Wortstoffhof
empfinden wir, wenn wir ihn hören? »Glück«! So ruft es der Grünspecht mit weit tragender Stimme, einem großen Gelächter ähnlich, dasmanche, wie Brehm, »Glüh glüh glüh glück glück glückglückglück« hören.
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Zum Abschluss will ich einige persönliche Hitparaden vogelsprachlicher Äußerungen präsentieren, basierend auf den in Brehms Tierleben verstreuten Notizen über Vogeläußerungen aller Art. Wobei es an dieser Stelle nur um die schönsten Paarungslaute gehen soll, dem für Leserinnen und Leser sicher interessantesten Bereich. Ich habe nicht nur eine Hitparade aufgestellt, sondern mehrere , thematisch gegliedert.
Ich beginne mit den drei schönsten einsilbig-nüchternen Paarungs- und Balzlauten.
Auf Platz drei: »Tick«, einfach »Tick« ruft die Grauammer, wenn sie Zärtlichkeit äußern möchte. Brehm fertigt diesen Vogel leider mitleidlos folgendermaßen ab: »Der Gesang, der vom Telegraphendraht oder einer Baumspitze herab in der Nähe von Wiesen und Feldern vorgetragen wird, ist weder angenehm noch laut, dem Geräusch eines Strumpfwirkerstuhls ähnelnd, da auf ein wiederholtes ›Zick zick‹ ein unnachahmliches gequetschtes Klirren, ein langgezogenes ›Schnirrrrps‹, das Tonstück beendet. Liebenswürdige Eigenschaften hat die Grauammer nicht.«
Platz zwei: Mit »Hup hup« meldet sich der Wiedehopf, wenn er sich paaren will. Streiten sich zwei Wiedehopfe um ein Weibchen, rufen sie »Hup hup – puh«.
Platz eins: »Rerrp rerrp rerrp« – so äußert der Wiesenknarrer seine Fortpflanzungswünsche, stundenlang, ununterbrochen. Wird er mit einer Wiesenknarrerin intim, tauschen sie ein »Kjü kjö kjä« aus.
Nun die melancholischen Vogel-Lover.
Auf Platz drei hier: das Tüpfelsumpfhuhn, welches mit »Uit« seiner Zärtlichkeit Ausdruck verleiht, ein Geräusch, laut Brehm »vergleichbar dem Geräusch, das ein fallender Tropfen in einem gefüllten Gefäße hervorbringt«.
Platz zwei: »Üprumb«. Dies ist der absonderlich-brüllende Paarungsruf der Rohrdommel, in stillen Nächten kilometerweit zu hören, wobei das Männchen in der Dämmerung beginnt, am lebendigsten vor Mitternacht ist und bis zum Ende der Morgendämmerung ruft (was für Nicht-Rohrdommeln lästig sein kann). »Dabei vernimmt man, wenn man sehr nahe ist, noch ein Geräusch, als schlüge jemand mit einem Rohrstengel auf das Wasser. Ehe der Vogel ordentlich in Zug kommt, klingt sein Lied ungefähr so: ›Üü ü prumb‹, dann ›Ü prumb ü prumb ü prumb‹. Zuweilen, aber selten schließt sich dem ›Prumb‹ noch ein ›Buh‹ an.«
Platz eins: »Zwui, Schwunsch«. Der, so Brehm, »ungemein sanft« vorgetragene Zärtlichkeitslaut des Grünlings.
In der Parade der laut-redselig bis geschwätzigen Liebes-Sänger finden wir auf Platz drei: die Graugans. Paarung und Ehe beginnen hier mit einem triumphalen »Gahgagag«, dem, wie Brehm notierte, meist »ein schwächeres Schnattern« folgt.
Platz zwei: das »Chäh querkhoit kiwitkiwitkiwit kiuiht« des Kiebitz, das sowohl das »Talüdltalüdltalüdltalüdl« hinter sich lässt, einen gesangartigen Triller, zu welchem sich in der Paarungszeit der Kiebitzregenpfeifer begeistert, als auch das »Dühdüdülldüllüllüllüll«, die Liebeswerbung des Seeregenpfeifers.
Platz eins: Das »Heide heide heide heide heide heide heide heiderei« des Auerhahns, sein, mit Brehm gesprochen, »fabelhaftes Schleifen, Wetzen oder Einspielen, das bis jetztkein Sterblicher auch nur annähernd nachahmen konnte«. Dauer: dreieinhalb bis vier Sekunden. Es gehört zum legendären Balzruf des Auerhahns, dessen Verlauf hier nicht referiert werden kann. Brehm zitiert einen Forstmeister, demzufolge ein Satz von Balzrufen etwa so klingt: »Töd töd, töd töd, töd öd öd öd öd öd öd – glack«; und dann eben »Heide heide heide …« Brehm schreibt, er bevorzuge die Schreibweise »Pellöp, pellöp, pellöp«, dann ein »Klikop«, dann »Heide heide heide …« Er gibt aber zu, dass dies alles »durch Schriftzeichen überhaupt nicht wiedergegeben werden« könne. Ich möchte anfügen, dass ich nie einen Auerhahn hörte, also inkompetent bin – aber einen Ruf »Pellöp, pellöp, pellöp – klikop, heide heide heide …« unvergleichlich finde.
Zum Schluss ein Wort von Brehms Wellensittich Peter, der nach zweieinhalb Jahren seinem Besitzer entfloh: »Na komm, komm her, gib Küsschen, was ist denn das mit dir?!« Natürlich steht es jeder Leserin und jedem Leser frei, sich für das eigene
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