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Wovon träumt ein Millionär?

Wovon träumt ein Millionär?

Titel: Wovon träumt ein Millionär? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LAURA WRIGHT
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undurchdringlicher Miene wandte er sich wieder Mary zu. „Der Erfolg dieses Abends hängt nicht davon ab, wie viel die Leute trinken oder essen. Oder wie perfekt das Haus dekoriert ist. Es geht vor allem darum, neue Kunden zu gewinnen“, sagte er in einem geschäftsmäßigen Ton.
    Verwirrt sah sie ihn an. Wie konnte die Stimmung eines Menschen nur so schnell umschlagen? „Natürlich.“
    Ethan nickte einem Paar zu. Die beiden waren Ende dreißig und saßen an einem der romantisch eingedeckten Tische am See. „Isaac und Emily Underwood“, sagte er mit gesenkter Stimme. „Die St. Paul Underwoods. Unfassbar reich.“
    „Ja, ich habe schon von ihnen gehört.“
    „Sie besitzen fünfundzwanzig exklusive Hotels im Mittleren Westen. Wenn man die beiden für sich gewonnen hat, hat man die gesamte Familie am Haken. Wird das alles hier reichen“, Ethan machte eine Handbewegung, die das gesamte Anwesen einschloss, „um solche dicken Fische wirklich zu beeindrucken?“
    „Ist das hier eine Geschäftsparty oder ein Angelwettbewerb?“
    Ungerührt fuhr Ethan fort: „Ich weiß, was ich will. Und in neunundneunzig Prozent der Fälle bekomme ich es auch.“
    Sie sah ihn an und schüttelte den Kopf.
    Mit hochgezogenen Augenbrauen erwiderte er ihren Blick. „Ich klinge überheblich?“
    „Überheblich und anmaßend. Außerdem fehlt es Ihnen an Finesse.“
    Ihre Worte trafen ihn. „Behalten Sie das, was Sie denken, eigentlich auch manchmal für sich?“
    „Ab und an. Aber eher selten.“
    Noch nie hatte irgendjemand so mit Ethan gesprochen. Jedenfalls nicht in den vergangenen fünfzehn Jahren. Er war diesen Ton nicht gewohnt. Doch bei ihr machte es ihm seltsamerweise nichts aus. Tatsächlich beeindruckten ihre Ehrlichkeit und ihre Offenheit ihn.
    „Mr. Curtis?“ Das Paar, über das Ethan gerade gesprochen hatte, trat zu ihnen. Die Underwoods waren ein hübsches Pärchen – sehr blond und sonnengebräunt. Sie gingen mit ihrem Reichtum auf sehr natürliche Weise um. Die beiden wirkten sehr verliebt. Sie hielten unentwegt Händchen und ließen nur voneinander ab, als sie Ethan und Mary begrüßten.
    Emily schenkte Mary ein warmes Lächeln, bei dem man ihre makellos weißen Zähne sah. „Ich habe gehört, dass Sie für die Organisation der Party verantwortlich sind?“
    „Das stimmt“, entgegnete Mary warmherzig. „Genießen Sie den heutigen Abend, Mrs. Underwood?“
    Verwirrt blickte die Frau sie an. „Wurden wir einander bereits vorgestellt?“
    „Noch nicht. Aber ich habe viel über Sie und Ihren Ehemann gehört. Und selbstverständlich über Ihre wundervollen Hotels. Meine Großeltern erzählten mir darüber.“
    „Ihre Großeltern?“
    „Die Harringtons.“
    Die unverbindliche Freundlichkeit, die gerade noch Emilys Verhalten bestimmt hatte, wich tiefem Respekt, als sie Mary nun zu erkennen glaubte. „Natürlich. Das hätte mir schon eher auffallen müssen. Sie haben die Augen Ihrer Großmutter. Dieselbe Form.“
    Mary lächelte. Aber unwillkürlich zog sich ihr Magen zusammen. Dieses Gefühl überkam sie immer, wenn jemand eine Ähnlichkeit zwischen ihr und ihrer Großmutter feststellte. Zwar verachtete sie die Frau nicht, wie ihr Vater es tat. Doch schon ihr ganzes Leben war sie mit ihr verglichen worden. Dabei hatte sie sich nichts sehnlicher gewünscht, als mit ihrer Mutter verglichen zu werden. Aber die beiden unterschieden sich äußerlich so sehr, dass man kaum erkennen konnte, dass sie Mutter und Tochter waren.
    Unvermutet legte Ethan seine Hand auf ihren Rücken. Beinahe erleichtert genoss Mary diese Nähe.
    „Haben Sie bereits die Rundfahrt auf dem Boot gemacht?“, fragte er und deutete auf den See. Als die Underwoods nickten, erkundigte er sich, ob sie das Essen probiert hätten.
    Lächelnd erwiderte Isaac: „Das Essen ist fantastisch, Curtis. Emily und ich haben Ihre Gastfreundschaft in der Hinsicht mehr als ausgenutzt.“ Er wandte sich Mary zu. „Sie müssen uns den Namen des Chefkochs verraten. Es gibt einige Gerichte, die wir gern in unsere Speisekarte aufnehmen würden.“
    „Sicher“, versprach Mary. „Die Chefköchin ist meine Geschäftspartnerin Olivia. Ich werde Ihnen ihren Namen und ihre Telefonnummer geben, bevor Sie gehen. Doch zuerst werde ich mich darum kümmern, dass das Dessert serviert wird. Sie müssen unbedingt die Crème brûlée aus Pistazien mit Orangeneiscreme versuchen.“
    „Das klingt köstlich“, entgegnete Emily mit beinahe kindlicher Begeisterung.
    Mit

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