie. »Warts ab.«

30
    Es war ein einfacher Plan: Col sollte da präsentiert werden, wo man ihn von oben sehen konnte, den Rest würden dann die wachhabenden Offiziere erledigen. Die sechs Ratsmitglieder brachten Col zur nächsten Inspektionsplattform.
    Sie stiegen immer weiter nach oben, durch einen Bereich, wo es übel nach Gas stank. Hinter den Dampfwolken bewegten sich riesige Maschinenteile: Schwungräder, Zahnräder, Antriebswellen, Kolben- und Schieberstangen. Über sich konnte Col die Unterseite des Orlopdecks erkennen.
    Sie stiegen an der Seite eines schmierigen schwarzen Schlotes nach oben, wobei sie einer Kaskade kochend heißen Wassers ausweichen mussten. Dann kletterten sie eine Leiter empor zu einer Plattform. Diese Plattform war der einzige ruhende Pol in einer Welt sich rastlos bewegender Teile.
    »Da oben.« Riff zeigte nach oben und sprach wegen des Lärms direkt in Cols Ohr.
    »Da lassen sie den Haken runter.«
    »Ich kann nichts erkennen.«
    »Nein, noch nicht. Geh jetzt da hoch.«
    Während sie sprach, tauchte ein gewaltiger Metallarm vor ihnen auf. Mit einem mächtigen Wusch! fegte er an der Plattform vorbei und versprühte dabei einen feinen Nebel von Öltröpfchen.
    »Das Ding da?«
    »Ja. Da wirst du nicht runterfallen. Tu so, als wärst du vor uns auf der Flucht.«
    Im nächsten Augenblick tauchte der Arm mit einem neuerlichen Wusch! herab.
    »Falte deine Hände fest zusammen.« Riff zeigte es ihm. »So.«
    Col verschränkte die Finger seiner beiden Hände.
    »Jetzt die Arme über den Kopf.«
    Kaum hatte er die Arme gehoben, da packten ihn die Dreckigen und schwenkten ihn über dem Boden hin und her.
    »Hey!«, protestierte er.
    Jetzt kam der Arm wieder hoch. Sie schwenkten ihn ein Stück zurück, dann schleuderten sie ihn nach vorn wie einen Holzklotz.
    Wusch!
    Hilflos segelte er durch die Luft – dann krachte er gegen den Arm, der gerade heraufkam. Als seine verschränkten Hände sich um ein vorstehendes Metallteil legten, flog er mit einem solchen Ruck nach oben, dass sich ihm der Magen umdrehte.
    Ganz verschwommen nahm er die Ratsmitglieder wahr, die ihm von der Plattform aus zusahen. Er schwebte an ihnen vorbei in die Tiefe, dann wieder nach oben.
    Als er sich wieder dem höchsten Punkt seines Parcours näherte, verdrehte er den Kopf. Ja, da hing der Drahtkäfig unter dem untersten Deck. Drinnen stand ein Offizier, der durch die Maschen im Boden starrte.
    Hatte er Col gesehen? Bevor er um Hilfe schreien konnte, hatte der Metallarm schon wieder die Richtung gewechselt.
    »Denk an dein Versprechen!«, schrie Riff, als er vorbeikam.
    Hinunter, dann wieder hinauf. Jetzt war der Offizier verschwunden. War das gut oder schlecht?
    Langsam wurde Col übel. Es gab für ihn keinen Weg zurück zur Plattform, und wenn man ihn nicht hochzog, würde er ewig an diesem Metallarm hängen. Oder zumindest so lange, bis er losließ und in den Tod fiel …
    Dann sah er, dass die Dreckigen die Fäuste schüttelten und ihm Beschimpfungen zuschrieen. Er war so verwirrt, dass es einen Augenblick dauerte, bis er verstanden hatte, dass sie eine Schau abzogen.
    Als er wieder nach oben guckte, sah er, dass sich mehrere Männer in der Inspektionsplattform befanden. Sie hielten eine lange Stange aus der offenen Tür des Käfigs. Und an einem Kabel wurde eine glänzende, gebogene Vorrichtung zu ihm herabgelassen – der Haken!
    Er begriff überhaupt nicht, wie es funktionierte. Es war kein simpler Haken, eher so etwas wie Mr. Gibbers Kneifer. Als der Metallarm mit ihm am höchsten Punkt angekommen war, wurde seine Hüfte plötzlich von einem Metallring umklammert, und er hörte ein Geräusch wie von einer Falle, die zuschnappt.
    Dann ging der Metallarm abwärts, der Haken hatte ihn im Griff. Mit jedem Schub zogen ihn die Offiziere ein paar Fuß hoch. Er hörte das Knattern eines Zahnrades, und eine Stimme rief: »Zugleich! Und – zugleich! Und – zugleich!«
    Er war am Leben. Das war alles, was er denken konnte, als er kopfüber am Kabel hing und in die Höhe gezogen wurde. Die Dreckigen hatten ihre vorgetäuschte Verfolgungsjagd aufgegeben und waren nicht mehr zu sehen.
    Das Geräusch des Zahnrades und die Stimme des Offiziers waren jetzt immer deutlicher zu hören. Dann packten starke Hände seine Arme und Beine. Er wurde über die Schwelle gezogen und lag nun auf dem Gitterrost der

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