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Worldshaker

Worldshaker

Titel: Worldshaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Harland
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Squellinghams nichts entgegensetzen können. Wir sind immer noch die wichtigste Familie auf diesem Juggernaut. Mmm … ja!« Sie plusterte sich siegessicher auf. »Ich habe die Lösung!«
    Die anderen Porpentines stimmten ein lautes Geschrei an, um umgehend zu erfahren, was Ebnolia ausgeheckt hatte. Aber sie drehte sich nur zu ihrem Mann um und flüsterte ihm ins Ohr.
    »Also, fürs Erste nur Aussprache unter Familienoberhäuptern. Alle anderen verlassen den Raum.«
    Die Porpentines verließen alle nacheinander den Saal, außer Morpice, Rumpley, Leath und Oblett. Auch Col verließ den Raum. Dabei schien Ebnolia gerade ihn mit besonderem Interesse zu betrachten. Ob er etwas mit der Lösung zu tun hatte? Aber was, das konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen.
    Lange beschäftigte ihn das allerdings nicht. Er hatte an anderes, Dringlicheres zu denken. Da er außerhalb seiner Familie keine gesellschaftlichen Verpflichtungen hatte, konnte er in seinem Zimmer viel Zeit damit verbringen, seine Kampfkünste vor dem Wandspiegel zu vervollkommnen.
    Er hatte das Gefühl, ständig besser zu werden. Seine Reaktionen wurden schneller, sein Timing genauer. Er war sicher, dass Riff beeindruckt war, auch wenn sie es nicht sagte.
    Zumindest war er von ihr beeindruckt. Als sie erst einmal aufgehört hatte, sich darüber zu ereifern, dass man dieselben Buchstaben auf verschiedene Weise aussprechen konnte, machte sie erstaunliche Fortschritte. Sie konnte bereits ganze Sätze lesen, langsam, aber fehlerlos, im besten Oberdeck-Akzent. Wenn sie dann wieder auf ihre normale Stimme umschaltete, war es ihm, als hätte er es mit einem ganz anderen Menschen zu tun.
    Er übte jede freie Minute, fest entschlossen, mit ihr mitzuhalten.

42
    Als er am Montag zurück in die Schule kam, musste er feststellen, dass sein altes Pult ausgeräumt worden war und er einen anderen Platz bekommen hatte. Niemand sagte etwas, aber alle beobachteten ihn.
    Auf der anderen Seite des Klassenzimmers rief einer der Schufter überrascht: »Auf meinem Platz liegen Hefte von jemand anderem.« Mr. Gibber kam herbeigesprungen. »Dein Platz, Hattimer? Das glaube ich kaum.« Da er krampfhaft versuchte, ernst zu bleiben, verzog er das Gesicht zu einer albernen Grimasse. »Warum glaubst du, dass es deins ist?«
    »Weil weil –«
    »Weil weil, Sir«, stellte Mr. Gibber richtig. »Welcher Name steht denn auf den Heften?«
    Hattimer sah nach: »Porpentine, Sir.«
    »Also dann.« Mr. Gibber wandte sich an die übrige Klasse. »Lasst uns das Gehirn einschalten und nachdenken, Jungs. Name auf Heft, Heft auf Platz, Platz gehört –«
    »Porpentine!«, kam es wie aus einem Munde. »Sir!«
    Man hatte ihn also umgesetzt, zu den Schuftern. Es machte ihm nichts aus. Er hatte es satt, bei der Squellingham-Clique zu sitzen. Die Schufter waren zwar nicht seine Freunde, außer vielleicht Septimus, aber wenigstens waren sie keine Feinde von ihm. Er nahm seinen Ranzen und stand auf.
    Die endgültige Neuverteilung der Plätze machte eine komplizierte Abfolge hierarchischer Platztausch-Manöver erforderlich: Haugh bezog wieder den Platz, den Col belegt hatte; Haughs Platz ging jetzt an einen Aufsteiger; dessen Platz bekam ein Kriecher, und Hattimer setzte sich schließlich an den Platz dieses Kriechers.
    Col erwartete keineswegs, dass ihn die Schufter willkommen heißen würden, nicht vor den anderen Schülern. Dafür taten sie allerdings etwas viel Schlimmeres: Sie rückten auf ihren Bänken so weit wie möglich von ihm weg, als ob sie Angst hätten sich anzustecken. Sie zogen für den Rest der Klasse eine Schau ab.
    Septimus saß an dem Pult direkt hinter ihm. Col hütete sich, ihn um Hilfe zu bitten. In der Geometriestunde fragte Septimus, ob ihm jemand ein Lineal leihen könnte. Andere Schüler klauten ihm nämlich immer seine Sachen, auch Schufter. Im Augenblick brauchten aber alle ihre Lineale selbst.
    »Sobald ich fertig bin.«
    »Eine Minute, Trant.«
    Col hatte zwei Lineale. Er griff ins Pult und holte sein Reservelineal heraus.
    »Hier.« Er drehte sich um und hielt es ihm hin.
    Septimus hielt seine Arme an die Seite gepresst und starrte auf eine Stelle irgendwo über Cols Schulter. Col wedelte mit dem Lineal vor seiner Nase auf und ab, aber er weigerte sich immer noch, es zu sehen.
    »Rühr’s bloß nicht an«, sagte einer der Schufter. »Wer weiß, wo das herkommt.«
    Allgemeines Gelächter. Für einen Moment trafen Septimus’ Augen die von Col. Dann guckte er

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