Worldshaker
zu Ebnolia. »Und die Porpentines und die Turbots ebenfalls für immer vereint. Ach, was werden die Squellinghams sich ärgern!«
Hommelia und Ebnolia begannen jetzt über Rang und Vorrang zu sprechen. Hommelia konnte es kaum abwarten, die Squellinghams als die zweite Familie auf dem Worldshaker zu verdrängen. Ebnolia riet zur Vorsicht. Sephaltina machte schmerzhafte Schluckbewegungen; sie hatte einen Kloß im Hals.
Col wurde nicht mehr gebraucht, und so zog er sich nach und nach zurück und mischte sich unter die Menge. Nach sechs Schritten stieß er jemanden an und fuhr herum, um sich zu entschuldigen.
Es war nur ein Gesindling … und zwar derjenige mit den Süßigkeiten. Vorher war er einer von vielen gewesen, und Col hatte sein Gesicht nicht weiter registriert.
Aber jetzt klickte es. Während er vor ihm stand, verwandelten sich seine dumpfen, stumpfen Züge in die von Riff. Ihre Augen glitzerten vor Zorn.
»Draußen«, flüsterte sie aus dem Mundwinkel. »Wir müssen reden. Jetzt.«
57
Draußen auf dem Gang schlurfte sie davon, und Col folgte ihr. Sie bog nach links in einen Seitengang, dann wieder links in eine kurze Sackgasse. Hier würde niemand die beiden sehen können.
»Du musst verrückt sein«, sagte er.
So sah sie auch aus. Sie wippte vor und zurück auf ihren Füßen. »Ja, das will ich«, äffte sie ihn nach. »Oh, das will ich. Behutsam und liebevoll.«
»Warum bist du ein solches Risiko eingegangen?«, fragte er, »vor meiner ganzen Familie.«
»Ich habe deinen Gesindling gefüttert, der am Verhungern ist. Für dich. «
»Ach ja. Wicky Popo. Ich habe gesehen, dass er etwas zu essen bekommen hat.«
»Versuch nicht, das Thema zu wechseln. Ich weiß, was das heißt, von wegen für immer vereint als Mann und Frau. Das heißt, ihr seid zusammen.«
»Ja, aber –«
»Du und sie. Du und diese hübsche kleine Wachspuppe. So was gefällt dir also, hä?«
»Es ist nicht so, wie du denkst.«
»Nein? Und warum hast du’s dann vor mir verheimlichen wollen?«
»Das wollte ich gar nicht.«
»Doch. Heute morgen. Du hast nichts davon gesagt.«
»Ich hab’s vergessen.«
»Vergessen!« Riff lachte höhnisch. »Du wolltest es wohl eher vergessen.«
Col öffnete den Mund, dann schloss er ihn wieder. Ein klitzekleines bisschen schuldig fühlte er sich schon, das war nicht zu leugnen. Vielleicht hatte er es tatsächlich vergessen wollen.
»Eine von deiner Sorte. So was Vornehmes! Phh! Und stopft sich mit Süßigkeiten voll wie ein kleines Mädchen.«
»Sie ist ein Jahr älter als ich. Und drei Jahre älter als du.«
»Wage es nicht, mich mit ihr zu vergleichen!«
»Dann lass mich doch erklären.«
»O ja. Mit Erklärungen seid ihr schnell bei der Hand. Eure Sorte kann immer alles erklären.«
»Das hat meine Familie arrangiert. Das ist nur ein Bündnis zwischen den Porpentines und den Turbots. Es ist nicht von Bedeutung.«
»Nicht von Bedeutung! Ihr werdet ein Paar, ihr lebt zusammen, richtig?«
»Ich denke schon.«
»Ihr redet miteinander, esst zusammen und teilt ein Bett. Und das ist nicht von Bedeutung?«
»Nichts ändert sich dadurch. Ich mache mir nichts aus ihr.«
»Du machst dir nichts aus ihr?«
»Nein.«
»Nicht mal ein bisschen?«
»Überhaupt nichts.«
»Sag mal, was ist los mit dir? Irgendwas stimmt nicht bei dir!«
Er wich vor ihren geballten Fäusten zurück. »Was soll das?«
»Wenn ihr ein Paar werdet, dann solltest du dir aber was aus ihr machen.«
Col war vollkommen ratlos. »Was soll ich sagen, was willst du hören?«
»Meinetwegen sollst du gar nichts sagen. Halt einfach die Klappe. Ich dachte, du wärst anders, aber du bist genauso wie alle von eurer Sorte. Du empfindest nichts für niemanden.«
»Doch. Du weißt nicht, was –«
»Du bist völlig verdreht im Kopf. Bei dir ist ’ne Schraube locker. Kein Dreckiger würde andere darüber bestimmen lassen, mit wem er zusammen ist. Wir sind nicht tot innen drin wie ihr.« Sie zitterte vor Wut.
Col sammelte sich, um dem ersten Schlag auszuweichen. Er war sich sicher, dass sie ihn gleich schlagen würde und lauerte auf das verräterische Zucken in ihren Augen.
Stattdessen drehte sie sich um und knallte die Faust in die Wand. »Sephaltina!« Sie machte einen Witz aus dem Namen. »Seph-al-tihn-aaah!«
»Warum macht sie dir so sehr zu schaffen?«
»Tut sie gar nicht. Wenn du das nicht begreifst, ist sie mir tatsächlich schnuppe.«
»Okay, na dann.«
»Okay. Geh und lass dich mit deiner hübschen kleinen
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