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Worldshaker

Worldshaker

Titel: Worldshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Harland
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hören bekommen.«
    »Aber –«
    »Ich habe für die Familie einen Auftrag zu erledigen. Ich kann es mir nicht leisten, mit dir Freundlichkeiten auszutauschen.«
    Du weißt doch nicht einmal, was freundlich bedeutet, dachte Col. »Okay«, sagte er. »Lass mich wissen, was du herausfindest.«
    Gillabeth ging in die Luft, als wäre sein Vorschlag absolut unmoralisch. »Das werde ich gewiss nicht. Bericht erstatte ich ausschließlich Großvater und der Familie. Was an dich weitergegeben wird, ist deren Sache!«
    Sie drehte sich um und ging weg. Col starrte ihr hinterher. Irgendetwas sagte ihm, dass ihn ihre Berichte in ziemlich schlechtem Licht erscheinen lassen würden. Aber wenn auch Gillabeth nicht mit ihm befreundet sein wollte, jemand anderes wollte es schon. Vor dem Ende der Mittagspause kam eine Schar Mädchen aus der 4b auf ihn zu. Dabei kicherten sie und stießen einander mit den Ellbogen – wahrscheinlich waren die Gerüchte noch nicht bis zu ihnen vorgedrungen. Eine von ihnen war Sephaltina Turbot.
    »Los, mach schon, Sephaltina«, drängten die anderen.
    »Sag’s ihm.«
    »Du bist eine Turbot. Eine Turbot kann mit einem Porpentine sprechen.«
    Sie ließ sich von den anderen schieben und drängen – widerstrebend zwar, aber eigentlich war’s ihr doch ganz recht. Sie sah Col kurz an, senkte den Blick und errötete ganz fürchterlich.
    Die anderen ergriffen für sie das Wort.
    »Weißt du, wer ST ist?«
    »Mochtest du die Pralinen und die anderen Süßigkeiten?«
    »Sie findet, du bist –«
    »Weg da!«, brüllte eine hässliche, drohende Stimme.
    Lumbridge kam von der Squellingham-Clique über den Hof marschiert; er schüttelte die Faust. Die Mädchen wirkten eingeschüchtert, blieben aber, wo sie waren.
    »Keiner redet mit ihm, verstanden?« Er blickte drohend auf sie herab. »Also, bewegt euch. Oder –«
    »Hey, such dir jemanden, der dir gewachsen ist«, sagte Col.
    Lumbridge wirbelte zu ihm herum, seine kleinen Schweinsaugen funkelten vor Wut. Offenbar dürstete er noch nach Rache für die blutige Nase, die ihm Col verpasst hatte. Er stieß die Mädchen beiseite und hob beide Fäuste.
    »Warte«, sagte eine andere Stimme. »Nicht du allein. Und nicht jetzt.«
    Die Squellinghams waren Lumbridge über den Schulhof gefolgt. Beschwichtigend legte Pugh dem Wüterich die Hand auf die Schulter.
    »Wenn die Zeit reif ist«, sagte Hythe. »Er weiß, was ihn erwartet.«
    Das war’s fürs Erste. Die Mädchen zerstreuten sich, und die Zwillinge eskortierten Lumbridge zurück zum Picknickkorb.
    Aber Lumbridges Wut hatte sich nicht gelegt. Nach der Pause, in der Klasse, starrte er Col finster an und ballte die Faust. Col zuckte mit den Schultern und sah woandershin.
    Wie lange würde es noch dauern, bis die Squellinghams der Meinung waren, dass der richtige Zeitpunkt gekommen wäre? Gegen Lumbridge allein mochte er noch ankommen, aber nicht gegen die ganze Gruppe.
    Während ihn die imaginäre gläserne Wand wieder von allem abschottete, gab er sich seinen Gedanken an Riff hin. Diesmal dachte er jedoch an ihr Geschick im Kampf. Wie sie Narbengesicht besiegt hatte … und mit welcher Leichtigkeit sie Lumbridge und die anderen besiegen würde!
    Er stellte sich vor, wie Lumbridge gegen sie ausholen würde, genauso wie Narbengesicht es getan hatte … und sie würde bis zum letzten Moment warten, dann den Schlag ablenken und ihn zu Fall bringen. Sie würde seine eigene Größe und sein Gewicht gegen ihn wenden und ihn auf die Matte werfen. Kein Problem!
    Und wenn dann die anderen auf sie losgingen, dann würde sie einen nach dem anderen fertigmachen. Mit einem Überschlag weg von Haugh … Fefferley würde sie von hinten in die Zange nehmen … und einen Tritt für Hythe, dahin, wo’s richtig wehtat … Pugh würde sie an die Gurgel gehen … und Flarrow einen Schlag in den Magen verpassen …
    In seinem Tagtraum fand er auch für sich eine geeignete Rolle. Vielleicht würde Lumbridge zuerst auf ihn losgehen, und sie würden ihn beide als Team zur Strecke bringen … oder er könnte die anderen daran hindern, sich einzumischen… Haugh würde er zu Boden werfen … mit Hythe würde er Karussell fahren … und Pugh würde er den Arm umdrehen …
    Am Ende schloss sein Tagtraum auch Mr. Gibber und die halbe Klasse ein. Zusammen mit Riff war er unschlagbar.
    Natürlich war das ein Ding der Unmöglichkeit: Sollte er jemals an der Seite einer Dreckigen kämpfen, dann hätte er das ganze Oberdeck gegen sich. Und doch war

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