Wovon träumt ein Millionär?
war.
„Sicher willst du wissen, ob ich die Wiederaufnahme des Verfahrens gegen deinen Vater erwirken werde, habe ich recht?“, sagte er ruhig. Seine Stimme klang kühl.
Mary wollte es nicht abstreiten. „Natürlich.“
„Das werde ich nicht.“
Überrascht blickte Mary ihn an. „W… Warum?“, stammelte sie.
Schulterzuckend ließ er sie stehen. Er ging langsam zu einem der Spielautomaten und ließ eine Hand über die glänzende Oberfläche gleiten. Eingehend musterte er ihn. „Ich habe mich entschlossen, dieses Kapitel abzuschließen.“
Mary konnte ihre Erleichterung kaum verbergen. Ihr Vater würde sich keine Sorgen über eine Gerichtsverhandlung oder das Gefängnis mehr machen müssen. Sie würde sich nicht bei Ethan bedanken, aber sie spürte, wie die Anspannung endgültig von ihr abfiel. Erschöpft lehnte sie sich gegen den Kickertisch.
„Aber dafür verlange ich etwas von dir.“
Ethans Worte ließen sie aufhorchen. „Was?“
„Mackinac Island.“
Oh nein. Die Reise auf die wundervolle Insel in Michigan.
Wie sollte es jetzt noch möglich sein, dort eine Party zu organisieren und die Gastgeberin zu spielen? „Ich soll also jemanden vorschlagen, der meinen Part übernimmt, habe ich recht?“, fragte sie hoffnungsvoll.
„Nein.“
„Du glaubst doch wohl nicht …“
Er hieb mit der Faust auf den Spielautomaten und funkelte sie an. „Glaub mir – ich würde lieber eine Schlange mit auf diese Reise nehmen. Aber du bist nun einmal die Beste, wenn es um das Organisieren von solchen Events geht, und ich will, dass die Party ein Erfolg wird.“
Auf keinen Fall. Sie konnte das nicht tun. Zu vieles stand zwischen ihnen. Sie schüttelte den Kopf. „Nein.“
„Du schuldest es mir.“
„Ich schulde dir gar nichts“, versicherte sie ihm. Sie straffte die Schultern und hoffte, dass ihre Beine ihr nicht den Dienst versagten.
Er senkte die Stimme. Seine Lippen waren gefährlich schmal. „Glaub ja nicht, dass ich meine Entscheidung, was deinen Vater betrifft, nicht noch einmal überdenken würde.“
Fassungslos schüttelte sie den Kopf. Sie stand mit dem Rücken zur Wand. „Du bist wirklich der geborene Erpresser.“
Hämisch hob er die Augenbrauen. „Ich tue nur, was getan werden muss.“
„Selbstverständlich.“
Mary gab sich geschlagen. „Dies wird unsere letzte geschäftliche Zusammenarbeit sein.“
Er nickte. „Nachdem der letzte Gast meine Party verlassen hat, können wir so tun, als wären wir einander niemals begegnet. Wie wäre das?“
„Perfekt.“
8. KAPITEL
Mit der Entschlossenheit einer Frau, die in den Krieg zog, bahnte Mary sich ihren Weg durch die Menschenmenge am Flughafen.
Nach allem, was passiert und was gesagt worden war, erstaunte es Mary, dass sie und Ethan zusammen verreisen würden. Sie hätte genauso gut allein fliegen und ihn im Hotel treffen können. Aber er hatte darauf bestanden, dass sie die Reise gemeinsam antraten.
Nach dem Einchecken und der Sicherheitskontrolle ging Mary zum Gate, um dort auf Ethan zu warten.
„Mary.“
Wieder reagierte ihr Körper sofort auf ihn. Allein der Klang seiner Stimme jagte ihr Schauer über den Rücken. „Ethan.“
„Du siehst gut aus“, sagte er förmlich. Sein Blick streifte nur kurz ihr gestreiftes Poloshirt und ihre weiße kurze Jeans.
„Äh, ja … danke“, erwiderte sie bissig.
Ohne sich von ihrem spöttischen Ton aus der Ruhe bringen zu lassen, reichte Ethan ihr einen großen Umschlag. „Ich habe mir die Freiheit genommen, Dossiers über die potenziellen Kunden anzulegen, die wir treffen werden. Ihre Vorlieben, ihre Abneigungen, die Dinge, die sie gern essen, und ihre Hobbys.“
„Großartig.“ Mary konnte nicht umhin, die sehnsüchtigen Blicke zu bemerken, die die vorbeigehenden Frauen Ethan zuwarfen. Kein Wunder, dass er so überaus selbstsicher wirkte.
„Was das Personal betrifft, das für die Party engagiert werden muss“, fuhr er brüsk fort. „Ich habe den Namen des besten …“
„Ich habe bereits Kontakt zu einigen Cateringfirmen auf der Insel aufgenommen“, informierte Mary ihn. „Ich weiß, wen ich engagieren möchte und habe schon mit den meisten gesprochen.“
Dass Ethan von ihrer Tatkraft eventuell beeindruckt war, zeigte sich lediglich daran, dass er ganz leicht die Augenbrauen hob. „Du musst immer alles hundertprozentig unter Kontrolle haben, oder?“
Mary war sich nicht sicher, ob das ein Kompliment oder eine Spitze sein sollte. Sie warf ihm einen herausfordernden
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