WOVON EIN MILLIONÄR TRÄUMT
zusammenzuzucken. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Wieso hatte sie nicht einfach den Mund gehalten?
Erniedrigt und enttäuscht, machte sie sich auf den Weg zu ihrer Tante. Doch auch hier fühlte Bella sich unerwünscht, denn Fred öffnete ihr die Tür.
In einem Seidenmorgenmantel eilte Charlotte den Flur entlang. Als sie ihre Nichte entdeckte, zog sie sie in die Küche. „Bella, komm rein! Ich wusste ja gar nicht, dass du vorhattest, mich zu besuchen!“
„Ich wollte nicht stören“, erwiderte Bella.
„Ach, Unsinn, Fred wollte sowieso gerade duschen.“ Charlotte drückte ihrem neuen Freund einen Kuss auf die Wange. „Komm, ich habe noch ein Paar Muffins hier. Du musst mir alles über die Cayman-Inseln erzählen!“, sagte sie dann eifrig zu Bella, während sie den Kühlschrank öffnete. „Lohnt sich eine Reise?“
„Ja“, antwortete Bella, obwohl sie immer noch bemüht war zu verarbeiten, wie schnell Charlotte und Fred zueinandergefunden hatten. „Es war wunderschön.“
„Ach, wie schön, dass du es dir hast gut gehen lassen!“ Charlotte seufzte und stellte ein Glas Orangensaft und einen Teller Muffins vor Bella.
„Die Cayman-Inseln sind wirklich ein Paradies. Das Wasser ist warm und klar, es gibt kaum Seegang, und das Essen ist einfach köstlich.“ Sie trank einen Schluck Saft.
„Das klingt ja himmlisch! Also, hat Michael dir einen Heiratsantrag gemacht?“
Bella verschluckte sich und musste husten. „Nein!“, presste sie krächzend hervor.
„Warum nicht?“, wollte Charlotte wissen.
„Wie sieht es denn bei dir und Fred aus?“, fragte Bella, um das Thema zu wechseln.
Ihre Tante winkte ungeduldig ab. „Er hat mich gefragt, aber ich schiebe die Entscheidung noch vor mir her.“
„Was?“ Bella war vollkommen überrascht. „Er hat dir einen Antrag gemacht?“ Sie sah ihre Tante mit großen Augen an. „Und du hast noch nicht angenommen? Wieso? Ich denke, du magst ihn!“
„Ja, sicher, aber eine Ehe … Ich hab es schon mal probiert, und es hat nicht schön geendet.“
„Liebst du Fred denn?“
Charlotte hielt inne. „Ich denke, dass ich ihn lieben könnte“, gab sie zu. „Aber ich … ich habe Angst. Was, wenn ich wieder krank werde? Wer will denn schon so beschädigte Ware wie mich?“
Bella legte ihre Hand auf die ihrer Tante. „Charlotte, so einen Unsinn will ich niemals wieder von dir hören! Und ich habe nicht den Eindruck, dass Fred der Typ Mann ist, der davonläuft, sobald es schwierig wird.“
Charlotte atmete tief durch, dann warf sie ihrer Nichte ein schlaues Lächeln zu. „Eigentlich haben wir ja über dein Liebesleben gesprochen. Wie sind wir nur vom Thema abgekommen?“
Bella zwang sich zu lächeln. „Um es kurz zu machen: Michael und ich werden nicht heiraten. Er ist einfach nicht der Typ dazu. Ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob er überhaupt an Liebe glaubt.“
Ernst erwiderte Charlotte: „Das tut mir unendlich leid für dich, mein Schätzchen.“ Sie zögerte kurz. „Und ich habe dich auch noch gedrängt, ihm eine Chance zu geben.“
Langsam schüttelte sie den Kopf. „Nein, hast du nicht. Ich habe mich ganz von selbst darauf eingelassen. Ich wusste, dass er schwere Zeiten hinter sich hat und es nicht einfach mit ihm werden würde. Weißt du, eigentlich kann ich ihm nicht einmal einen Vorwurf machen.“
Charlotte stiegen die Tränen in die Augen. „Ich wollte einfach nur, dass du über Stephen hinwegkommst. Ich wusste, dass er nicht der Richtige für dich ist, aber bei Michael hatte ich so ein gutes Gefühl. Es tut mir leid.“
Bella zuckte die Schultern. „Hör auf damit. Michael ist ein toller Mann. Ich glaube nur einfach nicht, dass er an einer festen Bindung interessiert ist.“
„Wirst du dich von ihm trennen?“
Nachdenklich murmelte sie: „Keine Ahnung. Wir werden sehen.“ Obwohl ihr Herz zu zerspringen drohte, lächelte Bella. Ganz gleich, wie schlecht es ihr ging: Sie freute sich für ihre Tante. Charlotte hatte so viel durchgestanden, und nun schien ihr Leben eine neue Wende zu nehmen, mit einem Mann, der sie offenbar aufrichtig liebte.
Mit einem Mann, der lieben konnte – im Gegensatz zu Michael.
8. KAPITEL
Die folgenden sieben Tage verbrachte Bella damit, auf eine Antwort von Michael zu warten. Sie hoffte, dass er überhaupt auf ihre Liebeserklärung reagierte. Doch er enthielt sich jeglichen Kommentars. Zwar machte er Bella Komplimente für ihr Aussehen, aber über seine wahren Gefühle sagte er nichts.
Bella
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