Wovon träumt ein Millionär?
kühlem Blick fixierte er Mary. „Du bleibst hier bei mir.“
Allmählich hatte sie Ethan Curtis’ Forderungen satt. „Nein.“
„Dieses Haus ist groß genug, damit zehn Leute darin wohnen können“, erwiderte er.
„Noch einmal: Nein!“
Er sah sie finster an. „Du benimmst dich wie ein Kleinkind.“
„Ich verhalte mich einfach nur professionell. Abgesehen davon, wie es auf mich wirkt und wie es sich für mich anfühlt, wie wird es wohl für deine Kunden aussehen, wenn die Frau, die für dich arbeitet, im gleichen Haus wohnt?“
Er zuckte die Schultern. „Praktisch.“
„Nein.“ Mary senkte die Stimme, während Harold vorgab, einen Wandleuchter zu betrachten. „Es würde so aussehen, als sei die Dame auch für einen anderen Zweck engagiert worden.“
Sie sahen einander an. Verlangen stand in Ethans Blick. Einen Augenblick lang fühlte Mary sich hilflos, schwach. Unwillkürlich erschauerte sie und versuchte, das heftige Pochen ihres Herzens zu ignorieren. Doch schon im nächsten Moment war der hungrige Ausdruck in Ethans Augen wieder verschwunden.
„Das ist doch alles Unsinn“, sagte er schroff. „Es geht ums Geschäft. Ich werde hier meine Büroräume einrichten und das solltest du auch tun. Du kannst das gesamte obere Stockwerk für dich beanspruchen. Ich bleibe hier unten. Abgesehen von geschäftlichen Besprechungen müssen wir uns nicht sehen.“
Mary seufzte. Sie wollte nicht länger mit Ethan diskutieren. Außerdem wirkte der arme Harold bereits so, als würde er sich wünschen, im Erdboden versinken zu können. Ihr würde schon noch etwas einfallen. „Also gut, Harold. Könnten Sie mir dann die oberen Räumlichkeiten zeigen?“
Der Mann atmete erschöpft durch und ging voran zur Treppe. „Es gibt wunderschöne Zimmer, zwischen denen Sie wählen können. Und von vielen Räumen aus hat man einen unglaublichen Ausblick auf das Wasser.“
Bevor Mary ihm folgen konnte, legte Ethan ihr die Hand auf die Schulter. „Du solltest endlich deine wohlverdiente Dusche nehmen. Du bist immer noch völlig verspannt.“ Dann beugte er sich leicht zu ihr hinüber und flüsterte: „Und falls du Hilfe brauchst …“
Ja, sie würde sich so schnell wie möglich etwas anderes überlegen müssen. Allein die Hitze seiner Berührung brachte sie beinahe um den Verstand. Sie verzehrte sich danach, sich an ihn zu schmiegen, ihn zu küssen, ihm das Hemd auszuziehen. Doch mit einem Ruck löste sie sich von Ethan und folgte dem Immobilienmakler die Treppe hinauf. „Hey, Harold. Wie alt, sagten Sie, ist dieses Haus?“
„Es wurde 1891 erbaut. Aber es wurde selbstverständlich modernisiert und bietet alle Annehmlichkeiten, die Sie sich wünschen.“
„Hat das Haus neue Rohre?“
„Natürlich.“
„Und Schlösser an den Türen?“
„An jeder einzelnen Tür, Miss.“
Von unten hörte sie, wie Ethan lachte. Und dieses Lachen ging ihr durch und durch. Es erfüllte und belebte ihren Körper, der sich so sehr nach seiner Berührung sehnte.
9. KAPITEL
Ethan hatte bereits auf dem riesigen Grundstück nachgeschaut, bevor er Mary endlich gefunden hatte.
Die restaurierte Scheune stand nur ungefähr zwanzig Meter vom Haupthaus entfernt. Darin befanden sich drei Pferdeställe, das Futterlager, eine Sattelkammer, ein Raum für die Kutsche und ein Heuboden. Darüber lagen einige kleine Wohnräume. Nachdem Mary nach ihrer Dusche und dem Umziehen nicht wieder nach unten zurückgekommen war, hatte sie sich hierher zurückgezogen.
Finster starrte Ethan sie nun an. „Du bist wirklich die starrköpfigste Person, die ich je kennengelernt habe.“
In einen Bademantel gehüllt, der nichts von ihrer atemberaubenden Figur sehen ließ, stand Mary in der Tür zur Scheune und versperrte ihm den Weg. „Danke.“
„Der Immobilienmakler hat dir dieses Zimmer gezeigt, habe ich recht?“
Sie nickte wortlos.
„Aha. Harold ist offenbar nicht darauf aus, dass ich bei seinem Chef ein gutes Wort für ihn einlege.“
„Lass es nicht an Harold aus“, erwiderte Mary.
Mit ein paar Haarnadeln versuchte sie, ihre Haare zusammenzustecken. Sie sah wie ein Engel aus, und Ethan sehnte sich danach, von ihr gerettet zu werden.
„Willst du mich nicht reinlassen und mich herumführen?“, fragte er.
Trotz flackerte in ihren blassblauen Augen auf. Dennoch trat sie zur Seite und ließ ihn eintreten. „Aber nur, wenn du versprichst, nett zu sein.“
„Soll das ein Witz sein? Kennst du mich denn überhaupt nicht?“
Sie lachte. Der
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