WOVON EIN MILLIONÄR TRÄUMT
Atlanta kamen, desto mehr hatte Michael sich in sich zurückgezogen. Kurz nachdem sie auf dem Privatflughafen gelandet waren, trennten sich ihre Wege. Michael bestand darauf, dass sich Bella mit der Limousine zu ihrer Wohnung fahren ließ.
Während sie sich für die Hochzeit zurechtmachte, dachte Bella über ihre Zukunft nach. Was erwartete Michael von ihr? Sie wusste, dass er nicht an die Ehe glaubte. Allerdings schien er auch nicht bereit zu sein, Bella ihrer Wege gehen zu lassen und ihr die Möglichkeit zu gewähren, einen anderen Mann mit ernsteren Absichten kennenzulernen.
Die ganze Trauung über war Bella tief in Gedanken versunken. Beim Empfang im Country Club beobachtete sie traurig lächelnd, wie ihre Freundin Cece erst mit ihrem frischgebackenen Ehemann und dann mit ihrem Vater tanzte.
„Sie sehen glücklich aus“, sagte plötzlich eine vertraute Stimme hinter ihr.
Bella drehte sich um und nickte Stephen zu. „Ja, das stimmt.“ Sie sah sich suchend nach Britney um. „Wo ist deine Verlobte?“
Er beantwortete ihre Frage mit einer Gegenfrage: „Und wo ist dein neuer Freund Michael Medici?“
„Wir sind gerade von den Cayman-Inseln zurückgekehrt, und er musste arbeiten.“
„Dein Umgang hat sich ja ganz schön geändert, seit du aus Europa zurückgekommen bist“, sagte Stephen nachdenklich. „Medici steht in der Nahrungskette ziemlich weit oben.“
„Als ob das bei dir anders wäre“, konterte Bella, dann seufzte sie. „Tut mir leid. Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest …“
„Ach, Bella, komm schon. Wir kennen uns einfach zu lange für so ein Theater. Komm, ich hole dir einen Drink.“
Wieder atmete sie tief durch, dann musterte sie ihren Exverlobten und erkannte, dass er recht hatte. Es gab keinen Grund, vor ihm davonzulaufen. Er war ihr wichtig gewesen und kannte sie gut. Und wenn er versuchen wollte, mit ihr befreundet zu bleiben, dann hatte er wenigstens eine Chance verdient. Außerdem hatte sich alles verändert. Es tat ihr nicht mehr weh, ihn zu sehen. Das Gefühl, das Glück ihres Lebens verloren zu haben, war verschwunden.
„Na gut“, sagte Bella schließlich. „Ich hätte gern einen Weißwein.“
„Weiß ich doch“, erwiderte Stephen lächelnd und kehrte wenig später mit einem Bier für sich und einem Glas Wein für sie zurück. „Und, wie war es auf den Cayman-Inseln?“
„Absolut traumhaft.“
„Und wie ist Michael so?“
Sie neigte nachdenklich den Kopf. „Faszinierend“, sagte sie nach einer Weile. „Vielschichtig und viel tiefgründiger, als man anfangs denkt. Kaum denke ich, dass ich ihn verstanden habe, finde ich schon wieder etwas Neues über ihn heraus und muss alles neu ordnen.“
„Hm.“
„Und wie ist dein neuer Job?“, fragte sie, um das Thema zu wechseln. „Macht er dir Spaß?“
„Na ja, er ist gut bezahlt, und da das Unternehmen Britneys Vater gehört, sind meine Aufstiegschancen hervorragend“, erwiderte er, bevor er zögernd fortfuhr: „Weißt du, irgendwie ist Britney nur ein Mittel zum Zweck.“
Bella blieb vor Schreck fast das Herz stehen. „Aber ich dachte, du liebst sie?!“
Er zuckte die Schultern. „Irgendwie schon, sicher. Aber um ehrlich zu sein, bin ich nie wirklich über dich hinweggekommen.“
Vollkommen bestürzt über dieses Geständnis, schüttelte Bella den Kopf. „Und ich dachte, dass du dich in Britney verliebt hättest …“
„Aber nicht so, wie ich dich geliebt habe“, sagte Stephen leise und legte seine Hand auf ihre.
„Weswegen hast du mich dann verlassen?“
Wieder zuckte er die Schultern. „Britney bedeutete berufliche Vorteile für mich. Ihr Vater ist reich und hat einflussreiche Bekannte. Ich dachte, dass die Liebe schon irgendwann kommen würde. Aber erst, als du wirklich fort warst, habe ich begriffen, wie besonders das zwischen dir und mir gewesen ist.“
„Dann willst du Britney verlassen?“, fragte Bella ungläubig.
„Ach, wo denkst du hin! Ich werde wohl kaum alles aufgeben, was ich in den letzten Monaten erreicht habe! Aber ich denke, wenn du eine Affäre mit Michael Medici hast, könntest du ebenso gut eine Affäre mit mir haben. Ich habe eine Menge Geld und würde mir deinen Unterhalt schon leisten können.“
Mit einem Mal wurde Bella übel. Wütend zog sie ihre Hand zurück und sprang auf. „Du bist wirklich das Letzte, Stephen!“, sagte sie mit zitternder Stimme und drehte sich um.
Zu ihrem Entsetzen lief sie direkt in Michaels Arme.
Sein drohender Blick schweifte
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