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Worldshaker

Worldshaker

Titel: Worldshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Harland
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»Wie ich höre, hast du schon mit Sculler um ihn gekämpft. Das ist Gefallen genug.«
    »Ich hab mit Sculler gekämpft, weil er sich meinen Befehlen widersetzt hat«, sagte Riff. »Das hab ich für mich getan.«
    Rotes Stirnband grinste. »Naja, er sieht gar nicht übel aus. Abgesehen von den blöden Klamotten. Ich schätze, wenn du ihm die ausziehst –«
    »Halt die Klappe, Fossie!« Riff war wütend.
    Padder knurrte bedrohlich. »Ja, halt die Klappe. Mit Aussehen hat das nichts zu tun. Er ist einer von ihnen.«
    Ein erneuter Blickwechsel zwischen Riff und Padder. Zwischen denen läuft was, dachte Col, und sein Herz hatte einen komischen Aussetzer. Waren sie so was wie ein Paar? Aber Riff war erst vierzehn. Auf den Oberdecks konnte sich niemand verloben, bevor er achtzehn, und heiraten, bevor er einundzwanzig war.
    »Ihn am Leben zu lassen ist doch schon Gefallen genug«, sagte Padder. »Er soll sehen, was es bedeutet, hier Unten zu leben.«
    Col verzog das Gesicht. »Ich würde es hier Unten nicht lange machen. Dann könnt ihr mich genauso gut gleich umbringen.«
    »Das stimmt. Er würde nicht mal 'nen Tag überstehen«, sagte das tätowierte Mädchen mit den kurzgeschnittenen Haaren.
    Einen Augenblick herrschte Stille. Dann machte der Junge mit dem Beinverband einen Vorschlag. »Wir sollten ihn eintauschen. Wenn die da oben ihn zurückhaben wollen, dann sollen sie uns dafür etwas geben.«
    »Und was, Zeb?«, fragte das tätowierte Mädchen.
    »Keine Ahnung. Mehr zu essen. Weniger Dampf.«
    »Pah!« Shiv, der Junge mit den kalten Augen, lachte kurz auf. »Sie werden ihr Versprechen vergessen, ey, sobald sie haben, was sie wollen. Und zur Strafe kriegen wir noch weniger zu essen und noch mehr Dampf.«
    »Wir könnten die Verhandlungen in die Länge ziehen«, sagte Zeb, leicht verunsichert.
    »Ja, und dafür wird die Strafe hundertmal länger dauern«, sagte Shiv. »Denen können wir nicht trauen.«
    Jetzt meldete sich Col. » Mir könnt ihr trauen.«
    Fossie sah ihn neugierig an. »Und was kannst du tun?«
    »Ich werde eines Tages der Oberbefehlshaber sein. Dann werde ich einen Befehl erlassen: Nie wieder Dampf.«
    Allgemeines Gelächter.
    »Ihr glaubt mir nicht?« Col wandte sich an Riff, die mit den anderen mitlachte. »Weißt du noch, ich hab’s dir doch erzählt? Ich bin als Nächster nach meinem Großvater an der Reihe.«
    Aber Riff gab ihm keine Rückendeckung. »Wann? In zehn, zwanzig Jahren?«
    »Vielleicht. Wenn mein Großvater in den Ruhestand geht.«
    »Bis dahin sind wir alle tot«, sagte Padder.
    Sei nicht albern, wollte Col gerade sagen, aber dann fiel ihm wieder ein, dass kaum einer hier unten älter als dreißig wurde.
    »Wie dem auch sei, wir haben ganz andere Pläne«, sagte das tätowierte Mädchen.
    »Sei still, Dunga.« Die anderen runzelten die Stirn und schüttelten den Kopf. Dann begannen sie untereinander zu flüstern, zu leise, als dass Col etwas hätte verstehen können. Sie entscheiden, was mit mir geschehen soll, dachte er, und dabei schnürte sich ihm die Kehle zusammen.
    Schließlich nickten alle.
    »Okay, wir sind uns einig«, sagte Riff. »Wir werden dir helfen, zurück zu den Oberdecks zu kommen. Unter einer Bedingung.«
    »Welche?«
    »Du musst einem von uns helfen, auch hinaufzukommen.«
    Das hatte er nicht erwartet. »Wie?«
    »Du gehst zu einer Versorgungsschütte und lässt ein Seil runter.«
    Col suchte nach Ausreden. »Ich weiß nicht, wo ich ein so langes Seil finden soll.«
    »Du wirst eins finden«, sagte Riff.
    »Und was würde derjenige dann da oben tun?«
    »Die Oberdecks auskundschaften«, sagte der Junge, der Shiv hieß.
    »Du meinst, wie ein Spion?«
    »Das ist unsere Sache.«
    Col traute ihnen nicht. Was hatten sie da vorhin geflüstert? Was waren das für ganz andere Pläne?
    »Nur eine Person?«, fragte er.
    »Ja.«
    Er zeigte auf Riff. »Dann soll sie’s sein.«
    »Genau das hatten wir auch gedacht.« Riff grinste. »Ich.«
    Ihre Bereitwilligkeit bestärkte ihn nur in seinem Argwohn. »Aber vor zwei Wochen … da wolltest du unbedingt zurück nach Unten.«
    »Weil ich dachte, dass ich da oben festsitze. Das ist jetzt anders.«
    »Willst du es tun?«, fragte Shiv. »Ja oder nein?«
    Col nickte. »Ja.«
    Riff beugte sich vor, ihre Augen bohrten sich in seine. »Dann gib uns dein Wort. Gib mir dein Wort.«
    »Ich gebe dir mein Wort.«
    »Okay.« Sie streckte die Hand aus und half ihm aufzustehen. Er schwankte etwas, weil die Hängematte hin- und

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